eine Nahaufnahme einer Tätowierung auf dem Handrücken einer Person. Großes gelbes D. Großes blaues N.
Laura

KW 40, 04.10.2023

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Neurodermitis im Alltag

Tattoos bei Neurodermitis

Tätowierung – ja, nein oder vielleicht?

Immer wieder habe ich die Idee, mir eine Tätowierung auf die Haut stechen zu lassen. Ich würde mich für eine kleine Tätowierung entscheiden. Vielleicht eine minimalistische Blume auf dem Unterarm oder im Rippenbereich. Bis heute habe ich den Schritt zum Tätowieren aber noch nicht gewagt.

Andere Neurodermitis Betroffene haben es gewagt und sich auf dem Instagram-Kanal @leben_mit_neurodermitis.info zu diesem Thema ausgetauscht. Manche User konnten beobachten, dass sie an den tätowierten Stellen keine Ekzeme mehr bekommen. Andere konnten keine Veränderung feststellen. Auch die Wundheilung verlief individuell, bei vielen jedoch ohne oder nur mit kleineren Problemen. Einige berichten sogar davon, dass sie sich an den tätowierten Stellen weniger kratzen, da dort der Juckreiz scheinbar nachgelassen hätte. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass Tattoos keine Behandlungsmöglichkeit darstellen und während eines Schubs oder auf vernarbte Stellen nicht tätowiert werden sollte!

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Warum habe ich mich gegen ein Tattoo entschieden?

Das hat mehrere Gründe: Zum einen will eine Tätowierung gut überlegt sein, und zum anderen ist meine Hautbarriere durch die Neurodermitis bereits gestört. Dermatologen raten nicht nur Betroffenen mit Neurodermitis, sondern auch Menschen ohne Hautproblemen von einer Tätowierung ab, da es sich um eine Schädigung der Haut handelt.1 Schon beim Stechen des Tattoos können Probleme auftreten. Bei mir als Neurodermitikerin ist die Gefahr einer Hautentzündung erhöht und auch eine allergische Reaktion der Haut ist möglich.

Was beeinflusst das Aussehen eines Tattoos?

Eine Tätowierung hält ein Leben lang, aber wie schön sie im Laufe der Jahre aussieht, hängt von vielen Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehören: ob das Tattoo UV-Strahlung ausgesetzt ist, Muskelauf- und -abbau, Elastizitätsverlust der Haut, mechanische Belastung und Reibung. Unter mechanischer Belastung und Reibung versteht man Stellen, an denen die Tätowierung immer wieder in Kontakt kommt mit anderer Haut oder Umwelteinflüssen. Ein Beispiel ist das Handgelenk. Dort wird oft eine Uhr oder ein Armband getragen. Auch beim Händewaschen reibt die Hand über das Tattoo. In der Heilungsphase kann die Seife die Haut zusätzlich reizen und das Tattoo beschädigen. Wenn ich mir jetzt eine Tätowierung stechen lasse und genau an dieser Stelle nach Jahren ein Ekzem auftritt, dann würde ich die Stelle sehr stark belasten. Durch das Kratzen bei Juckreiz würde die Tätowierung stark beschädigt werden und nicht mehr schön aussehen.

Die richtige Stelle für ein Tattoo

In der Kindheit waren bei mir immer nur die gleichen Stellen betroffen und erst mit 21 Jahren wurde das Ekzem größer und trat auch an Stellen auf, die vorher nicht betroffen waren. Heute habe ich nur noch wenige Hautstellen, die noch nie von einem Ekzem betroffen waren. Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Tätowierung irgendwann von einem Ekzem überdeckt werden würde, ist also sehr hoch. So würde die Tätowierung in Zukunft höchstwahrscheinlich nicht mehr schön aussehen. Für mich bedeutet das leider, dass ich mich nicht tätowieren lasse.

Klebetattoos und Henna als temporäre Alternativen

Als eine Alternative zum gestochenen Tattoo, habe ich temporäre Tätowierungen für mich entdeckt. Diese halten von ein bis zwei Wochen bis zu drei Monaten. Der Vorteil dieser Tattoos ist, dass sie sich nur auf der Hautoberfläche befinden und nicht in die tieferen Hautschichten eindringen. Zu den Alternativen gehören auch die Klebetattoos. Diese funktionieren genau so wie früher: Motiv aussuchen, auf die gewünschte Stelle kleben und vorsichtig mit Wasser vom Trägerpapier ablösen. Heute gibt es Hersteller, die sehr elegante und schöne Klebetattoos herstellen. Diese kommen optisch einer echten Tätowierung sehr nahe. Henna-Tattoos kennen viele aus dem Urlaub, auch das wäre eine Alternative. Wobei Henna in Urlaubsorten mit Vorsicht betrachtet werden sollte, denn häufig sind hier Allergene enthalten. Daher sollte man auf qualitativ hochwertiges Henna zurückgreifen. Leider kann es trotzdem zu allergischen Reaktionen kommen. Ich selbst habe mich auch schon von meiner Cousine mit Henna bemalen lassen. Vorsichtshalber haben wir am Anfang nur einen kleinen Punkt an einer kleinen Stelle aufgetragen und haben dann abgewartet, ob es eine allergische Reaktion gibt. Bei mir trat zum Glück keine auf und es war schön, das Henna-Tattoo ein paar Wochen zu tragen. Also muss es nicht immer das gestochene Tattoo sein, um seine Haut zu schmücken.

Du bist Dir unsicher, ob Du Dir ein Tattoo stechen lassen solltest? Dann sprich im nächsten Arztgespräch aktiv Deinen Dermatologen oder Deine Dermatologin auf das Thema an oder vereinbare einen Beratungstermin im Tattoo-Studio. Das kann Dir bei Deiner Entscheidung helfen!

MAT-DE-2304087-1.0-09/2023

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