Es ist 6:15 Uhr und ich mache mich im Badezimmer für die Arbeit fertig. Das Ekzem am Hals ist wieder da und ich bin froh, dass meine Haare lang genug sind, um sie heute zusammenbinden zu können.
Es ist 6:15 Uhr und ich mache mich im Badezimmer für die Arbeit fertig. Das Ekzem am Hals ist wieder da und ich bin froh, dass meine Haare lang genug sind, um sie heute zusammenbinden zu können.
Ich würde mein Haar gerne offen tragen, aber dann kitzeln die Haare häufig an den gereizten Stellen am Hals und ich kratze mich schneller. Meistens trage ich meine Haare schulterlang oder etwas kürzer. Mir gefällt die Länge sehr gut, weil ich sehr dünnes Haar habe. Allerdings enden sie dann genau da, wo ich oft Ekzeme am Hals habe. Wenn ich mir dann die Haare wasche und den Nacken eincreme, werden die Haarspitzen und ein Teil der unteren Längen sehr schnell fettig. Das sieht dann leider sehr ungepflegt aus und ich fühle mich unwohl. Um das zu vermeiden, mache ich mir meistens einen Zopf. Doch immer einen Zopf tragen, ist nicht gut für die Haare. Sie brechen schneller ab und ich finde offene Haare sehen bei mir auch einfach schöner aus. Dazu ist eine offene Frisur eine gute Möglichkeit, Ekzeme am Nacken, Hals oder Stirn ein bisschen zu verstecken. Als Kind habe ich öfter einen Pony getragen, aber als Erwachsene hat das nachgelassen. Als ich vor Kurzem überlegt habe, mir wieder einen Pony schneiden zu lassen, habe ich mich dagegen entschieden. Ich habe immer wieder Ekzeme auf der Stirn, die ich regelmäßig eincremen muss. Dadurch würde auch der Pony schnell fettig aussehen. Als Kompromiss wurde mir nur eine kleine Strähne schräg abgeschnitten, sodass ich, wenn die Haut im Gesichtsbereich in Ordnung ist, die Strähne ins Gesicht fallen lassen kann. Wenn die Haut mehr Pflege braucht, kann ich die Strähne mit einer kleinen Haarklammer leicht nach hinten stecken und den Juckreiz vermeiden.
Ich glaube, das kennt jeder: Es ist wieder so weit und die Haare müssen geschnitten werden. Haare waschen – Haare kämmen – Haare schneiden – Haare stylen. Doch so leicht wie es klingt, ist es, wenn man von Neurodermitis betroffen ist, manchmal nicht. Zunächst einmal ist es einfach unangenehm, wenn das Wasser über betroffene Stellen am Kopf oder am Nacken läuft. Das können die Friseur*innen leider nicht verhindern. Auch ein Kamm kann unbehaglich sein, wenn dieser die Ekzeme auf der Kopfhaut berührt. Schließlich kann der Föhn die (Kopf-)Haut weiter austrocknen. Dies sind Probleme, die den meisten Friseur*innen nicht bewusst sind. Deshalb ist eine offene Kommunikation unerlässlich, damit genau darauf eingegangen werden kann – so kann zum Beispiel ein mildes Shampoo für die Haarpflege bei Neurodermitis eingesetzt werden.
Ich habe mich lange Zeit nicht getraut, meine Haare zu färben, weil ich nicht wusste, wie meine Haut auf das Färbemittel reagieren würde. Das erste Mal war dann tatsächlich im Rahmen einer TV-Show. Dort wussten sie über meine Hautprobleme Bescheid und sind sehr professionell damit umgegangen. Sie haben genau darauf geachtet, dass die Haarfarbe meine Haut nicht berührt. Dies war durch sehr präzise Handarbeit möglich. Auch wurde bewusst versucht, so wenig Wasser wie möglich beim Auswaschen über die Kopfhaut laufen zu lassen. Dadurch hatte ich keine Hautreaktion und war super zufrieden mit dem Gesamtergebnis. Bei meinem Friseur zu Hause wurden mir dann erneut die Haare gefärbt. Auch dies hat durch eine Schablone (Kopfhaube), bei der Strähnen nacheinander herausgezogen und mit Farbe versehen werden, gut funktioniert. Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass ein leichter Ansatz bleibt. Auch hier ist ein offenes Gespräch über die passende Methode empfehlenswert.
Haarpflege ist ein sehr großes Thema, auch ohne Ekzeme am Kopf, Hals oder im Gesichtsbereich. Deswegen kann ich hier im Beitrag nur auf ein paar wichtige Dinge eingehen, die mir geholfen haben. Ich habe leider Haare, die schnell fettig werden, sodass ich sie spätestens am zweiten Tag waschen muss. Ich wasche meine Haare immer getrennt vom Körper. Das hat zwei Gründe: Zum einen wasche ich die Haare öfter als den Körper. Den Intimbereich wasche ich jeden Tag, doch Arme, Rücken, Bauch und Beine wasche ich nur nach Bedarf, um die Haut möglichst wenig zu reizen. Zum anderen wasche ich meine Haare über Kopf, damit das Shampoo nicht über den Körper läuft. Ich selbst liebe es, die Haare am Morgen zu waschen. Besser wäre es jedoch, sie am Abend zu waschen, um gerade im Frühling und Sommer Pollen nicht mit ins zu Bett nehmen und dadurch mögliche Trigger zu vermeiden. Da ich aktuell aber mit dem morgendlichen Waschen gut klarkomme, mache ich es erstmal weiter so. Das passende Shampoo habe ich leider noch nicht gefunden. Ich nutze aber zwei unterschiedliche. Eins für die Zeiten, in denen ich Ekzeme am Kopfbereich habe, und eins, wenn es meiner Haut gerade gut geht. Wenn ich Ekzeme habe, verwende ich gerne ein spezielles Shampoo aus der Apotheke, aber auch ein Babyshampoo hat schon gut bei mir geholfen. Da die Wahl des Shampoos von sehr vielen Faktoren abhängt, kann ich nur empfehlen, sich durch die verschiedenen Produkte durchzuprobieren. Um den Haarwaschtag nach hinten zu verlegen, verwende ich hin und wieder auch mal ein Trockenshampoo. Für mich funktionieren am besten Sprays, die parfümfrei sind und Panthenol enthalten. Prüft aber am besten erst, ob ihr Trockenshampoos vertragt, denn sie können die Kopfhaut gegebenenfalls stark reizen.
Ich hoffe, dass Dir meine Tipps etwas helfen konnten und dass Du für Dich die optimale Haarpflege und Frisur in Deinen Alltag einbauen kannst!