Ich bin 29 Jahre alt und bin leider seit meiner Geburt von Neurodermitis betroffen. Schon meine Mutter musste als ich ein Kind war viele Salben für mich kaufen. In der Drogerie gab es damals keine große Auswahl und meine Mutter stand zusätzlich vor der Herausforderung, dass ich das Eincremen nicht mochte. Die Salben brannten auf der Haut und dieses Gefühl war für mich sehr unangenehm. Heute habe ich meine Lieblingsapotheken und Drogerien gefunden, in denen ich gerne Produkte für meine Haut kaufe. Außerdem weiß ich jetzt, wann ich welche Creme kaufen muss. Heute ist es auch einfacher, ein passendes Produkt zu finden, weil es sowohl in der Apotheke als auch in der Drogerie eine riesige Auswahl gibt. Mein Tipp für Dich, um etwas Geld zu sparen: Man findet in der Drogerie auch gute Produkte, die die Haut bei Neurodermitis pflegen und unterstützen.
Die Hautbarriere bei Neurodermitis ist nicht intakt – das merkt man zum Beispiel daran, dass sie sehr trocken ist. Sie ist teils rissig und damit anfälliger für das Eindringen von Allergenen und Schadstoffen. Die tägliche Basispflege mit den passenden Salben und Cremes kann die Haut vorsorglich schützen. Sie kann helfen, die Pausen zwischen schweren Ekzemen beziehungsweise Schubphasen zu verlängern und die Haut bei beginnenden Ekzemen mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu beruhigen.
Bei jeder Ausprägung der Neurodermitis, ob leicht, mittelschwer oder schwer, sollte aber ein Dermatologe bzw. eine Dermatologin hinzugezogen werden, um die passende Behandlung zu finden und eine regelmäßige Kontrolle der Neurodermitis zu ermöglichen.
Diese Frage muss leider jeder für sich selbst beantworten, denn jede Neurodermitis ist anders. Es gibt allerdings drei Faktoren, die die Wahl der Creme beeinflussen. Das ist zum einen der Zustand der Haut – habe ich gerade entzündetet Ekzeme oder nur trockene, gerötete Stellen? – und zum anderen die betroffene Körperregion. Vor allem die Haut im Gesicht ist sehr dünn und empfindlich, auch im Augenbereich darf z.B. nicht jede Creme verwendet werden. Ich kaufe mir also für die verschiedenen Hautstellen spezielle Cremes, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Wenn Ihr Euch unsicher seid, welche Creme sich für welche Hautstellen gut eignet, könnt Ihr Eure Dermatolog*innen oder auch die Apotheker*innen um Rat fragen.
Der zweite Faktor ist die Konsistenz der Salbe oder Creme, die sich vor allem durch das Verhältnis von Wasser und Fett ergibt. Manche Cremes haben den Fokus, Feuchtigkeit zu spenden, andere sollen rückfettend wirken. Bei der Entscheidung, welche Creme ich wann benutze, hilft mir die Faustregel „feucht auf feucht, fetthaltig auf trocken“. Das heißt bei entzündeten, nässenden Ekzemen verwende ich am liebsten feuchte Umschläge bzw. eine Creme mit hohem Wasseranteil, die sehr feuchtigkeitsspendend ist. Das beruhigt meine Haut, denn sie wird dadurch etwas ausgetrocknet und gleichzeitig gekühlt. In schubfreien Phasen, wenn meine Haut trocken, schuppig und gerötete ist, kommen fetthaltige Cremes zum Einsatz. Denn jetzt braucht meine Haut diese Fette, um gestärkt und gegen äußere Einflüsse besser geschützt zu sein.
Der letzte Faktor, der zur Entscheidung über die passende Creme beiträgt, sind die Wirkstoffe. Es gibt sehr viele verschiedene Wirkstoffe, die ich hier nicht alle aufzählen kann. Ein paar Beispiele sind Urea, Ceramide, Zink oder Hyaluronsäure. Ich habe gemerkt, dass für mich im Moment hyaluronhaltige Cremes oder Seren gut funktionieren, da sie meine Haut gut mit Feuchtigkeit versorgen. Noch mehr zu den Inhaltsstoffen von Cremes und Salben könnt Ihr auch im Lernmodul „Die tägliche Pflege bei Neurodermitis“ erfahren.
Damit ich für jede Hautpartie und jeden Hautzustand bei meiner Neurodermitis die passende Creme habe, habe ich angefangen, die Produkte in einem Ordner zu dokumentieren. Der Ordner ist in die einzelnen Hautbereiche unterteilt wie zum Beispiel: Augen, Nacken, Rücken und Ellenbogen. Dort hefte ich den Bewertungsbogen ab, damit ich bei einem erneuten Kauf weiß, welche Creme mir gefallen hat und warum.
Besonders wichtig ist mir die Konsistenz, denn ich bevorzuge Produkte, die sehr leicht auf der Haut sind und sich auch gut verteilen lassen. Auch die Anzahl der Käufe entscheidet, ob ich das Produkt wieder kaufen würde. Wenn eine Creme zum Beispiel relativ teuer ist und wenig Produkt beinhaltet und ich sie somit häufiger nachkaufen muss, ich aber eine vergleichbar gute Creme mit mehr Inhalt oder für einen günstigeren Preis zur Auswahl habe, würde ich mich eher für diese entscheiden.
Ich hoffe, meine Tipps helfen Euch ein wenig bei der Auswahl der richtigen Hautpflegeprodukte für Eure Neurodermitis. Der Schlüssel ist meiner Meinung nach viele Cremes auszuprobieren und sich mit den Bedürfnissen seiner Haut vertraut zu machen – auch bei mir hat das eine Weile gedauert.