Zwei Mädchen mit langen Haaren haben die Hände gemeinsam über ihren Köpfen gekäuzt. Sie stehen draußen in einem Garten. Dekoratives Element Großes blaues N.
Ein Porträt von Julia.
Julia

KW 42, 15.10.

Dekoratives Element Illustration eines Druckers.
Neurodermitis im Alltag

Von besten Freunden und solchen, die es nie werden – egal wie sehr sie sich anstrengen.

Es heißt „Alle 7 Jahre ändert sich der Freundeskreis“. Ich habe mich vor langer Zeit gefragt warum und konnte mir in der Jugend nicht vorstellen, dass meine BFF (Best Friend Forever) irgendwann nicht mehr zum Freundeskreis gehören sollte. Aber es stimmt. Die Welt dreht sich weiter und Wege trennen sich. Viele Freunde gehen und manche bleiben. Bei manchen merkt man erst rückblickend, dass sie einen weitergebracht haben, obwohl man nie dachte, das über sie sagen zu können. Und ein paar Wenige bleiben für immer. Auch wenn man sie nur alle paar Jahre sieht.

Man entwickelt sich persönlich weiter. Trifft Entscheidungen. Bekommt Chancen, die man ergreifen kann, und wird vor Herausforderungen gestellt, die man meistern darf. Und nebenbei findet man seinen eigenen Weg, der nur einen selbst glücklich machen kann. Zumindest lege ich das jedem wärmstens ans Herz, einen Weg nur zu gehen, wenn er einen glücklich macht. Ansonsten sollte man schauen, dass man sich einen Trampelpfad mit Querverbindung zum nächsten Glücksweg sucht.

Aber was, wenn es sich oftmals schwer und unfair anfühlt und so, als ob einfach alle Zeichen gegen einen gerichtet wären? Fast so als hätte das Glück einen vergessen und gesagt, dass es keine Lust mehr hat … Dann ist das Glück vielleicht schon auf dem Trampelpfad und weiß es besser. Man muss nur hinterhergehen. Auch wenn man oft ein bisschen braucht, bis es wieder in Sichtweite ist. Okay, ich weiß, das klingt sehr einfach. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das schon immer so gesehen habe. Nein, es hat einiges an Zeit gebraucht dorthin zu kommen. Und die letzten 5 Jahre haben mein Leben in der Hinsicht am allermeisten verändert.

Neurodermitis – (m)ein unerwünschter Begleiter

Nach unserem Mercedomobil-Trip, von dem ich im vergangenen Blogbeitrag berichtet habe, kamen wir neben vielen schönen Erinnerungen mit einem kleinen Wunder zurück, das im Juni 2016 das Licht der Welt erblickt hat. Neben Stimmungsschwankungen, Kratzbürstigkeit (zum Leidwesen meines Mannes), Heißhunger auf Äpfel und einem komplett umgekrempelten Hormonhaushalt, kam zu guter Letzt Bluthockdruck dazu, der bis heute noch an meine Tür klopft. ABER! Meine Neurodermitis war weg! „Top!“, dachte ich. „Die kann ruhig da bleiben, wo sie hingegangen ist.“ Bevor nun manch einer aufhört zu lesen, seinen Partner schon gerufen, Klamotten vom Leib gerissen und die Wunderlösung „schwanger werden“ in Betracht gezogen hat, den muss ich leider enttäuschen ... War nämlich nicht so. Sie kam wieder. Nur an neuen Stellen. Dennoch habe ich in der Zeit gemerkt, wie schön es ist, ohne Kratzen zu leben. Und das hat mich dazu ermutigt neue Wege zu gehen, um zu schauen, ob es hilft.

Verzicht auf ausgewählte Lebensmittel? Nur ein Faktor von Vielen.

Ich habe mich damals mit einer Freundin unterhalten, deren Sohn und sie selbst ebenfalls an Neurodermitis leiden. Bei ihr waren es Zitrusfrüchte und Tomaten, die die Stellen zum Blühen brachten. Einen Versuch war es wert. Also verzichtete ich eine Weile auf alles Mögliche, das in irgendeiner Weise die beiden Zutaten beinhaltete. Zeitgleich führte ich Tagebuch darüber, in welchen Situationen und mit welchen Nahrungsmitteln meine Haut wie reagierte. Ich gebe zu, eine anstrengende Angelegenheit. Vor allem mit Kind, das die Aufmerksamkeit mehr fordert als der Fokus auf eine Krankheit, die man seit Jahren hat.

Fazit war für mich nach 4 Wochen jedoch, dass Stress und Milchprodukte an oberster Stelle stehen, die meine Symptome aufblühen lassen. Ich merke es aktuell ebenfalls. Seit ein paar Tagen esse ich morgens seit langem Müsli mit Joghurt und Milch und spüre, dass die Stellen wieder anfangen zu jucken.

Eine Schale mit Obst. Großes blaues N.

Eine Welt ohne Käse? Ohne mich!

Es gibt Dinge, auf die möchte ich nicht verzichten. Trotz des Wissens, dass es noch besser wäre, wenn ich sie weglassen würde. Vor allem Käse. Ich LIEBE Käse. Ja, es gibt da so nette Versuche der Lebensmittelindustrie einen Ersatz zu schaffen, der Allergiker, Vegetarier und Veganer alle mit einem Schlag glücklich macht… Schön. Lobenswert. Vielen Dank, aber meine persönliche Käsewelt kann leider nicht durch eine Handvoll Alternativprodukte ersetzt werden.

Verschiedene Milchprodukte stehen auf einem Holztisch. Dekoratives Element

Das Schöne ist ja: Es bleibt meine eigene Entscheidung und ich muss selbst mit den Konsequenzen leben. Daher habe ich mich dazu entschlossen, dass ich meinen Stresspegel bewusst und aufmerksam versuche so gering wie möglich zu halten. Old Amsterdam, Gouda, Camembert, Gorgonzola und Co. dürfen jedoch weiterhin zu meinem Freundeskreis gehören. Vielleicht sieht das in 7 Jahren ja anders aus. Wobei ich mir das an dieser Stelle mal wieder nicht vorstellen kann.

Die Hoffnung ist, dass sich irgendwann jemand anderes verabschiedet. Obwohl sie hartnäckig und schon lange darum buhlt, eine wirklich gute und vor allem enge Freundin zu sein. Meine Neurodermitis. Leider entsprechen ihre Charaktereigenschaften nicht meiner Vorstellung einer BFF. Naja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Bilder: © Julia Vorderwisch-Sonntag

MAT-DE-2003138 v1.0 (10/2022)

Dekoratives Element

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