Traurig, aber wahr – die Neurodermitis beeinträchtigt uns Erkrankte leider nicht nur im Alltag, sondern auch während des Schlafens – beziehungsweise im Falle eines Schubes häufig eher während des „Nicht-Schlafens“. Irgendwie hat man ständig das Gefühl, dass der Juckreiz gerade erst so richtig loslegt, wenn man sich abends unter die Bettdecke gekuschelt hat. Die Folge ist ein Aneinanderreihen zahlreicher schlafloser Nächte. Auch ich durfte dies über ein Jahr am eigenen Leib erfahren. Nächtelang hab‘ ich mich im Schlaf blutig gekratzt – manchmal sogar so intensiv, dass ich morgens vor lauter nässender und blutender Wunden an meiner Bettwäsche festgeklebt bin.
Traurig, aber wahr – die Neurodermitis beeinträchtigt uns Erkrankte leider nicht nur im Alltag, sondern auch während des Schlafens – beziehungsweise im Falle eines Schubes häufig eher während des „Nicht-Schlafens“. Irgendwie hat man ständig das Gefühl, dass der Juckreiz gerade erst so richtig loslegt, wenn man sich abends unter die Bettdecke gekuschelt hat. Die Folge ist ein Aneinanderreihen zahlreicher schlafloser Nächte. Auch ich durfte dies über ein Jahr am eigenen Leib erfahren. Nächtelang hab‘ ich mich im Schlaf blutig gekratzt – manchmal sogar so intensiv, dass ich morgens vor lauter nässender und blutender Wunden an meiner Bettwäsche festgeklebt bin.
Begonnen hat es bei mir meist mit ein paar kleinen fiesen roten Flecken, die höllisch juckten. Tagsüber konnte ich mir das Kratzen meist noch halbwegs verkneifen, doch sobald die Nacht angebrochen und ich eingeschlafen war, gab es für meinen Körper kein Halten mehr. Ohne es zu merken, kratzte ich die zunächst noch kleinen Wunden Nacht für Nacht auf, wodurch sie – und mit ihnen der Juckreiz – immer größer wurden. Irgendwann waren die Wunden schließlich so groß, dass es mir auch tagsüber enorm schwer fiel nicht zu kratzen. Zwar erinnerten mich meine Freund*innen und Familie ständig daran nicht zu kratzen, wenn ich wieder unbemerkt an meinen Armen herumknibbelte – doch schaffte ich es dennoch immer wieder die Wunden vollständig aufzukratzen. Dies führte dazu, dass der Juckreiz schließlich so stark wurde, dass es abends für mich unmöglich war, mich zu entspannen und meine Augen zum Schlafen zu schließen – eine rastlose Zeit brach an…
Fortan wurden die Abende und Nächte für mich zur Qual. Ich hatte den ganzen Tag Angst abends nicht einschlafen zu können und jeder, der schon einmal selbst an Schlafstörungen gelitten hat, weiß, dass es kaum etwas Schlimmeres gibt. Durch den Druck, den ich mir selbst machte, erschwerte ich mir das Einschlafen zusätzlich zum ohnehin schon vorhandenen Juckreiz. Leider konnte ich die Situation damals allerdings noch nicht objektiv betrachten, und so lag ich nächtelang wach, kratzte, dachte darüber nach, warum gerade ich so abgestraft wurde und kratzte weiter – bis einige schlaflose Stunden später der Wecker läutete und ich mich ein weiteres Mal unausgeschlafen zur Arbeit quälte.
Durch den enormen Schlafmangel wurde meine Haut natürlich immer schlechter. Zusätzlich verschlechterte sich meine Stimmung, was mich zum damaligen Zeitpunkt nicht gerade zur angenehmsten Wegbegleiterin machte. Zum Glück hatte ich damals meinen Freund. Dieser bewegte mich schlussendlich auch dazu endlich damit aufzuhören in Selbstmitleid zu versinken und stattdessen nach einer Lösung für mein eigentliches Schlafproblem zu suchen – ich musste ein Mittel gegen den Juckreiz finden.
So kam es, dass ich im Internet nachzulesen begann, was gegen den Juckreiz helfen könnte. Häufig las ich, dass Neurodermitis im Wesentlichen eine Entzündungsreaktion der Haut sei, und dass viele Erkrankte Linderung durch schlichtes Kühlen ihrer Wunden erfuhren. Entzündungen zu kühlen – das klang logisch für mich, doch die meisten Plastikcoolpacks waren für mich auf der Haut eher unangenehm, weil sie nicht gerade atmungsaktiv waren.
Meine persönliche Lösung lag darin, mir selbst Getreidekissen mit waschbaren Überzügen zu nähen, die ich in die Tiefkühltruhe legen konnte. Ich benutzte sie täglich, um sie während des Einschlafens auf meine juckenden Stellen zu legen. So konnte ich abends wieder ruhig einschlafen. Gelegentlich kam der Juckreiz über die Nacht dann zwar zurück, wenn das Kissen nicht mehr kalt war, doch dies löste ich einfach indem ich zur Gefriertruhe ging und mir ein neues holte. So wurde aus den schlaflosen Nächten eher leichte Durchschlafstörungen, was für mich zum damaligen Zeitpunkt eine enorme Verbesserung war! Schlussendlich wurde der Juckreiz immer weniger, weil ich mein Leben sowohl in Bezug auf die Ernährung aber auch hinsichtlich meiner Stressbewältigung rigoros umstellte. Aus diesem Zusammenspiel resultierten schon bald erholsame Nächte voller Schlaf. Seither gibt es kaum etwas für das ich so dankbar bin, wie ruhige Nächte.
Auch heute benutze ich meine Kühlkissen gerne im Alltag. Wann immer ich das Gefühl habe irgendwo Flecken zu bekommen, kühle ich diese sofort. Das kann manchmal wirklich dabei helfen, den Juckreiz nicht zu stark werden zu lassen. Außerdem finde ich, dass die Getreidekissen auch genau die richtige Temperatur bekommen, während ich Standardcoolpacks häufig als zu kalt für die offenen Stellen empfinde. Wichtig ist mir auch, dass man den Überzug waschen kann, damit sich auf dem Stoff keine Bakterien sammeln können.
Tatsache ist jedenfalls, dass ich meine „Getreide-Coolpacks“ nicht mehr missen möchte. Aus diesem Grund teile ich hier meine Nähanleitung für die personalisierten Kühlkissen mit euch. Viel Spaß beim Nachmachen! ☺