Tipps und Tricks bekommt man als betroffener Neurodermitis-Patient sehr viele. Egal ob vom Arzt, der Verwandtschaft, Freunden oder von Fremden. Gerade, wenn die Erkrankung neu aufgetreten ist, ist man dafür sehr dankbar. Denn man möchte alles ausprobieren, damit dem Schub schnell ein Ende gesetzt wird. Aber mit der Zeit wird es anstrengend. Wir wissen, dass alle Tipps nur lieb gemeint sind, aber nach einer gewissen Zeit ermüdet das Ausprobieren doch sehr.
Man hat schon so viel versucht. Egal ob es die Ernährung, eine Salbe oder Zusatzvitamine sind. Wir würden all unser Erspartes ausgeben, um geheilt zu werden. Und bevor wir wieder die Cortison-Creme verwenden, ändern wir die Ernährung. Denn man sieht es auf Instagram, nachdem man die Ernährung auf zuckerfrei, glutenfrei und vegan umgestellt hat, soll die Haut heilen. Aber nicht sofort, erst nach und nach. So hält man es durch.
Und die Vorher-/Nachher-Bilder zeigen bei dem einen oder anderen tatsächliche Erfolge. Bei mir jedoch hat es nicht geholfen. Somit habe ich nach einer Aloe Vera-Salbe gegriffen, der man wahre Wunder nach kurzer Zeit zugesprochen hat. Dann wurde mir die „Goldene Milch“ als Heilmittel vorgeschlagen. Die Goldene Milch ist eine Mischung aus dem Kurkumagewürz, Gerstengras, Ashwagandha und Orangensaft. Nach Belieben können noch weitere Substanzen wie Öle, Vitamine und Co. hinzugefügt werden. Es heißt, nach kurzer Zeit würden die Ekzeme verschwinden. Doch auch nach vielen Tagen war keine Besserung in Sicht.
Und so geht die Suche nach dem „einen“ Wundermittel immer weiter. Doch mit jedem neuen Tipp oder Produkt, bei dem es nicht klappt, wächst die Frustration. Denn jedes Mal wird die aufkeimende Hoffnung zerstört und die Haut bleibt unverändert schlecht. Dazu kommt natürlich auch, dass die meisten Wundermittel sehr viel Zeit, Disziplin und Geld in Anspruch nehmen. Dennoch bin ich froh viele Produkte getestet zu haben, denn so weiß ich, was mir nicht hilft und ich muss mir nicht den Vorwurf machen: Warum habe ich es nicht doch ausprobiert, es hätte helfen können.
Und obwohl mir so viele Produkte nicht geholfen haben, glaube ich trotzdem, dass es anderen helfen kann. An einer gesunden Ernährung ist nichts verkehrt, genau wie eine gute Hautpflege. Wenn die Goldene Milch die Ekzeme verschwinden lässt, sollte man es auch weiter trinken. Für manche Betroffene ist es die Ernährung, die Einnahme einer Allergietablette oder das Leben in einer angepassten Umgebungstemperatur.
Man darf auch nie vergessen, dass Neurodermitis in Schüben verläuft. Das heißt, es wird eine Zeit kommen, wo die Ekzeme auch wieder ohne vermeintliches "Wundermittel" verschwinden werden. Ich habe mein Mittel der Erlösung noch nicht gefunden, denn meine Neurodermitis wird durch Stress und Pollen getriggert. Aber ich weiß, ich werde mein persönliches Wundermittel irgendwann auch noch finden.
Meine größte Hoffnung liegt schließlich doch bei der Medizin. Die Wissenschaft macht in den letzten Jahren riesige Sprünge bei dem Thema Neurodermitis. Es kommen mehr Medikamente auf den Markt, sodass vielleicht in naher Zukunft vielen geholfen werden kann. Sollten euch Anbieter teure Produkte verkaufen wollen, überlegt es euch gut und recherchiert vorab über die Produkte. Und schließlich möchte ich noch einen Appell an Menschen richten, die lieb gemeinte Ratschläge weitergeben möchten. Bitte fragt doch vorher, ob noch ein Tipp gebraucht wird. So kam eine Arbeitskollegin einmal auf mich zu und fragte: „Laura, möchtest du noch eine Produktempfehlung haben? Sei ganz ehrlich, denn ich glaube, man hat dir bestimmt schon viel angeboten.“ Ich fand das damals super nett, denn ich konnte mit ruhigem Gewissen nein sagen, weil ich wusste sie versteht es. Und wenn ich doch mal etwas Neues ausprobieren möchte, kann ich sie immer noch fragen.
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
Hast Du akut Fragen zu Therapieoptionen oder benötigst Tipps für den Alltag mit Neurodermitis, stehen Dir unsere medizinisch ausgebildeten Ansprechpartnerinnen Karin, Anna und Petra beratend zur Verfügung. Dieser Service ist für Dich kostenfrei.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) unterstützt Dich dabei, einen Hautarzt in Deiner Nähe zu finden.
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