Viele Menschen mit Neurodermitis sind verunsichert, welche Therapie für sie die richtige ist. Erfahre in diesem Lernmodul, welche Behandlungsmöglichkeiten Dir zur Verfügung stehen.
Für die Therapie von Neurodermitis stehen den Patienten eine Vielzahl von Arzneimitteln zur Verfügung, die entweder äußerlich oder systemisch – d. h. innerlich wirkend – angewendet werden. Die Behandlung ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung, vom Zustand der Haut sowie vom Alter des Patienten und erfordert demnach individuell abgestimmte Maßnahmen
Welche Therapie für Dich geeignet ist, entscheidest Du gemeinsam mit Deinem Arzt. Die Informationen in dieser Lerneinheit können Dir jedoch helfen, die Vogelperspektive einzunehmen und zu verstehen, welche Behandlung überhaupt für Dich in Frage kommen könnte.
Eine Orientierung für die Behandlung der Neurodermitis bietet das Stufenschema bzw. die Stufentherapie. Sie ermöglicht die Einteilung der Erkrankung in die verschiedenen Krankheitsstufen und enthält die dazugehörigen therapeutischen Empfehlungen.
Bei trockener Haut, also bei der ersten Stufe, wird eine Basistherapie empfohlen. Das bedeutet, dass Betroffene, die in diese Stufe eingeteilt werden, diese zwei Maßnahmen treffen:
Vermeidung von Provokationsfaktoren (also Faktoren oder Stoffe, die einen Neurodermitisschub „provozieren“ können)
Einsatz von sogenannten
Basistherapeutika
Bei Basistherapeutika
handelt es sich um eine an den Hautzustand
angepasste Hautpflege. Sie ist in jedem Stadium
der Erkrankung wichtig, auch dann, wenn die Haut
äußerlich gesund erscheint. Die Pflege sollte
sich am aktuellen Hautzustand orientieren, d. h.
fette Salbengrundlagen auf trockener Haut und
Feuchtigkeitscremes (z. B. mit Harnstoff und
Glycerin) bei weniger trockener Haut.
Ab der zweiten Stufe werden topische Behandlungen empfohlen. Topisch bedeutet, dass Wirkstoffe zum Einsatz kommen, die äußerlich aufgetragen werden – in der Regel antientzündliche Cremes oder Salben.
Zu der bekanntesten Wirkstoffgruppe gehören die topischen Glukokortikoide, besser bekannt als Kortison. Kortisonhaltige Salben wirken entzündungshemmend und werden vor allem bei akuten Schüben angewendet, können aber vor allem bei langfristiger Anwendung mit Nebenwirkungen einhergehen, z. B. mit einer Verdünnung der Haut (Atrophie). Zudem ist die Verwendung von Kortison nicht für alle Hautareale geeignet. An besonders empfindlichen Hautstellen können Cremes mit Calcineurin-Hemmern aufgetragen werden, die ebenfalls eine antientzündliche Wirkung haben.
Für den vierten und damit höchsten Schweregrad bei Neurodermitis werden systemische Therapien empfohlen. Im Gegensatz zu topischen Medikamenten, die überwiegend an der Stelle des Körpers wirken, an der sie angewendet werden, entfalten systemische Medikamente ihre Wirkung im ganzen Körper. Die Systemtherapie bei Neurodermitis dient zur Bekämpfung der chronischen Entzündung und zur Bändigung des überaktiven Immunsystems.
Zu den klassischen systemischen Therapien gehören z.B.:
Ergänzend zur Stufentherapie können noch verschiedene nichtmedikamentöse Therapie verfahren herangezogen werden. Sie dienen zur Verbesserung des Hautzustandes, zur Stärkung des Immunsystems und zur besseren Bewältigung des Alltags. Dazu gehört auch die Phototherapie, also die Behandlung mit speziellem UV-Licht. Dieses ist in der Lage, den Hautzustand zu verbessern, da es Einfluss auf Haut- und Immunzellen hat. Allerdings sollte eine Lichttherapie nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine fehlerhafte Durchführung das Risiko für Hautkrebs erhöhen kann.
Ein Klimawechsel kann bei Neurodermitikern entscheidend zur Verbesserung der Symptome beitragen. Denn ein längerer Aufenthalt (mind. 4 Wochen oder länger) in sogenannten Reizklimazonen z.B. an der Nord- und Ostsee oder im Hochgebirge kann durch die kühle und salzhaltige Meerluft entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut wirken. Kein Zufall also, dass sich viele Neurodermitis-Kliniken an entsprechenden Orten befinden. Zudem gibt es an diesen Orten oft wenig allergieauslösende Sub-stanzen und bei den meisten Betroffenen bessern sich die Beschwerden durch Sonnenbestrahlung.
