Bild eines lächelnden Mannes mit Kaffeetasse in der Hand. Bild eines lächelnden Mannes mit Kaffeetasse in der Hand.

LERNEN, MIT NEURODERMITIS UMZUGEHEN.

Neurodermitis kann sich von Person zu Person stark unterscheiden. Das Spektrum reicht von milden, symptomarmen Ausprägungen bis hin zu schweren Verlaufsformen. Je besser Du Deine Neurodermitis kennst, desto leichter fällt Dir der Umgang damit.

Neurodermitis – kennenlernen und akzeptieren

Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung. Das heißt, sie ist nie ganz geheilt. Aber man kann lernen, damit umzugehen. Der wichtigste Schritt dabei ist die richtige und frühzeitige Diagnose: Erst dann kannst Du Dich damit auseinandersetzen, Dich informieren und die Krankheit als einen Teil von Dir akzeptieren. Nur wer über die Erkrankung, deren Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten Bescheid weiß, kann Ängste und Unsicherheiten aus dem Weg räumen. Dies führt zu einem selbstbewussten und situationsangepassten Umgang mit sich selbst und mit Außenstehenden.

Unser Tipp:

Für Neurodermitis-Patienten gibt es spezielle Patientenschulungsprogramme, deren Kosten meist von den Krankenkassen übernommen werden. Frage dazu Deine/n Dermatolog/-in oder Deine Krankenkasse.

NEURODERMITIS – WIE BETROFFENE DAMIT LEBEN

Abschrift:

TANYA Dekoratives Element

Manche sagen zu mir, es sei ja nur meine Haut, das sei doch nicht so schlimm. Ich hätte ja noch beide Arme und Beine und könne gehen. Ich wäre ja nicht ans Bett gefesselt, es sei doch keine lebensbedrohliche Krankheit und ich würde nicht daran sterben. Aber offen gesagt, es ist schon extrem belastend – der Schlafmangel, das Gefühlschaos und das, was ich „psychologische Kriegsführung” nenne, das alles zeigt irgendwann seine Wirkung.

Für mich ist das Schlimmste, dass ich nicht richtig schlafen kann. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwann einmal eine ganze Nacht durchgeschlafen zu haben. Seit ich ein Baby war. Dieser Juckreiz reißt mich hin und her, stresst mich. Der Verstand sagt, ich soll aufhören, aber der Körper verlangt einfach, dass ich kratze. Und dabei weiß ich doch, dass ich damit die Haut noch mehr und stärker verletze und das führt erneut zu Stress – ein echter Teufelskreis! Häufig kratze ich so lange, bis ich offene Stellen oder richtige Wunden auf der Haut habe. Dann ist es einfach unerträglich und ich melde mich krank. Meinen Alltag kriege ich dann nicht mehr geregelt.

Die Neurodermitis ist immer dann ein Problem, wenn ich neue Leute kennenlerne und bei gesellschaftlichen Ereignissen. Besonders schwer ist es aber, wenn ich ein Date habe und in intimen Situationen. Als ich zum Beispiel meinen Mann kennengelernt habe, kannte der noch niemanden mit Neurodermitis. Er wusste kaum, was das ist. Und er hat total unterschätzt, was die Krankheit für mich und auch für unsere gemeinsame Zukunft bedeuten könnte. Er möchte helfen, weiß aber nicht wie. Und leider stört meine Krankheit wohl auch seinen Schlaf. Wir können dann beide nicht schlafen. Auch unser Intimleben ist durch die Krankheit manchmal nicht so wie es sein soll. Jetzt nach fünf Jahren sind wir an einem guten Punkt angelangt. Aber zu Beginn unserer Ehe, als wir zusammengezogen sind, hat er nicht verstanden, warum ich manchmal nicht umarmt werden wollte. Manchmal konnte ich einfach keine Berührung ertragen. Manchmal wollte ich nicht einmal, dass wir auf der Straße Hand in Hand gehen. Ich denke, jetzt versteht er, dass es nichts mit ihm oder unserer Beziehung zu tun hat, sondern nur damit, wie ich mich fühle. Um dahin zu kommen, mussten wir manche Kämpfe austragen und manche Hürden überwinden.

