Eine Frage, die wahrscheinlich jeder mit aufblühenden Ekzemen kennt: Die Frage nach dem „warum“. Wieso wird die Haut schon wieder schlimmer, obwohl ich doch schon auf alles achte?
Die ersten Monate nachdem die Neurodermitis wieder schlimmer wurde, habe ich wie verrückt nach Ursachen gesucht. Im Internet liest man alles Mögliche, was eine Neurodermitis verschlimmern kann, aber auch was helfen kann. Von Lebensmitteln, die man besser weglässt oder auf jeden Fall essen sollte. Von dem Stress, der es schlimmer macht und den Allergien, die die Hauptgründe zu seien scheinen.
Also fing ich an mein Leben zu betrachten. Die erste Auffälligkeit
war meine eher ungesunde Ernährung.
Brötchen vom Bäcker, chinesische Nudeln am Mittag und abends schnell
noch eine Schüssel Müsli. Daraus
folgte für mich eine eineinhalb Jahre dauernde glutenfreie
Ernährung. Dadurch wurde das Beschaffen von
Essen purer Stress und gebracht hat es rein gar nichts.
Auch heute wird mir immer noch von vielen Menschen zu einer
glutenfreien, zuckerfreien und vegetarischen
Ernährung geraten. Doch was soll ich sagen, für mich ist das nichts.
Es würde für mich nur puren Stress
bedeuten. Das heißt allerdings nicht, dass es bei anderen nicht doch
funktionieren kann. Aber was ich
aus den eineinhalb Jahren glutenfreier Ernährung mitgenommen habe
ist, dass ich mich gerne ausgewogen
ernähren möchte. Anstatt mich auf nur ein paar Lebensmittel zu
konzentrieren, esse ich lieber alles
Mögliche, damit ich eventuelle Unverträglichkeiten vermeide oder
wenigstens klein halte.
Triggerfaktoren gibt es einige weitere. Stress, zu wenig Schlaf,
Zigaretten, Pollenallergien, auch zu
wenig oder zu viel Hautpflege können die Haut unnötig belasten. Es
hat bei mir einige Zeit gedauert, bis
ich meine Triggerfaktoren kennengelernt habe.
Ein paar, wie z. B. der Alkohol, Zuckerkonsum und meinen
Schlafrhythmus, kann ich beeinflussen. Doch
andere Faktoren abzustellen, wie beispielsweise Pollenallergien,
liegt nicht in meiner Macht. Ich weiß,
dass wenn ich Alkohol trinke, meine Haut sehr schlecht wird, und
wenn ich vor dem Schlafen ein Stück
Kuchen esse, der Juckreiz in der Nacht stärker wird. Aber was ich
gelernt habe ist, dass auch wenn ich
alles vermeiden könnte und würde, die Haut trotzdem nicht gesund
wird. Denn auch ohne Schub leide ich an
Neurodermitis, weil das Immunsystem schließlich immer überaktiv ist.
Deswegen sage ich mir immer, dass
es nur Triggerfaktoren sind, die die Haut schlechter werden lassen.
Ursache ist jedoch immer das
überaktive Immunsystem. Das Zusammenspiel aus beiden Komponenten
verschlechtert die Ekzeme und den
Juckreiz.
Es hat lange gedauert, bis ich meinen eigenen Körper genug erforscht hatte, um alle Triggerfaktoren kennenzulernen. Wie bereits gesagt, lassen sich nicht alle Faktoren, wie die Pollen, vermeiden. Allerdings gibt es praktische Pollen-Apps, die einem die sensiblen Zeiten anzeigen können. In diesen Phasen meide ich dann zum Beispiel Wälder und hänge auch nicht die Wäsche zum Trocknen nach draußen. So versuche ich zu verhindern, dass ich unnötig viele Pollen einatme und sie sich in den Fasern der Kleidung festsetzen.
Aber es gibt auch eine andere Seite. Was ich ebenso wichtig finde,
wie seine Triggerfaktoren zu kennen,
ist zu wissen, was der Haut guttut.
Den Anfang macht bei mir eine gute Hautpflege. Dazu gehören die
richtigen Cremes, aber auch die passende
Balance bei der Nutzung. So habe ich für meine Haut festgestellt,
dass es für sie wichtig ist, die Creme
regelmäßig zu wechseln. So kann ich vermeiden, dass sie sich an das
jeweilige Produkt gewöhnt und die
Wirkung merklich nachlässt. Leider gibt es auch Salben, die selbst
zu einem Triggerfaktor werden können.
Aber auch genügend Wasser zu trinken, hat meine Ekzeme ein bisschen
verbessert, weil eine
„Neurodermitis-Haut“ nicht genügend Wasser speichern kann. Als ich
jünger war habe ich teilweise nicht
mal einen halben Liter Wasser getrunken. Mittlerweile trinke ich 2,5
bis 3 Liter und ich merke dadurch
eine Verbesserung. Ein kleiner Tipp: immer eine Wasserflasche in der
Nähe haben, dann vergisst man auch
nicht zu trinken. Aber auch erholsame Ruhephasen sind nötig, um zu
hohe Belastungen zu vermeiden. Mit
einem ausgewogenen Lebensstil ist es auch für meine Haut leichter
sich zu erholen.
Es ist wirklich kein leichter Weg alle seine Triggerfaktoren
kennenzulernen. Es wird seine Zeit brauchen
und wichtig dabei ist, nicht die Geduld zu verlieren. Man wird nicht
alle Faktoren auf einmal
wahrnehmen. Aber ein Tagebuch zum Zustand der Haut und den äußeren
Einflüssen kann dies deutlich
vereinfachen. Zusätzlich kann man sich auch eine Liste anfertigen,
auf der alle möglichen
Triggerfaktoren notiert sind. So kann man diese nacheinander
ausschließen oder eine Empfindlichkeit
feststellen.
Es gibt auch Triggerfaktoren, die wieder verschwinden oder schlimmer
werden. Ein gutes Beispiel dafür
sind Allergien. Sie können neu auftreten, verschwinden, stärker
werden, aber auch andere Symptome
erzeugen.
Hiermit möchte ich vor allem ausdrücken, dass es wichtig ist seinen
Körper zu kennen und auf ihn zu
hören. Denn meistens macht er sehr schnell deutlich, was er braucht
oder auch nicht. Denn jeder Körper
reagiert anders und deshalb sollte man sich auch nicht verrückt
machen lassen, wenn bei anderen Menschen
bestimmte Faktoren katastrophal sind oder auch Wunder bewirken.
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
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