Das eigene Kind hat Neurodermitis – und jetzt? Unter der Diagnose leiden nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Wir haben uns mit Bloggerin Lisa über das Thema „Neurodermitis bei Kindern“ ausgetauscht. Lisa ist selbst Mutter von einem Kind mit Neurodermitis und gibt Eltern von betroffenen Kindern einige hilfreiche Ratschläge für das alltägliche Familienleben.
Meine Tochter ist mittlerweile 7 Jahre alt und aktuell hauptsächlich am Oberkörper betroffen. Wir kennen aber die Trigger und wissen, woher es kommt. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle: Müdigkeit durch den neuen Rhythmus der Schulzeit, Stressfaktoren bezüglich familiärer Situation, die Luftveränderung im Frühling (z. B. Pollenflug) oder auch Freude auf Ferien.
Prinzipiell haben wir einen guten Weg für uns gefunden. Wir haben Möglichkeiten gefunden, wie wir in verschiedenen Situationen möglichst gut reagieren. Das Wichtigste ist allerdings, Ruhe zu bewahren und als Mama gelassen zu bleiben. Auch wenn es zeitweise schwer ist, spiegelt sich die eigene Stimmung auch beim Kind wider.
Das kann ich nicht mehr genau sagen. Bevor die Diagnose „Neurodermitis" gestellt wurde, waren wir wegen Hautbeschwerden schon mal bei einem Arzt.
Ich glaube, es ging los mit rauen, roten Stellen, anschließend kam der Juckreiz. Nach der Diagnose kamen dann immer mehr Anzeichen und Symptome wie Ekzeme an den Kniekehlen, Armbeugen und dem Oberkörper insgesamt. Auch der Hals und die Handgelenke waren zeitweise sehr betroffen. Offene Wunden, Schmerzen und Juckreiz zählten zu unserem Alltag.
Nach der Diagnose haben wir die Symptome natürlich zuordnen können. Zuvor war es eher das allgemeine Gefühl: „Da stimmt irgendwas nicht."
Die Diagnose vom Arzt gab es wenige Wochen nach dem ersten Geburtstag.
Rückblickend sehe ich, dass da viel Verzweiflung meinerseits war. Ich wusste nicht, wie ich meinem Kind richtig helfen kann, damit all das Jucken, Bluten und die Schmerzen vergehen. Ich habe sehr viel probiert und versucht. Die Rückschläge, wenn etwas nicht so funktioniert hat, wie es doch von anderen immer erzählt wurde, waren für mich sehr hart. Dazu kommt noch wenig Schlaf. Wir schlafen nur wenig durch. Wenn wieder eine Kratzattacke kommt, beeinträchtigt das natürlich den Schlaf des Kindes und auch den von mir als Mama. Daraus folgt dann oft eine schlechte Laune, weil der Schlaf fehlt. Man ist nicht so ausgeglichen und nimmt sich vieles zu Herzen. Das merkt auch das Umfeld.
Wir mussten ebenso ein passendes Waschmittel finden. Auch in der Ernährung gab es hin und wieder Kleinigkeiten, auf die zu achten waren. Auch wenn wir das gut gemeistert haben, galt es dennoch darauf zu achten, was in welchem Essen war oder was man einkaufen geht. Außerdem habe ich immer aufgepasst, dass genügend Verbandsmaterial zu Hause ist.
Das Cremen, Wunden pflegen oder gar verbinden von verschiedenen Körperbereichen beansprucht natürlich auch viel mehr Zeit als gewöhnlich. Nicht nur das, auch die regelmäßigen Gänge zur Apotheke und zu Ärztinnen und Ärzten hat viel Zeit in Anspruch genommen. So waren freie Nachmittage oft belegt. Heute müssen wir immer daran denken, dass überall griffbereit eine Creme für den Notfall steht.
Inzwischen sind wir so ein eingespieltes Team, dass mir diese Auswirkungen gar nicht mehr so bewusst sind. Ich sehe es als normalen Alltag an.
Ich habe mir verschiedene Bücher zum Thema zugelegt, sowohl Fachbücher als auch Erfahrungsberichte. Beides gab mir nochmal einen neuen Blick auf das Thema. Ich hatte das Gefühl, nicht allein zu sein in dieser Situation. Zudem konnte ich die ein oder andere Situation zu Hause anschließend auch anders verstehen. Das half mir sehr. Außerdem hatte ich als Mama Schulungen zu verschiedenen Themen bezüglich Neurodermitis. Diese habe ich in den beiden Rehabilitationen, welche wir antraten, gemacht.