Dr. Mareike Streker; junge blonde Frau sitzt vor einer Holzwand
Dr. Mareike Streker; junge blonde Frau sitzt vor einer Holzwand
Dr. Mareike Streker; junge blonde Frau sitzt vor einer Holzwand
Neurodermitis im Alltag
Zurück

Tipps zur Basispflege bei Neurodermitis: Interview mit Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Meike Streker

Name: Dr. Meike Streker, Gastblogger
Schreibt über: Basispflege bei Neurodermitis

Tipps zur Basispflege bei Neurodermitis: Interview mit Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Meike Streker

Name: Dr. Meike Streker, Gastblogger
Schreibt über: Basispflege bei Neurodermitis
Dr. Meike Streker zur Hautpflege bei Neurodermitis

Interview mit Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Meike Streker

Dr. Mareike Streker; junge blonde Frau sitzt am Schreibtisch vor einem Laptop

Hallo! Ich bin Dr. Meike Streker, promovierte Kosmetikwissenschaftlerin mit einer Leidenschaft für dermatologische Fragestellungen.

Schon während meines Studiums an der Universität Hamburg haben mich vor allem die hautphysiologischen Veränderungen durch aktive kosmetische Wirkstoffe oder durch minimalinvasive Verfahren interessiert. Daher stehen bis heute, neben den kosmetischen Wirkstoffen, auch Hautanalysegeräte im Fokus meiner Arbeit. Seit einigen Jahren berate ich die Kosmetikindustrie als selbstständige Kosmetikwissenschaftlerin.

Warum ist die sogenannte Basistherapie besonders für Menschen mit Neurodermitis wichtig?

Die Basispflege ist die erste Säule für die Therapie der Neurodermitis. Sie ist die Basis und der erste Schritt für die Verbesserung des Hautzustandes. Die Haut von Neurodermitis-Betroffenen ist sehr porös und die Hautbarriere beeinträchtigt. Dadurch kann Wasser von innen nach außen dringen und die Haut kann sehr empfindlich auf äußere Fremdstoffe reagieren. Die Basispflege setzt deshalb bei der Wiederherstellung der Hautbarriere an. Emollienzien, feuchtigkeitsspendende Substanzen und Fette werden dafür eingesetzt, um die Haut hierbei zu unterstützen.

Welche Wirkstoffe sollten bei der Hautpflege verwendet werden?

Bei der Auswahl der Wirkstoffe solltest Du darauf achten, dass die Wirkung der Inhaltsstoffe wissenschaftlich belegt ist. Hier ist Urea als Goldstandard bei der Pflege der trockenen und empfindlichen Haut zu nennen: Urea reguliert auf natürliche Art und Weise den Feuchtigkeitsgehalt der Haut, sodass das Wasser in der Haut gebunden wird, und stabilisiert sogar die Hautbarriere. In Kombination mit dem Feuchtigkeitsspender Glycerin gibt es gute Daten, die zeigen, dass sich die Haut relativ schnell wieder regeneriert und die Wirkstoffe den Juckreiz mindern können. Zudem kann auch Panthenol als feuchtigkeitsspendender und beruhigender Wirkstoff eingesetzt werden.

Welche Wirkstoffe sollten bei Neurodermitis vermieden werden?

Bei empfindlicher Haut sollten Duftstoffe sowie Konservierungsstoffe in Pflegeprodukten vermieden werden. Bei Naturkosmetik sollte auf allergieauslösende Stoffe geachtet werden, welche besonders bei einer sehr empfindlichen Haut zu einer Reaktion führen können. Das können zum Beispiel Wollwachs (Lanolin) oder Pflanzenextrakte sein. Bei Neurodermitis empfiehlt sich außerdem eine pH-hautneutrale (pH-Wert von ca. 5,5) Basispflege, um zusätzliche Reizungen und Aggressionen auf der Haut zu vermeiden.

Welche Kleidung können Betroffene mit Neurodermitis am besten tragen und worauf sollten sie bei der Kleiderwahl achten?

Wichtig ist, keine rauen und aggressiven Stoffe – wie Wolle – an Deine Haut zu lassen. Besser sind Kleidungsstücke aus reiner Baumwolle oder Seide, welche nicht zu eng am Körper anliegen. Kleidung aus Silberfäden könnte für einige Betroffene mit sehr empfindlicher und juckender Haut ein Geheimtipp sein.

Meikes Top-Tipps für die Basispflege bei Neurodermitis:
  1. Benutze bei der täglichen Basispflege Deiner Haut barrierestabilisierende Wirkstoffe wie Ceramide, um die geschädigte Hautbarriere zu stärken.
  2. Achte bei der Hautreinigung auf eine besonders sanfte Reinigung mit milden Tensiden welche pH-hautneutral sind, um die Hautbarriere nicht zusätzlich zu schädigen.
  3. Achte besonders auf den Schutz vor Umweltfaktoren wie Feinstaub und Sonnenlicht, indem Du zum Beispiel täglich Sonnencreme verwendest.

Welche Tipps möchtest Du Menschen mit Neurodermitis abschließend mit auf den Weg geben?

Vernachlässige nie Deine Basistherapie, creme Deine Haut jeden Tag ein und reinige Deine Haut sanft, auch wenn es ihr mal – vermeintlich - gut geht.

ZurückMAT-DE-2400039-1.0-01/2024
DIESE BEITRÄGE
KÖNNTEN DICH
INTERESSIEREN
Blogübersicht - „Nicht kratzen!“ – Mein Juckreiz und wie andere ihn wahrnehmen
Neurodermitis im Alltag
„Nicht kratzen!“ – Mein Juckreiz und wie andere ihn wahrnehmen
Der Juckreiz ist auch Aylins ständiger Begleiter. Wie sie damit umgeht, berichtet sie hier.
Blogübersicht - Haarpflege und Kopfhautpflege bei Neurodermitis
Neurodermitis im Alltag
Haarpflege und Kopfhautpflege bei Neurodermitis
Medine gibt Tipps zur perfekten Haarpflegeroutine, um die Kopfhaut bei Neurodermitis zu schonen.