Rainer auf dem Fahrrad – er berichtet von seinen Erfahrungen mit Sport bei Neurodermitis und Asthma
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Neurodermitis und Allergien
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Wie geht eigentlich Sport, wenn man Asthma und Neurodermitis hat?

Viele denken, das passt nicht zusammen – aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: es funktioniert! Es ist nicht immer einfach, aber mit etwas Achtsamkeit, Anpassung und einer Portion Durchhaltevermögen kann Bewegung sogar richtig guttun. In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Erfahrungen zum Thema Joggen, Krafttraining und Radfahren mit Euch. Wenn Ihr Euch fürs Bouldern interessiert, schaut Euch auch gerne den Videobeitrag zu Sport mit Neurodermitis an!

Joggen mit Asthma: Der langsame Start ist der Schlüssel

Joggen gehört für mich zu den besten Möglichkeiten, um den Kopf freizukriegen und fit zu bleiben – wäre da nicht mein Asthma. Gerade draußen bei kühler Luft spüre ich oft direkt am Anfang ein Engegefühl in der Brust. Ganz zu schweigen von der doppelten Luftbelastung in der Stadt durch Abgase, Staub und Pollen. Deshalb bin ich dazu übergegangen, auf dem Laufband im Fitnesscenter zu trainieren. Mit langsamem Aufwärmen und bewusster langsamer Atmung komme ich auch ohne Asthmaspray gut in meinen Rhythmus und kann das Laufen genießen. Pluspunkt fürs Laufband: Es gibt keinen „Fahrtwind“, der die Augen reizen könnte – das ist vor allem für mich als Kontaktlinsenträger ein Vorteil!
Und was die Haut angeht: Der Schweiß sorgt schon manchmal für Irritationen oder rote Flecken, aber ein schnelles Duschen nach dem Laufen und die richtige Pflege danach machen viel aus. Der Juckreiz ist damit meist kein großes Thema mehr für mich.

Krafttraining im Gym: Der Atemnot ein Schnippchen schlagen

Krafttraining im Fitnessstudio ist meiner Erfahrung nach sehr verträglich mit Neurodermitis und vor allem Asthma. Denn man führt die Übungen ja langsam und stetig aus – da komme ich in aller Regel nicht außer Atem. Und bei punktueller Belastung, etwa wenn man Gewichte stemmt, hilft es ungemein, sich an ruhiges, konzentriertes Ein- und Ausatmen zu halten. Mit Ruhe und Geduld kann ich so das Engegefühl beim Atmen umgehen.
Ein Nachteil beim Krafttraining: Metallgriffe, fremder Schweiß und Reibung an Geräten reizen meine Haut oft. Ich nehme daher immer ein Handtuch mit, reinige die Geräte vorher und passe die Intensität an, wenn meine Haut gerade empfindlich ist.
Apropos Intensität: Wichtig ist, auf seinen Körper und die Tagesverfassung zu hören. Wenn sich eine Übung falsch anfühlt oder die Haut und/oder die Lunge rebellieren, nehme ich mir die Freiheit, spontan umzuplanen – ohne schlechtes Gewissen.

Radfahren: Hautfreundlich, aber pollenabhängig

Radfahren ist oft der Sport meiner Wahl, wenn meine Haut besonders zickig ist. Der Fahrtwind kühlt den Körper, der Schweiß trocknet schnell, und insgesamt bleibt mein Hautzustand recht stabil. In der Pollensaison ist allerdings Vorsicht geboten: Mein Asthma und meine Haut werden durch meine Allergien (insbesondere Frühblüher) stark beeinflusst.
Ich plane meine Touren daher sorgfältig, checke die Pollenbelastung und nehme entsprechend Antiallergika ein. Mit einer Atemmaske bin ich nicht unterwegs, da mich das zu sehr einengt, aber vielleicht ist das für Euch eine Option! Wichtig ist auf jeden Fall das Tragen einer guten Fahrradbrille, die die Augenpartie gut abdeckt: Denn so werden Pollen und andere Schmutzteilchen während der Fahrt von den Augen ferngehalten!

Mein Fazit: Bewegung ist möglich – mit Plan, Geduld und Mut

Neurodermitis, Asthma und Sport müssen sich nicht ausschließen. Natürlich braucht es etwas mehr Vorbereitung, Achtsamkeit und manchmal Flexibilität – aber dafür bekomme ich Lebensqualität zurück. Ich fühle mich fitter, stärker, freier – trotz meiner Erkrankungen. Und vielleicht sogar gerade wegen ihnen.
Der wichtigste Punkt: Ich bin nicht meine Erkrankung. Ich bin ein Mensch mit Asthma und Neurodermitis – aber auch mit Zielen, Energie und Lust auf Bewegung. Wer bereit ist, auf den eigenen Körper zu hören und sich nicht entmutigen lässt, kann seinen ganz eigenen sportlichen Weg gehen.
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Ob im Freien oder im Fitnessstudio:
Mit etwas Achtsamkeit, Anpassung und einer Portion Durchhaltevermögen kann Sport bei Neurodermitis und Asthma sogar richtig gut tun!
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