Medine hat ihr Gesicht in eine Decke gewickelt. Dekoratives Element Großes blaues N.
Medine lächelt in die Kamera.
Medine

KW 46, 12.11.2020

Dekoratives Element Illustration eines Druckers.
Begleiterkrankungen

Neurodermitis kommt selten allein

Manchmal würde ich gerne nur so wie auf dem Foto das Haus verlassen, mich verstecken, weil mich wieder ein Ausschlag plagt, bei dem ich nicht explizit definieren kann, welche Ursache zugrunde liegt. Vielleicht lag es an eines der Zutaten im Essen, vielleicht aber an etwas anderem.
Neurodermitis begleitet mich seit meiner Kindheit und die Ausschläge, die immer mal wieder das Plätzchen an meinem Körper wechseln, ebenfalls. Ich hätte mich deshalb ja schon an diese Zustände gewöhnt haben müssen - und ja, das habe ich - größtenteils. Oft macht es mir tatsächlich nichts mehr aus. Es gibt jedoch einige wenige Tage, da würde ich am liebsten in einer anderen Haut stecken. In einer Haut, auf die gutriechende Bodylotionen, jegliche Schminke und alle Parfümsorten aufgetragen werden kann. Das geht bei den meisten Neurodermitiker leider nicht, denn die Haut muss anders gepflegt und mit mehr Feuchtigkeit versorgt werden. Jede kleine Veränderung kann zur Überforderung der Hautbarriere führen, wodurch mit einem Ausschlag zu rechnen ist.

Der Weg zum Arzt ist wichtig

Und weil unsere Haut so besonders ist, sollte man sich regelmäßigen Kontrollen beim Hautarzt unterziehen. Eine Kontrolle kann beispielsweise sein, dass der Hautarzt sich einen Ausschlag näher ansieht und dann entscheiden kann, wie der Heilungsprozess unterstützt werden kann. Oder er besteht aus einem Allergietest, denn wie bereits im letzten Blogbeitrag erwähnt, haben Neurodermitiker ein höheres Risiko für Allergien und Asthma.

Hausstaub-, Tierhaar- oder Nahrungsmittelallergien – darf‘s noch mehr sein?

Auch ich habe einige, wie z. B. Hausstaub-, Tierhaar- oder Nahrungsmittelallergien. Bei einem kürzlich durchgeführten Allergietest wurden weitere Allergien gegen Kobaltchlorid, welche in Modeschmuck, Scheren und Reißverschlüssen verarbeitet wird sowie Perubalsam festgestellt, welche in Kosmetika oder Nahrungsmittel, insbesondere bei Schokolade, vorkommen kann.

Wie konnte ich feststellen, dass ich eine allergische Reaktion habe und demnach beim Hautarzt vorstellig werden muss? Dies ist dann der Fall, wenn beispielweise folgende Symptome auftreten:

Der Brustbereich einer Frau. Die Haut ist rot und gereizt .
Eine Nahaufnahme von einem Kinn auf dem rote und trockene Stellen zu erkennen sind.

Stellt der Arzt eine allergische Reaktion fest und ordnet einen Allergietest an, kann dieser wie folgt aussehen:


Medine macht ein Foto von ihrem Rücken.
Ein Rücken auf dem mit Kugelschreiber Markierungen gemalt sind. Auf der Haut sind rote Stellen.

An jedem Pflaster sind unterschiedliche Stoffe, die 24 Stunden lang an der Haut haften. Reagiert die Haut kurze Zeit später, kann Juckreiz eintreten. Sobald die Pflaster entfernt werden, kann festgestellt werden, ob und welche allergischen Reaktionen entstanden sind.

Meine Bewältigungsstrategien

Und falls es euch ähnlich geht, habe ich hier einige Tipps, um Allergien im Zaum zu halten und damit Ausschläge zu lindern. Diese ersetzen jedoch nicht den Arztbesuch. Sie haben lediglich eine vorbeugende Wirkung.