Manchmal schaue ich in den Spiegel und sehe jemanden, der einfach hässlich ist. Es ist echt traurig, aber leider wahr, dass man … man verliert einfach komplett sein Selbstwertgefühl. Man schaut in den Spiegel und sieht etwas, das einem widerlich und ekelhaft erscheint.

Es gab eine Zeit, da war ich sehr depressiv. Und es gibt immer noch Tage, an denen ich nicht aufstehen möchte, weil ich einfach niemandem begegnen will. Es ist nicht schön, wenn man das Gefühl hat, alles, was man zu bieten hat sind offene Wunden und Flecken im Gesicht, und jeder sieht sie.

Außerdem habe ich ständig Angst, dass mein Kind Neurodermitis haben könnte. Wenn ich dran denke, dass mein Baby, ob Junge oder Mädchen, das von Kindheit an bis ins Erwachsenenalter haben würde, ich glaube, das könnte ich nicht ertragen. Und ich weiß auch nicht, ob ich es schaffen würde, mich um meine eigene Krankheit und dann auch noch um dieses Kind zu kümmern.

Neurodermitis – mehr als eine Hauterkrankung

Die Haut erfüllt zahlreiche Funktionen. So dient sie beispielsweise als Schutzbarriere vor gefährlichen Eindringlingen oder als Sinnesorgan für Wärme, Kälte oder Schmerz. Die Haut ist aber noch mehr – nämlich ein Spiegel der Seele. Nicht umsonst erröten wir vor Scham oder bekommen Gänsehaut, wenn uns etwas tief berührt. Die Haut ist also ein wichtiges Kommunikationsorgan, das bei Neurodermitis sicht- und spürbar beeinträchtigt ist. Aus diesem Grund ist Neurodermitis nicht nur eine Hauterkrankung, sondern häufig auch mit emotionalen (seelischen) und sozialen Problemen verbunden.

Neurodermitis erfordert Achtsamkeit

Die psychische Belastung, die eine Neurodermitis mit sich bringt, kann enorm sein und wird häufig von Außenstehenden unterschätzt. Schübe sind oft unvorhersehbar, führen zu Schlafstörungen, die wiederum Reizbarkeit oder geringere Leistungsfähigkeit zur Folge haben können. Zudem vermeiden manche Betroffene soziale Kontakte und ziehen sich zurück – aus Angst, auf die Hautveränderungen angesprochen oder gar wegen ihnen gehänselt zu werden.

Hier findest Du hilfreiche Tipps, wie Du diese Herausforderungen besser meistern kannst:

Illustration einer Glühbirne.
Geduld und Mitgefühl

Behandle Dich selbst freundlich, nachsichtig und achtsam. Sorge für Dich, nimm Deine Schwächen an und gehe so liebevoll mit Dir um, wie Du es auch mit guten Freunden oder einem Familienmitglied in dieser Situation machen würdest.

Illustration einer Glühbirne.
Hilf anderen, Deine Situation zu verstehen

Sprich offen mit den Menschen, die Dir wichtig sind. Hilf ihnen zu verstehen, was Neurodermitis bedeutet und welche Auswirkungen sie auf Dich und Dein Leben und Deinen Alltag hat und worauf Du achten musst. Wenn Dein Umfeld weiß, wie es Dir geht, kann es besser auf Dich eingehen.

Illustration einer Glühbirne.
Reduziere Stress

Stress ist ein bekannter Provokationsfaktor bei Neurodermitis, der zu vermehrtem Juckreiz und Kratzen führen kann. Deshalb ist es wichtig, stressige Situationen zu vermeiden. Entspannungstechniken (z. B. Yoga, Meditation, autogenes Training, Atemtherapie) können dazu beitragen – aber auch ein Spaziergang an der frischen Luft.

