Eine Blumenwiese – eine Pollenallergie bei Neurodermitis und Asthma kann die Erfahrungen im Sommer trüben
Eine Blumenwiese – eine Pollenallergie bei Neurodermitis und Asthma kann die Erfahrungen im Sommer trüben
Eine Blumenwiese – eine Pollenallergie bei Neurodermitis und Asthma kann die Erfahrungen im Sommer trüben
Neurodermitis und Allergien
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Nicht alle Pollen verursachen allergische Reaktionen

Dass ich hochgradig allergisch auf bestimmte Pollen (die Klassiker: Birke, Hasel, Erle sowie viele Gräßer) reagiere, habe ich erst als junger Erwachsener gemerkt. Aufgewachsen bin ich im Südschwarzwald, in einem Dorf, das ungefähr 900 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dort gibt es vor allem eine Baumart, die alles dominiert: die Fichte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, wenn die Fichten und auch Tannen blühten: Dann war draußen alles gelb gepudert, auch der Balkon – das gelbe Zeug war überall. Aber ich hatte damals keine oder nur ganz geringe allergische Reaktionen. Ich war froh darüber, hatte ich doch mit jeder Menge anderer Allergien zu kämpfen, zum Beispiel gegen Tierhaare, Federn und einige Nahrungsmittel.
Mehr über meine Erfahrungen zu einer Pollenallergie bei Neurodermitis und Asthma liest Du in diesem Bericht.

Die Blumenwiese – Once in a lifetime

Ein Pricktest zeigt das Ergebnis einer Pollenallergie – bei Neurodermitis und Asthma kann das die Erfahrung im Sommer trüben
Mein erstes bewusstes Erleben einer Allergie auf Pollen war dann in meinen Zwanzigern, als ich in Trier studierte. Es war gerade Frühling geworden, die Sonne lachte vom Himmel, und ich hatte den Drang, rauszugehen. Da ich für eine Klausur lernen musste und mir die Decke auf den Kopf fiel, hielt ich es für eine gute Idee, mein Zeug zu packen und zu einer blühenden Waldwiese zu gehen. Inmitten der schönsten Blumenpracht saß ich dann mehrere Stunden und genoss den Tag – wohl das erste und letzte Mal in meinem Leben! Wieder zuhause angekommen, zeigte sich das ganze Spektrum eines schweren Heuschnupfens: heftiges Niesen, Schniefnase und eine Benommenheit bis hin zu einem krankheitsähnlichen Zustand. Dazu kam ein Hautausschlag, denn die Pollenallergie triggert auch meine Neurodermitis.
Ein Allergietest zeigte dann starke Reaktionen auf so ziemlich das ganze Spektrum an Pollen, über das ganze Jahr verteilt – also Früh- und Spätblüher. Ich erinnere mich, dass mein Arm nach dem Allergietest (Prick-Test) komplett geschwollen war: Ich hatte auf alle Test-Substanzen allergische Reaktionen. Mit einer Ausnahme: das Kontrollfeld. Also dort, wo zwar gepikst wurde, aber keine Allergene, sondern nur Kochsalzlösung eingebracht wurde …
Mein Dermatologe gab mir die damals in den 2000ern üblichen Antiallergika, die alle eins gemeinsam hatten: Sie machten mich müde und ich fühlte mich abgeschlagen – dadurch hatte ich auch mit Konzentrationsschwierigkeiten im Studium zu kämpfen. Ich setzte die Medikamente dann irgendwann ab und nahm sie nur noch sporadisch, nach dem Motto „Pest oder Cholera” – egal, was ich in der Allergiesaison mache, ich würde mit körperlichen Symptomen zu kämpfen haben, sei es nun mit oder ohne Antiallergika.
Auf diese Weise verbrachte ich einige Jahre, in denen ich versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Ich habe mich irgendwie über Wasser gehalten. Dass die Nasennebenhöhlen öfter entzündet waren, dass meine Haut in der Pollensaison heftige Schübe erlitt und dass mein Energie-Level gerade in der Pollensaison nicht so hoch war, das habe ich hingenommen und meinen Frieden damit gefunden. Es war normal für mich.

