Kein Versteckspiel: Erfahrungen mit Neurodermitis im Halsbereich
Als Betroffene von Neurodermitis belastet mich neben dem ständigen Juckreiz auch die Sichtbarkeit der rötlichen Ekzeme. Besonders die Stellen am Hals und im Dekolleté-Bereich sind schwer zu verstecken. Unweigerlich habe ich das Gefühl, dass die Blicke meines Gegenübers genau auf diese Stellen gerichtet sind. Das führt bei mir manchmal sogar zu Unsicherheit und kann letztlich auch das eigene Selbstbewusstsein beeinträchtigen.
Name: Aylin
Geboren: 1995
Schreibt über: Bewältigung des Alltags mit Neurodermitis
Kein Versteckspiel: Erfahrungen mit Neurodermitis im Halsbereich
Name: Aylin
Geboren: 1995
Schreibt über: Bewältigung des Alltags mit Neurodermitis
Als Betroffene von Neurodermitis belastet mich neben dem ständigen Juckreiz auch die Sichtbarkeit der rötlichen Ekzeme. Besonders die Stellen am Hals und im Dekolleté-Bereich sind schwer zu verstecken. Unweigerlich habe ich das Gefühl, dass die Blicke meines Gegenübers genau auf diese Stellen gerichtet sind. Das führt bei mir manchmal sogar zu Unsicherheit und kann letztlich auch das eigene Selbstbewusstsein beeinträchtigen.
Was Neurodermitis an Hals und Dekolleté so besonders macht
Die Hautstellen an Hals und Dekolleté sind empfindliche Stellen und neigen schnell zu Rötungen. Ein starkes Kratzen im Halsbereich kann sogar Blutgefäße unter der Haut platzen lassen und rötliche Flecken hinterlassen. Zudem kann der Hals durch die Neurodermitis faltig erscheinen, wenn sich die Haut infolge von Reizung und Kratzen an den betroffenen Stellen verdickt. Dadurch werden die natürlichen Hautlinien sichtbarer – ein weiterer Punkt, der sich negativ auf das Selbstbewusstsein auswirken kann. Daher versuche ich das Kratzen in dieser Region besonders zu vermeiden, um meine Haut nicht weiter zu schädigen und den Zustand nicht zu verschlimmern.
Wenn der Juckreiz an Hals und Dekolleté stärker wird
In akuten Schubphasen ist der Juckreiz nur schwer auszuhalten und der Versuchung, die Finger über die Haut an Hals und Ausschnitt zu bewegen, ist kaum standzuhalten.
Damit sich meine Fingernägel beim Kratzen nicht direkt in die Haut bohren, trage ich häufig Kleidung über den betroffenen Hautstellen. In meinem Kleiderschrank befinden sich daher zahlreiche Rollkragen-Oberteile. Zum einen dienen sie dem Schutz der Haut bei Kratzanfällen und zum anderen tragen sie – zumindest teilweise – zum Verdecken der Neurodermitis bei.
Oberteile mit Kragen sind jedoch nicht für alle geeignet, da sie als störend und zusätzlich reizend empfunden werden können. Mein Tipp: Aufgrund der möglichen Reibung achte ich bei meinen Kragen darauf, dass sie nicht zu eng am Hals liegen, und vermeide synthetische Stoffe. Zudem empfehle ich eine intensive Hautpflege, bevor ein Rollkragenpullover oder ein vergleichbares Kleidungsstück getragen wird.
Neurodermitis am Hals: Äußere Reize vermeiden
Während einer Schubphase trage ich meine langen Haare häufig geschlossen. Dadurch wird das Reiben der Haare über der entzündeten Haut vermieden. Außerdem wird verhindert, dass sich Wärme unter den Haaren staut. Dies stellt für mich besonders in den Sommermonaten ein Problem dar, da durch die Wärme und den Schweiß insbesondere im Nackenbereich ein Juckreiz ausgelöst werden kann. Auch Schmuck wie lange Ohrringe oder Ketten können Reize darstellen, die sich vermeiden lassen.
Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl
Intensive Rötungen, Schuppungen und trockenen Stellen am Hals sowie am Ausschnitt möchte ich am liebsten verstecken. In akuten Phasen steht das kosmetische Problem der Neurodermitis plötzlich im Vordergrund. Und das, obwohl ich mich von meiner Neurodermitis doch eigentlich nicht einschränken lassen möchte. Aber genau das passiert, wenn ich bei meiner Kleiderwahl zu einem Rollkragen statt eines V-Ausschnitts greife.
In dieser Zeit beschäftigt mich mein Spiegelbild immer wieder und entscheidet über meine Stimmung. Wenn das Wohlbefinden sinkt, schrumpft auch mein Selbstbewusstsein.
Ich werde ruhiger und zurückhaltender und strahle mein inneres Befinden sicherlich auch auf meine äußere Umgebung aus. Auch wenn ich es mir manchmal nur schwer eingestehen kann: Die Neurodermitis wirkt sich auf mein Selbstwertgefühl aus und ist eine Belastung.
Nicht aufgeben – Hilfe annehmen und sich selbst Gutes tun
Trotz aller Belastung versuche ich, mich von der Neurodermitis nicht unterkriegen zu lassen. Ich habe gelernt, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Beschwerden zu lindern. Deshalb suche ich mir bewusst Unterstützung bei meinem Dermatologen, anstatt alles allein auszuhalten. Gleichzeitig achte ich darauf, mir selbst Gutes zu tun: eine sanfte und regelmäßige Hautpflege, kleine Pausen im Alltag, ausreichend Schlaf und bewusste Entspannung helfen mir, mich wohler zu fühlen. Auch wenn die Neurodermitis bleibt, kann ich so aktiv etwas für mein Wohlbefinden tun – und das gibt mir das Gefühl, wieder mehr Kontrolle über meine Haut und mein Leben zu haben.
Mehr als nur Hautsache
Die sichtbaren Ekzeme an Hals und Dekolleté betreffen nicht nur die Haut – sie beeinflussen auch das Selbstbewusstsein und die tägliche Kleiderwahl.
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