Illustration einer Glühbirne.
Professionelle Unterstützung annehmen

Psychologische Unterstützung (z. B. Familientherapie, Psychotherapie, Akzeptanz- und Commitmenttherapie) kann für manch einen Patienten sinnvoll sein, sobald die psychische Belastung überhandnimmt. Sie dient dazu, eine seelische „Rüstung“ aufzubauen und damit innere Stärke und Stabilität zu entwickeln.

Entdecke unsere Lernplattform

Auf unserer Lernplattform erfährst Du, wie Du besser mit Stress im Alltag umgehen kannst und welche Techniken es gibt.

Zum Lernmodul

Bei Neurodermitis die richtigen Worte finden

Wenn Du auf Deine Erkrankung, das Jucken oder die Ekzeme angesprochen wirst, hilft es, immer eine passende Antwort parat zu haben. Wenn Du fragende Blicke spürst, gehe einfach direkt darauf ein. Bestimmt kennst Du einige dieser Fragen so oder so ähnlich schon? Hier findest Du passende Antwortmöglichkeiten.

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Was ist mit Ihrer Haut? Ist das ansteckend?
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Ich habe Neurodermitis, das ist eine Erkrankung des Immunsystems und nicht ansteckend. Ursache ist eine dauerhafte Entzündung, die dann zu dem Hautausschlag führt. Der Hautausschlag kommt oft in Schüben und ist manchmal stärker und manchmal schwächer.

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Der Ausschlag ist doch jetzt wieder weg. Bist Du jetzt gesund?
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Leider nicht, es gibt noch keine Heilung. Mein Immunsystem ist überaktiv und verursacht eine dauerhafte innere Entzündung, auch wenn man gerade nichts auf der Haut sieht. Aber der Ausschlag kann jederzeit wiederkommen.

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Wieso bist Du denn immer so müde?
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Ich schlafe zu wenig. Denn wenn die Haut ständig juckt und schmerzt, finde ich keine Ruhe. Das Jucken hält mich wach – sogar wenn ich keinen Ausschlag habe.

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Warum machst Du denn keinen Sport?
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Ich habe Neurodermitis. Leider führt Schwitzen dazu, dass die Haut noch stärker juckt und schmerzt. Deshalb vermeide ich gerade alles, was mich zum Schwitzen bringt.

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Wieso kannst Du denn wegen eines Hautausschlags nicht arbeiten?
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Meine Neurodermitis ist eine Überreaktion des Immunsystems und verursacht Entzündungen im ganzen Körper. Und die wiederum verursachen den stark juckenden und schmerzenden Hautausschlag. Letzte Nacht war es so schlimm, dass ich überhaupt nicht schlafen konnte.

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Warum machst Du denn immer so einen Wirbel um ein bisschen Hautausschlag?
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Neurodermitis ist kein einfacher Hautausschlag. Das ist eine dauerhafte Erkrankung des Immunsystems, die zu Entzündungen in meinem Körper führt und juckende schmerzende Ausschläge verursacht. Auch wenn manchmal nichts zu sehen ist, weiß ich, dass sie jederzeit wiederkommen können. Das ist sehr belastend.

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Mutter und Tochter sitzen gemeinsam auf einem Liegestuhl. Die Frau hat das Mädchen auf dem Schoß und lacht. Das Mädchen strahlt in die Kamera.

Besondere Herausforderung – Neurodermitis bei Kindern

Es gibt spezielle Neurodermitis-Sprechstunden für Kinder und Familien. Fragt am besten Eure/n Dermatolog/-in oder Eure Krankenkasse nach entsprechenden Adressen. Ihr lernt dort, wie Ihr als Familie mit Neurodermitis besser umgehen könnt.

ZUR BVDD-HAUTARZTSUCHE

UnserNeurodermitisBegleiter-Team ist für Dich da

Für alle Anliegen rund um Neurodermitis, Tipps für den Alltag und allgemeine Therapieoptionen stehen Dir unsere medizinisch ausgebildeten Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.

Dieser Service ist für Dich kostenfrei.

