Viele Betroffene mit Neurodermitis berichten, dass der Juckreiz abends und/oder in der Nacht besonders stark ist. Wann die Neurodermitis am meisten juckt, ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Eine mögliche Erklärung, warum der Juckreiz nachts stärker wahrgenommen wird, ist die Stille. Nichts lenkt davon ab und die ganze Aufmerksamkeit gilt den juckenden Hautstellen. Zudem steigt nachts die Hauttemperatur an, und Wärme kann Juckreiz provozieren. Wenn es warm ist, schwitzen wir, und Schweiß kann die Haut zusätzlich austrocknen. Zudem hat der natürliche Kortikosteroid-Spiegel in der Nacht seinen Tiefstwert, was zu einer verminderten entzündungshemmenden Reaktion führt. Auch einige Trigger in der Schlafumgebung können das Jucken verschlimmern.
Gegen einige dieser Trigger kannst Du etwas unternehmen. Zum Beispiel sollte Dein Schlafzimmer frei von Staub und Allergenen sein, die Deine Symptome verschlimmern könnten. Außerdem ist es meist besser, Dein Schlafzimmer nicht zu sehr zu heizen. Eine gute Zimmertemperatur beim Zubettgehen liegt bei ca. 16–18 °C (bei Kindern bei 18–20 °C). Meist ist es gut, Dein Schlafzimmer vor dem Schlafen kurz zu lüften. Wer allerdings allergisch auf Pollen reagiert, sollte die Fenster in der Zeit des Pollenflugs möglichst geschlossen halten. Ziehe dann auch Deine Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer aus. So vermeidest Du, Pollen hineinzutragen.
Beim Erkennen Deiner Triggerfaktoren kann Dir ein Neurodermitis-Tagebuch behilflich sein.
Einige Tipps, was Du gegen häufige Trigger in Deiner Schlafumgebung tun kannst, findest Du hier:
In der Regel ist es besser, Dein Schlafzimmer nicht zu sehr zu heizen. Eine gute Zimmertemperatur beim Zubettgehen liegt bei 16–18 °C (bei Kindern bei 18–20 °C). Meist ist es gut, Dein Schlafzimmer vor dem Schlafen kurz zu lüften.
Wer allergisch auf Pollen reagiert, sollte die Fenster in der Zeit des Pollenflugs möglichst geschlossen halten. Ziehe dann auch Deine Straßenkleidung besser nicht im Schlafzimmer aus. So vermeidest Du, Pollen hineinzutragen. Idealerweise ist Dein Schlafzimmer frei von Allergenen, die Deine Symptome verschlimmern könnten.
Stoffe, die sich für Betroffene mit Neurodermitis gut eignen, sind glatt, weich und atmungsaktiv. Ideal für die sensible Haut sind natürliche Materialien wie Baumwolle, Viskose, Leinen oder Seide. Sie sorgen dafür, dass die Luft zwischen Haut und Stoff gut zirkulieren kann. Unser Tipp: Kleidung und Bettwäsche werden glatter und meist auch weicher, wenn man sie bügelt.
Achte beim Kauf möglichst auf schadstofffreie Materialien. Schlafkleidung und Bettzeug sollten auch nicht zu warm sein, denn Wärme und Schweiß können die Neurodermitis verschlimmern. Um reizende Rückstände zu entfernen, solltest Du alle Stoffe in Deiner Schlafumgebung vor dem ersten Gebrauch waschen. Gut geeignet sind hypoallergene Waschmittel, sonst könnten reizende Waschmittelrückstände in der Wäsche verbleiben.
Auch gegen Milben im Bett hilft waschen. Um die kleinen Krabbler loszuwerden, sollte Bettzeug, Schlafanzüge und Kuscheltiere bei 60 °C gewaschen werden, idealerweise einmal in der Woche. Allerdings verträgt nicht alles hohe Waschtemperaturen. In diesem Fall können Minusgrade helfen. Um Milben abzutöten, kann man Kuscheltiere & Co. auch für mindestens 24 Stunden in die Kühltruhe legen.
Gut zu wissen
Milben leben in unserer unmittelbaren Umgebung und ihr Vorkommen hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Für Menschen mit einer Milbenallergie kann das vor allem in der Nacht zum Problem werden. Sogenannte Encasings können hier helfen. Das sind weitgehend allergenundurchlässige Zwischenbezüge für Matratzen, Kopfkissen und Bettdecken, die unter die normale Bettwäsche gezogen werden.
Dr. Andreas Pinter, Dermatologe
In den Blogbeiträgen teilen betroffene Blogger ihre Erfahrungen bei Schlafproblemen mit Neurodermitis und einen möglichen Umgang damit.