Durchatmen im Ausland: Anderes Land, andere Vegetation

Dann kam eine große Veränderung: Ich bekam ein Stipendium für ein Studienjahr in Madrid. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, dass so ein Aufenthalt gerade mit Neurodermitis, Pollenallergie und Asthma besondere Vorkehrungen erforderte:

  • Wann und wie erhalte ich weiterhin meine Medikamente und Hautpflege wie Cremes und Salben?
  • Wie werde ich dort auf die Lebensmittel, auf die Luft, auf die Pollen reagieren?
  • Was mache ich im Notfall?

Um es kurz zu machen: Bis auf ein paar Situationen, bei denen ich eine heftige, aber nur kurze Allergie auf den Kontakt mit Fisch und Meeresfrüchten hatte, hatte ich keinerlei allergische Reaktionen auf Pollen! Bei genauerer Betrachtung ist das nur logisch: Madrid liegt ca. 650 Meter über dem Meeresspiegel, es herrscht dort aufgrund seiner geografischen Lage ein recht trockenes Klima und die Vegetation ist eine ganz andere, als ich sie aus Trier kannte. Keine Haselsträucher, keine Birken, keine Erlen – zumindest ist es das, was meine Nase mir sagte :-)
Seit meiner Kindheit hatte ich nicht mehr erfahren, wie es ist, wenn man aufwacht und frei durch die Nase atmen kann, und mehr noch: ohne Probleme riechen zu können!
Erst durch diesen Auslandsaufenthalt habe ich gemerkt, wie es ist, ohne Einschränkungen durch Pollenallergien zu leben. Gerade das Riechen ist etwas, dass mir stückweise abhandengekommen war. Mir wurde bewusst, worauf ich all die Jahre verzichten musste! Und zwar nicht nur das normale Riechen, sondern auch das Schmecken.

Verschlimmerung der Pollenallergie nach Entwöhnung

Nach meinem Studienaufenthalt in Madrid kehrte ich nach Trier zurück, und Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, was passierte: Mein Körper, der ein Jahr lang Ruhe vor Pollen hatte, war selbigen wieder komplett ausgesetzt und reagierte entsprechend. Stärker denn je schlug die Allergie zu. Ich entwickelte eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, verbunden mit einem länger andauernden Geruchsverlust. Dazu kamen ständige Entzündungen der Gaumenmandeln. Mein Immunsystem muss ziemlich am Boden gewesen sein.
Mit diesem Zustand lebte ich ein paar Jahre. Regelmäßige Besuche bei Fachärzte mündeten schließlich darin, dass zunächst 2005 die Mandeln rausgenommen und 2007 die Nasenpolypen entfernt wurden, die sich über die Jahre bei mir gebildet hatten.

Meine Tipps bei Pollenallergie mit Neurodermitis und Asthma

An dieser Stelle kann ich nur den Tipp geben: Wenn Ihr solche Probleme, wie ich sie beschrieben habe, habt, vertraut Euch Fachärzte an und bleibt dran! Soll heißen: Wenn die Symptome wiederkehrend sind, solltet Ihr Euch wieder bei Eurem Arzt oder Eurer Ärztin melden. Genau das habe ich gemacht und es hat schließlich zum Erfolg geführt.

Beide Operationen, die Verordnung von Antihistaminika, die nicht müde machten, sowie eine jahrelange Desensibilisierungstherapie sorgten dafür, dass es mir seitdem größtenteils sehr gut geht. In der Hochphase des Pollenflugs versuche ich, mich an die Situation anzupassen.
Natürlich lasse ich auch Vorsicht bei Spaziergängen sowie Aufenthalten im Freien walten. All dies zusammen hilft mir dabei, die Symptome in den Griff zu bekommen. Zumindest hat sich bei mir die Leidenszeit von vielen Monaten auf wenige Wochen bei weniger stark ausgeprägten Symptomen verkürzt.
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Unterstützung suchen und dran bleiben!
Wenn Ihr ähnliche Probleme wie ich mit Allergien habt, vertraut Euch unbedingt Fachärzte an und bleibt hartnäckig!
ZurückMAT-DE-2501051-1.0-03/2025
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