Dann kam eine große Veränderung: Ich bekam ein Stipendium für ein Studienjahr in Madrid. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, dass so ein Aufenthalt gerade mit Neurodermitis, Pollenallergie und Asthma besondere Vorkehrungen erforderte:
- Wann und wie erhalte ich weiterhin meine Medikamente und Hautpflege wie Cremes und Salben?
- Wie werde ich dort auf die Lebensmittel, auf die Luft, auf die Pollen reagieren?
- Was mache ich im Notfall?
Um es kurz zu machen: Bis auf ein paar Situationen, bei denen ich eine heftige, aber nur kurze Allergie auf den Kontakt mit Fisch und Meeresfrüchten hatte, hatte ich keinerlei allergische Reaktionen auf Pollen! Bei genauerer Betrachtung ist das nur logisch: Madrid liegt ca. 650 Meter über dem Meeresspiegel, es herrscht dort aufgrund seiner geografischen Lage ein recht trockenes Klima und die Vegetation ist eine ganz andere, als ich sie aus Trier kannte. Keine Haselsträucher, keine Birken, keine Erlen – zumindest ist es das, was meine Nase mir sagte :-)
Seit meiner Kindheit hatte ich nicht mehr erfahren, wie es ist, wenn man aufwacht und frei durch die Nase atmen kann, und mehr noch: ohne Probleme riechen zu können!
Erst durch diesen Auslandsaufenthalt habe ich gemerkt, wie es ist, ohne Einschränkungen durch Pollenallergien zu leben. Gerade das Riechen ist etwas, dass mir stückweise abhandengekommen war. Mir wurde bewusst, worauf ich all die Jahre verzichten musste! Und zwar nicht nur das normale Riechen, sondern auch das Schmecken.