Eisbaden bei Neurodermitis – wie mir die Kälte durch den Winter hilft
Sobald die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden, kann man sie in natürlichen Gewässern finden: die „Kalt-Bader“. Bis vor ein paar Jahren habe ich mich noch gefragt, wer so etwas freiwillig macht. Mittlerweile gehe ich selbst regelmäßig im Winter Eisbaden und habe es in der kalten Jahreszeit schon fest in meinen Alltag integriert. Wie es dazu kam, was man beim Eisbaden beachten sollte und was das Ganze mit meiner Neurodermitis zu tun hat, erfahrt Ihr in diesem Blogbeitrag.
Eisbaden bei Neurodermitis – wie mir die Kälte durch den Winter hilft
Sobald die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden, kann man sie in natürlichen Gewässern finden: die „Kalt-Bader“. Bis vor ein paar Jahren habe ich mich noch gefragt, wer so etwas freiwillig macht. Mittlerweile gehe ich selbst regelmäßig im Winter Eisbaden und habe es in der kalten Jahreszeit schon fest in meinen Alltag integriert. Wie es dazu kam, was man beim Eisbaden beachten sollte und was das Ganze mit meiner Neurodermitis zu tun hat, erfahrt Ihr in diesem Blogbeitrag.
Wie ich zum Eisbaden gekommen bin
„Du musst jetzt unbedingt mal zum Eisbaden mitkommen!“ Mit dieser Aussage einer Freundin hat es vergangenes Jahr begonnen. Sie war schon unzählige Male Eisbaden gewesen und voll und ganz von den positiven Effekten auf Körper und Geist überzeugt. Ob das wirklich auch etwas für mich ist? Ich war zögerlich. Immerhin gehörte ich zu der Sorte Mensch, die bereits bei Zimmertemperatur im Büro Gänsehaut bekam. Also vertröstete ich sie – immer und immer wieder, bis mir irgendwann die Ausreden ausgingen. Ich beschloss, doch ein einziges Mal mitzukommen, um ihren ständigen Aufforderungen ein Ende zu setzen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, welche Auswirkungen das Eisbaden auch auf mich haben würde.
Dann ging alles ganz schnell und die Ersten stiegen die eiserne Leiter hinab in den Teich. Meine Freundin nahm mich an der Hand und ich folgte ihr ins „kühle“ bzw. „eiskalte“ Nass. Ich merkte, wie die Kälte meinen Körper weiter hochstieg und ehe ich mich versah, war ich bis zu den Schultern im Wasser. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung, wie es mir meine Freundin zuvor erklärt hatte, und achtete besonders auf eine kraftvolle Ausatmung. Mein Kopf war plötzlich leer, zum ersten Mal seit Monaten hatte ich das Gefühl vollkommener Sorglosigkeit. Und das Beste – ich hatte zum ersten Mal seit Ewigkeiten kein bisschen Juckreiz!
Mein erstes Mal Eisbaden
Ich packte also eines Sonntags früh morgens ein Handtuch, eine Mütze und eine Kanne voll Tee in meinen Rucksack und fuhr zum vereinbarten Treffpunkt. Dort sollte ich nicht nur meine Freundin, sondern auch eine ganze Hand voll anderer begeisterter „Kalt-Bader“ treffen. Bereits auf dem Weg dorthin machte sich langsam etwas Nervosität in mir breit. Ich war mir unsicher, ob ich das tatsächlich wagen wollte. Doch bereits in der nächsten Sekunde verwarf ich diesen Gedanken – warum hatte ich so große Angst davor zu frieren?!
Am Treffpunkt angekommen erwartete meine Freundin mich bereits mit einem breiten Grinsen. „Bist du bereit?“, fragte sie mich. Ich war mir unsicher, doch ich wollte keinen Rückzieher machen, weshalb ich mit „Ja natürlich!“ antwortete und gemeinsam mit den anderen in Richtung Wasser lief. Da war er also – ein hauchdünn zugefrorener Naturteich, in den wir heute baden gehen würden. Auf dem davor liegenden Holzsteg platzierten wir unsere Taschen, zogen uns schnell um und machten ein paar Liegestütze, um uns bei den eisigen Temperaturen trotz Badekleidung noch etwas aufzuwärmen.
