Betroffene im akuten Schub sind häufig in einem Teufelskreis aus Jucken und Kratzen gefangen, der für schlaflose Nächte und belastende Tage sorgen kann. Erfahre hier mehr zur Entstehung dieses Teufelskreises und zu den Möglichkeiten, wie Du ihn unterbrechen kannst.
Wenn Du mit Neurodermitis (auch atopische Dermatitis genannt) lebst, weißt Du, wie stark der Juckreiz sein kann. Die Symptome der Neurodermitis verschlimmern sich jedoch durch Kratzen weiter, was wiederum dazu führt, dass der Juckreiz weiter zunimmt und Du noch mehr kratzt. Je mehr Du kratzt, umso röter und entzündeter wird Deine Haut und umso stärker wird der Drang zu kratzen. Und so weiter und so fort. Dies ist der sogenannte Juck-Kratz Kreislauf, der viele Menschen mit Neurodermitis zur Verzweiflung treibt.
Dabei ist der Juckreiz mehr als nur lästig: Chronischer Juckreiz kann Schmerzen bereiten, die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, den Schlaf rauben und wird von den Betroffenen oft als peinlich empfunden. Auch Angstzustände und Depression sind oftmals Folgen von Neurodermitis. Das Kratzen bei chronischem Juckreiz kann zudem zu einer Verletzung der Haut führen.
Nervenfasern, die direkt unter der Hautoberfläche liegen, senden Juckreizempfindungen über das Rückenmark an das Gehirn. Die natürliche Antwort des Körpers auf Juckreiz ist der Drang, sich zu kratzen. Durch das Kratzen werden jedoch Entzündungsstoffe in der ohnehin schon gereizten Haut freigesetzt, die den Juckreiz und die Reaktion des Immunsystems noch verstärken.
Eine geschwächte Hautbarriere ist empfindlicher und anfälliger für Infektionen, was das Immunsystem zu einer noch stärkeren Reaktion veranlasst. Hinzu kommt, dass sich das Immunsystem bei einer Person mit Neurodermitis nach der anfänglichen Reaktion nicht mehr abschaltet. Die Immunabwehr läuft weiter auf Hochtouren — wobei die betroffene Haut sich immer mehr entzündet, gerötet und geschwollen ist und juckt —und der Juck-Kratz Kreislauf geht weiter.
Wie Du diesen scheinbar endlosen Kreislauf durchbrechen kannst, erfährst Du auf der nächsten Seite.
Um den Juck-Kratz-Kreislauf zu durchbrechen, solltest Du Deine Haut täglich mit einer Feuchtigkeitscreme schützen und Deine Nägel möglichst kurz halten, um Verletzungen der Haut durch Kratzen zu minimieren.
Welche Pflegeprodukte für Menschen mit Neurodermitis besonders geeignet sind und worauf sie bei der Hautpflege achten sollten, erfährst Du in Lerneinheit 5: Die tägliche Pflege bei Neurodermitis.
Du kannst mit Deinem Arzt über ein Verhaltenstraining sprechen. In manchen Fällen können Ablenkungstechniken oder Verhaltenstrainings den Betroffenen helfen, Kratzattacken zu verhindern und sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Hier lernst Du, den Vorgang des Kratzens durch eine andere Handlung zu ersetzen, bei der die Hände benutzt werden. Dabei spielt die Selbstbeobachtung eine große Rolle.
Sprich Deinen Arzt bei Fragen zu dem Thema an. Er kann Dir sagen, welche Ablenkungsmethoden für Dich geeignet sind.
Weitere Informationen zum Thema „Ablenkung" erfährst Du in Lerneinheit 9: Ablenkungstechniken bei Juckreiz.
Durch die Verringerung des Juckreizes auf der Hautoberfläche milderst Du lediglich die Symptome Deiner Neurodermitis. Wirklich unter Kontrolle lässt sich die Erkrankung aber nur durch die Behandlung der Erkrankungsursache bringen. Daher ist es notwendig, dass Du Deine Therapie dauerhaft durchführst. Du solltest Deine verordneten Medikamente genau nach Anweisung anwenden und Deine Therapie auch bei Besserung der Symptome nicht unterbrechen.
Sprich Deine/n Ärzt/-in auf Deine Behandlungsmöglichkeiten an.
Erfahre auch mehr dazu im Lernmodul 10: Therapiemöglichkeiten bei Neurodermitis.
Du selbst oder ein Familienmitglied sind von Neurodermitis betroffen? Dann weißt Du sicherlich bereits einiges über diese chronische Erkrankung. Hier haben wir die wichtigsten Fakten kompakt zusammengefasst.
Tägliche Hautpflege hat bei Neurodermitis einen besonderen Stellenwert. In diesem Lernmodul erfährst Du, was Du bei der Auswahl der Hautpflegeprodukte und der täglichen Basispflege beachten solltest.
Stress und Neurodermitis bilden einen Teufelskreis. Stress kann einen Schub auslösen und ein Schub kann Stress verursachen. Hier erfährst Du, wie Du Stressbewältigung zu Deiner täglichen Routine machen kannst.
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
Hast Du akut Fragen zu Therapieoptionen oder benötigst Tipps für den Alltag mit Neurodermitis, stehen Dir unsere medizinisch ausgebildeten Ansprechpartnerinnen Karin, Anna und Petra beratend zur Verfügung. Dieser Service ist für Dich kostenfrei.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) unterstützt Dich dabei, einen Hautarzt in Deiner Nähe zu finden.
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