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Telefon
0800 - 40 - 500 - 20
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E-Mail
service@meinneurodermitisbegleiter.de
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Öffnungszeiten
Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr
BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

INDIVIDUELLE BEHANDLUNG BEI NEURODERMITIS

Je besser Du Deine Krankheit verstehst, desto besser kannst Du Deinen Alltag meistern.

Dank medizinischer Forschung stehen heute auch langfristige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Informiere Dich hier.

Neurodermitis behandeln
Bild einer Patientin die vor ihrer Ärztin steht und in die Kamera schaut.
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Dermatologen-Finder

FINDE EXPERTEN IN DEINER NÄHE

Illustration einer Person mit Brille. Über der Person schweben ein Stethoskop, ein Kalender und eine Lupe.
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Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) unterstützt Dich dabei, einen Hautarzt in Deiner Nähe zu finden.

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Allergie-Experten-Finder

Über den „Allergie-Wegweiser“ findest Du in Deiner Umgebung Experten, Kliniken und Einrichtungen, die sich auf Allergien, Atemwegs- und Hauterkrankungen spezialisiert haben.

ZUM ALLERGIE-WEGWEISER
Teledermatologie

derma2go ermöglicht Dir einen schnellen Zugang zu Fachärzt/
-innen der Dermatologie. Fülle einen medizinischen Fragebogen aus und erhalte innerhalb weniger Stunden eine zuverlässige Diagnose mit Arztbericht und Therapieplan.

Zum derma2go-Portal
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PATIENTEN LOGIN

Dir wurde zur Behandlung Deiner Neurodermitis eine Therapie von Sanofi verordnet? Im Login-Bereich findest Du weitere Informationen zum Produkt und dessen Anwendung. Du kannst Dich mit der Chargennummer (Ch.-B.) auf der Packung des Medikaments hier anmelden.

Schriftzug in gelb und blau: Neurodermitis Begleiter.
Chargennummer (Ch.-B.) auf der Packung:
LEBEN MIT NEURODERMITIS. INFORMATIONEN FINDEST DU HIER.
Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die meist in Schüben auftritt und sich durch sichtbare Hautveränderungen und starken Juckreiz äußert. Betroffene fühlen sich in vielen Lebensbereichen häufig stark eingeschränkt.

Was sind die genauen Ursachen und Symptome der Neurodermitis (atopische Dermatitis) und was können mögliche Auslöser sein?

Juckreiz, Kratzen, Schlaflosigkeit – für Betroffene mit schweren Symptomen dreht sich jeder Tag darum, wie sie ihr Leiden lindern können. Jeder Schub belastet Betroffene auf körperlicher und mentaler Ebene. Beruf und Alltagsleben können oft nur eingeschränkt bewältigt werden. Es ist daher für Betroffene sehr wichtig, persönliche Strategien zum Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln.

Neurodermitis kennenlernen

Wer seine Haut kennt, Routine in der Behandlung und Pflege entwickelt und auf seine persönlichen Bedürfnisse achtet, tut bereits viel dafür, um die Neurodermitis zu kontrollieren. Unsere Lernmodule unterstützen Dich dabei, Dein Leben mit Neurodermitis aktiv zu gestalten.

Behandlungsmöglichkeiten

Neurodermitis kann heute mit modernen Therapien gezielt behandelt werden. Eine individuelle Behandlung ist oft der erste Schritt hin zu mehr Selbstwertgefühl.

Neurodermitis-Blogger

Was im Alltagsleben mit Neurodermitis wirklich hilft und wichtig ist, wissen sie am besten – unsere Blogger. Auf der Website „Leben mit Neurodermitis“ erfährst Du, was andere Betroffene erlebt haben, was sie im Leben mit Neurodermitis gelernt haben und was ihnen Mut macht. Gestalte auch Dein Leben – trotz Neurodermitis.

Die hier zur Verfügung gestellten medizinischen Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Bei allen Fragen zu Deiner Erkrankung wende Dich bitte an Deine/n Dermatolog/-in.