Dann ging alles ganz schnell und die Ersten stiegen die eiserne Leiter hinab in den Teich. Meine Freundin nahm mich an der Hand und ich folgte ihr ins „kühle“ bzw. „eiskalte“ Nass. Ich merkte, wie die Kälte meinen Körper weiter hochstieg und ehe ich mich versah, war ich bis zu den Schultern im Wasser. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung, wie es mir meine Freundin zuvor erklärt hatte, und achtete besonders auf eine kraftvolle Ausatmung. Mein Kopf war plötzlich leer, zum ersten Mal seit Monaten hatte ich das Gefühl vollkommener Sorglosigkeit. Und das Beste – ich hatte zum ersten Mal seit Ewigkeiten kein bisschen Juckreiz!
Aus Abneigung wird Begeisterung: Weniger Juckreiz durch Eisbaden!
Als ich an jenem Tag aus dem Teich kam, war mir klar – das war bestimmt nicht das letzte Mal. So entwickelte sich über die Monate eine tiefe Begeisterung für das Eisbaden. Bei keiner Meditation dieser Welt gelingt es mir so gut, meine Gedanken für einen kurzen Moment zu pausieren, wie beim Eisbaden. Was mich jedoch am meisten überrascht hat – auch meine Neurodermitis lässt sich durch die Kälte ganz anders handhaben.
Dass sich Wärme und insbesondere Hitze und das damit einhergehende Schwitzen negativ auf meine Haut auswirken, war mir bis dato bekannt. Ich hatte jedoch keine Ahnung, wie positiv meine Haut auf die Exposition mit Kälte reagieren würde. Heute liebe ich es, mir bewusst Zeit für ein Eisbad zu nehmen, wann auch immer ich das Gefühl habe, dass der Juckreiz überhandnimmt.
Sobald meine Haut in Kontakt mit dem kalten Wasser kommt, löst sich der Juckreiz in Luft auf. Meine Gedanken fokussieren sich in diesen Minuten einzig und allein auf meine Atmung und ich vergesse den Rest um mich herum. Wenn ich im Anschluss an mein Eisbad aus dem Wasser komme, fühlt sich die Haut einfach nur unheimlich gut und frisch an. Tatsächlich reduziert sich mein Juckreiz auch im Anschluss an das Eisbad merklich, was dazu führt, dass ich insgesamt viel weniger kratze und meine Hautbarriere nicht zerstöre.
Was Du beim Eisbaden beachten solltest:
Ein Eisbad ist natürlich nicht für jeden das Richtige. Auch die Auswirkungen auf die Haut können wie immer von Person zu Person variieren. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass jede Neurodermitis anders ist und auf unterschiedliche Trigger reagiert.
Grundsätzlich gilt:
Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden, wie zum Beispiel Kreislaufbeschwerden, sollten allgemein auf das Eisbaden verzichten. Im Zweifel kann es ratsam sein, beim behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin nachzufragen.
- Geh niemals allein: Beim Eisbaden solltest Du immer eine Begleitperson um Dich herumhaben. Solltest Du Kreislaufbeschwerden bekommen, ist es gut, jemanden an Deiner Seite zu haben.
- Vorsicht bei der Dauer des Eisbades: achte darauf, gerade am Anfang nicht zu lange im Wasser zu bleiben. Gerade zu Beginn können einige Sekunden bereits ausreichen.
- Trag beim Eisbad eine Mütze: da unser Körper über den Kopf viel Wärme verliert, trage ich beim Eisbaden immer eine Mütze. Zusätzlich achte ich auch darauf, meine Hände immer über dem Wasser zu halten, da ich mich damit einfach wohler fühle.