Gerade in der Nacht lässt sich der Drang zu kratzen kaum kontrollieren. Um das Jucken zu lindern, ist die regelmäßige Basispflege, also Deine tägliche Hautpflege, die aus einer topischen (äußerlichen), nicht medikamentösen Behandlung Deiner Haut besteht, eine wichtige Maßnahme. Durch die konsequente Pflege Deiner Haut kannst Du die beschwerdefreien Phasen möglicherweise verlängern und dem Juckreiz entgegenwirken. Es kann auch helfen, sich vor dem Zubettgehen noch mal einzucremen oder ein Bad zu nehmen. Das warme Wasser wirkt entspannend und reinigt die Haut von Schweiß, Schmutz und Reizstoffen. Nach dem Baden solltest Du direkt Feuchtigkeitscreme auftragen, da die Haut die Pflege im feuchten Zustand sehr gut aufnehmen kann.
Heutzutage gibt es außerdem eine Fülle an Therapiemöglichkeiten. Vielleicht hast Du auch schon einige ausprobiert. Falls Dich der Juckreiz nachts trotzdem immer wieder wachhält, erhältst Du eventuell noch nicht die Behandlung, die für Dich am besten geeignet ist. Mit unserem Selbsttest kannst Du überprüfen, ob Deine Neurodermitis gut kontrolliert ist oder ob möglicherweise eine Anpassung Deiner Therapie infrage kommt.
Wenn Kinder mit Neurodermitis nicht schlafen können, betrifft das meist die ganze Familie. Ist die Nacht überstanden, kämpft die ganze Familie am Tag mit den Folgen des Schlafmangels. Wer nicht ausreichend geschlafen hat, kann sich in der Regel schlechter konzentrieren, ist schnell gereizt und neigt zu Unruhe. Halten die Schlafprobleme an, können Leistungen nachlassen, bei den Kindern zum Beispiel in der Schule oder bei den Eltern am Arbeitsplatz. Zwar gibt es kein Patentrezept gegen Juckreiz, aber folgende Tipps können Euch eventuell im Alltag mit Kindern mit Neurodermitis helfen:
Versucht, das Thema Schlaf nicht übermächtig werden zu lassen. Wenn Kinder merken, dass ihre Schlafstörung die Familie belastet, stresst sie das und sie können dann oft noch schlechter schlafen. Nehmt deshalb Druck raus und versucht, möglichst ruhig und gelassen mit dem Thema umzugehen.
Damit Kinder mit Schlafproblemen möglichst viel schlafen können, schicken Eltern sie oft schon zeitig ins Bett. Das ist aber nicht unbedingt gut, denn je weniger müde ein Kind ist, umso länger liegt es wach. Dabei kann es sich dann ohne Ablenkung ganz auf den Juckreiz konzentrieren.
Auf Toben oder aufputschende Spiele solltet Ihr vor dem Schlafen möglichst verzichten. Besser sind beruhigende Abendrituale wie gemeinsames Kuscheln oder Vorlesen.
Kinder, die noch nicht verstehen, dass sie nicht kratzen dürfen, können in der Nacht weiche und leichte Baumwollhandschuhe tragen. Damit wird das Risiko verringert, dass sie sich beim Kratzen verletzen. Auch kurze Fingernägel sind weniger „gefährlich“, wenn es zu einer Kratzattacke kommt. Bei den Kleinen bietet zudem leichte Schlafkleidung, die bis zum Hals geschlossen ist, der Haut Schutz. Sie sollte aber nicht zu warm sein, damit Euer Kind nicht zu sehr schwitzt. Das könnte den Juckreiz sogar verstärken.
Wird Euer Kind in der Nacht wach, können kühle Tücher oder Umschläge, gekühlte Pflegecreme oder manchmal auch Antijuckcremes das Jucken lindern. Einschlafgeschichten oder Entspannungstechniken wie Traumreisen können vom Kratzdrang ablenken und beim Wiedereinschlafen helfen.
Gerade bei Kindern mit Schlafstörungen solltet Ihr die allgemeinen Tipps zur Schlafhygiene beherzigen.
Eine schlaflose Nacht kann den Tag danach zur reinsten Tortur machen. Du bist erschöpft, unkonzentriert und gereizt. Die folgenden Tipps können Dir helfen, den Tag zu überstehen.
Nicht immer ist es der Juckreiz, der Betroffene mit Neurodermitis wachhält. Es gibt auch andere Ursachen, die zu Schlafstörungen führen können. Zum Beispiel lässt Stress einige Menschen in der Nacht nicht zur Ruhe kommen. Auch Medikamente oder Aufputschmittel wie Kaffee, schwarzer Tee oder andere Stimulanzien können das Ein- und Durchschlafen erschweren. Interessante Ratgeber zu diesem Thema hat die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) herausgebracht. Dort findest Du auch Adressen von Schlaflaboren und zu Selbsthilfegruppen.