  • Wascht euch die Hände, sobald ihr zu Hause ankommt. Denn an Türklinken, Aufzugsknöpfen, öffentlichen Toiletten usw. lauern etliche Bakterien und warten darauf, abgeholt zu werden. Damit vermeidet ihr, dass ihr diese Bakterien in eurer Wohnung und gar im Gesicht oder Mundbereich verteilt. UND: ihr verringert gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion zu erkranken. Gerade in Corona-Zeiten ist es besonders wichtig, auf die Handhygiene zu achten.
  • Benutzt Neurodermitis geeignete (Gesichts-) Cremes. Da vor allem die Gesichtshaut sehr empfindlich ist, verwendete ich ausschließlich die Creme als Grundlage, die mir mein Hautarzt lange Zeit verschrieb. Mittlerweile probiere ich durch Empfehlung meiner Heilpraktikerin Cremes auf Heilerde-Basis oder andere Neurodermitis lindernde Arzneicremes. So sorgt ihr für eine gute Basis und die Haut erhält ihre nötige Pflege.
  • Genug trinken! Da zu Neurodermitis neigende Haut von Grund auf einen Flüssigkeitsmangel aufweist, ist es umso wichtiger, den Körper von innen mit genug Flüssigkeit, mindestens jedoch mit 2 Liter pro Tag, zu versorgen. Stellt euch hierfür am besten morgens einen vollen Wasserkrug auf den Tisch, so werdet ihr immer wieder erinnert, genug zu trinken. Menschen, die viel unterwegs sind, können sich eine stündliche Erinnerung am Handy einstellen.
  • Nicht kratzen, kühlen heißt die Devise. Falls eine allergische Reaktion auftritt, legt ein mit kaltem Wasser abgewaschenes Tuch auf diese Stelle, das beruhigt die juckende Haut.
  • Fingernägel hygienisch halten. Sobald ihr mit langen und ungepflegten Fingernägeln an die Haut oder den Mund fasst, maximiert ihr das Risiko, dass sich an dieser Stelle Bakterien anhaften und dies wiederum eine allergische Reaktion auslösen könnte. Ich beispielsweise kürze meine Fingernägel regelmäßig und wenn ich sie doch etwas länger tragen möchte, wasche ich die Unterseite der Nägel ebenfalls gut aus.
  • Baumwolle ist sanft für die Haut. Anders als Leinen oder Kunstfaser ist Baumwolle besser geeignet für Neurodermitis vorbelastete Haut.
  • Achtet auf eure Essgewohnheiten. Da die Haut sehr eng mit dem Darm verbunden ist, sollte selbstverständlich auch darauf geachtet werden, was wir zu uns nehmen. Es gibt so einige Nahrungsmittel, auf die Neurodermitiker generell eher empfindlich reagieren und damit eine allergische Reaktion auslösen können. Zu ihnen gehören beispielsweise Kuhmilch, Zitrusfrüchte, Alkohol oder Kaffee. Dabei muss jeder Betroffene für sich selbst herausfinden, welche Nahrungsmittel schädigend wirken können.

Und für alle Tierfreunde und diejenigen, die sich häufig draußen aufhalten:

  • Abduschen! Klar, geht man duschen. Keine Frage! Aber geht ihr wirklich alle sofort duschen, wenn ihr zu Hause seid? Oder verweilt ihr noch etwas im Wohnzimmer, legt euch vielleicht noch mit den Klamotten auf das Bett und verteilt die Partikel überall in der Wohnung? Bitte nicht! Denn Menschen wie ich, die gerne reiten gehen oder sich generell draußen aufhalten, ziehen kleinste Partikel regelrecht magisch an. So stelle ich mir das zumindest bildlich vor ;) Sobald ich aus dem Reitstall komme ist meine erste Station die Dusche. Damit wasche ich alle eventuellen (Dreck- oder Pollen-) Partikel, die an mir haften, ab. Besonders an den Haaren bleiben kleinste Partikel haften. Außerdem sollten die hierbei getragenen Klamotten direkt in den Wäschekorb wandern. Jacken und ähnliche Kleidungsstücke, die nicht so häufig gewaschen werden sollten, hängt man an einem luftigen Plätzchen auf.

Diese Liste lässt sich selbstverständlich endlos weiterspinnen. Für den alltäglichen Umgang mit Neurodermitis und den damit verbundenen allergischen Reaktionen sind diese ein guter Anfang. Habt ihr weitere Tipps? Welche sind euch besonders wichtig? Schreibt doch an: service@meinneurodermitisbegleiter.de

MAT-DE-2004067 v1.0 (10/2022)

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