Ich entschied mich, mein Hindernis zu meinem Weg zu machen. Meine Neurodermitis sollte fortan meine beste Freundin werden und mir helfen, meinen Alltag zu meistern, anstatt ihn mir zu erschweren. So kam es, dass ich begann Briefe an meine Erkrankung zu schreiben, um ihr ein Gesicht zu geben. Das funktionierte erstaunlich gut, denn plötzlich wurde meine Haut besser und besser. Ich hatte die Krankheit davor nie richtig akzeptiert und wollte sie nie als einen Teil von mir anerkennen. Im Gegenteil – ich wünschte mir immer, sie wäre weg und hoffte, eines Tages wieder makellose Haut zu haben. Doch als ich begann zu akzeptieren, dass meine Haut nun mal so aussah, und die Flecken ein Teil von mir waren, begann ich mich wieder zu mögen –
ja sogar zu lieben.Der Weg zurück zu meinem Selbstvertrauen war ein langer und ich bin mir nicht sicher, ob ich schon an meinem Ziel angekommen bin. Eigentlich denke ich sogar, dass es in dieser Hinsicht gar kein Ziel gibt – der Weg und die Lektionen, die er lehrt, sind von viel größerer Bedeutung. Dennoch kann ich voller Stolz sagen, dass ich mich nicht mehr von fiesen Kommentaren oder irrwitzigen Fragen zu meiner Haut stressen lasse. Auch rote Flecken rund um die Augen oder trockene Hautschuppen können mich nicht mehr aus der Fassung bringen. So wie ich bin, bin ich einzigartig und wundervoll und ich lasse mir von niemandem etwas Anderes erzählen. Meine Erfolge beruhen auf meinem Können und nicht auf Zufall!
Wenn meine Haut im Gesicht heute während eines Schubs wieder schlechter wird, sehe ich in den Spiegel und zieh‘ die Mundwinkel hoch. Ich schenke mir selbst ein Lächeln und genieße die Zeit in Gesellschaft meiner Freunde, anstatt mich zu stressen und zu verstecken. Ich bin mehr als nur Haut.