Informative Veranstaltungen fördern das Krankheitsverständnis und den selbstbestimmten Umgang mit der Erkrankung.
Viele Hautkliniken und Hautspezialisten bieten Patientenschulungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Wenn Du Interesse an einer Patientenschulung hast, sprich darüber mit Deiner/m Dermatolog/-in.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Schulungen für betroffene Kinder und deren Eltern.
Wenn der Leidensdruck durch die Erkrankung zu hoch ist, kann Psychotherapie den Betroffenen Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags geben. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken kann dabei unterstützend wirken.
Selbsthilfegruppen für erwachsene Patienten: Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann das Selbstvertrauen stärken. Frage Deine/n Dermatolog/-in nach Selbsthilfegruppen in Deiner Nähe.
Viele Menschen mit Neurodermitis haben mit starken negativen Emotionen zu kämpfen. In diesem Lernmodul erfährst Du, wie Du diese durch positive Gedanken und Emotionen austauschen kannst.
Eine gesunde Ernährung kann sich günstig auf Neurodermitis und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Welche Dinge Du dabei beachten kannst, erfährst Du in dieser Lerneinheit.
Weltweit leiden Millionen Menschen an Neurodermitis – mit steigender Tendenz. Doch was ist das für eine Erkrankung und wie wirkt sie sich aus? Erfahre hier mehr zu Definition, Ursachen und Symptomen von Neurodermitis.
Dir wurde zur Behandlung Deiner Neurodermitis eine Therapie von Sanofi verordnet? Im Login-Bereich findest Du weitere Informationen zum Produkt und dessen Anwendung. Du kannst Dich mit der Chargennummer (Ch.-B.) auf der Packung des Medikaments hier anmelden.
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die meist in Schüben auftritt und sich durch sichtbare Hautveränderungen und starken Juckreiz äußert. Betroffene fühlen sich in vielen Lebensbereichen häufig stark eingeschränkt.
Juckreiz, Kratzen, Schlaflosigkeit – für Betroffene mit schweren Symptomen dreht sich jeder Tag darum, wie sie ihr Leiden lindern können. Jeder Schub belastet Betroffene auf körperlicher und mentaler Ebene. Beruf und Alltagsleben können oft nur eingeschränkt bewältigt werden. Es ist daher für Betroffene sehr wichtig, persönliche Strategien zum Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln.
Wer seine Haut kennt, Routine in der Behandlung und Pflege entwickelt und auf seine persönlichen Bedürfnisse achtet, tut bereits viel dafür, um die Neurodermitis zu kontrollieren. Unsere Lernmodule unterstützen Dich dabei, Dein Leben mit Neurodermitis aktiv zu gestalten.
Neurodermitis kann heute mit modernen Therapien gezielt behandelt werden. Eine individuelle Behandlung ist oft der erste Schritt hin zu mehr Selbstwertgefühl.
Was im Alltagsleben mit Neurodermitis wirklich hilft und wichtig ist, wissen sie am besten – unsere Blogger. Auf der Website „Leben mit Neurodermitis“ erfährst Du, was andere Betroffene erlebt haben, was sie im Leben mit Neurodermitis gelernt haben und was ihnen Mut macht. Gestalte auch Dein Leben – trotz Neurodermitis.
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
Hast Du akut Fragen zu Therapieoptionen oder benötigst Tipps für den Alltag mit Neurodermitis, stehen Dir unsere medizinisch ausgebildeten Ansprechpartnerinnen Karin, Anna und Petra beratend zur Verfügung. Dieser Service ist für Dich kostenfrei.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) unterstützt Dich dabei, einen Hautarzt in Deiner Nähe zu finden.
ZUR BVDD-HAUTARZTSUCHEÜber den „Allergie-Wegweiser“ findest Du in Deiner Umgebung Experten, Kliniken und Einrichtungen, die sich auf Allergien, Atemwegs- und Hauterkrankungen spezialisiert haben.
ZUM ALLERGIE-WEGWEISERderma2go ermöglicht Dir einen schnellen Zugang zu Fachärzt/
-innen
der Dermatologie. Fülle einen medizinischen Fragebogen aus und
erhalte innerhalb weniger Stunden eine zuverlässige Diagnose mit
Arztbericht und Therapieplan.
Für den Inhalt der folgenden Seite sowie für sich auf dieser Seite befindlichen Links zu anderen Websites gilt: Es gibt keinerlei Möglichkeit, den Inhalt dieser Seiten zu kontrollieren, da diese völlig unabhängig sind. Aus diesem Grund kann keinerlei Verantwortung für die Inhalte dieser Websites und die Folgen ihrer Verwendung durch die Besucher übernommen werden. Wir bitten Dich aber, uns umgehend auf rechtswidrige Inhalte der verlinkten Seiten aufmerksam zu machen.
Fortsetzen AUF DIESER SEITE BLEIBEN