Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre … Sommer 2015: Mein damaliger Freund und ich machten eine Rundreise durch die Schweiz, Italien, Monaco, Frankreich und über Deutschland zurück. Danach durfte ich ihn sogar meinen Verlobten und ein Jahr später meinen Mann nennen. Wir campierten auf zurechtgeschnittenen Matratzen in seinem Mercedes Kombi, der auf der Reise zum Mercedomobil getauft wurde, und genossen unsere Freiheit mit einer selbst gebauten Campingküche an vielen wunderschönen Flecken dieser Erde.
Es war irgendwo in Italien, wir folgten einem Tipp, der uns den Berg hinauf zu einem Restaurant mit sagenhaftem Blick führte! Dort wurden wir zum ‚Amore-Tisch‘ begleitet und tatsächlich fühlte man sich fast allein mit der Aussicht – wenn nicht ab und an der gut gelaunte Kellner vorbeigekommen wäre, um Wein nachzuschenken und davon zu schwärmen, wie schön es ist, frisch verliebt in Italien zu sein. Unter uns lag die von Bergen gesäumte Stadt und im Hintergrund das Meer. Es war als würde die Zeit stillstehen.
Allerdings brannte uns noch eine Sorge unter den Fingern: Wo verbringen wir die nächste Nacht? Mit so einem Mercedomobil sollte man spontan sein, wenn es um den Schlafplatz geht. Dennoch muss man auch etwas wählerisch sein, vor allem, wenn die Kofferraumklappe nachts aufbleiben muss, weil die Hitze sonst unerträglich ist. Also fragten wir kurzerhand den Restaurantbesitzer, ob wir in einer Ecke seines Parkplatzes übernachten dürften, was für ihn kein Problem darstellte. Als die letzten Gäste sich verabschiedeten und die Autos über den Kiesplatz davonrollten, lagen wir schon eingerollt auf unserer flachen Rückbank und lauschten dem Zirpen der Grillen. Es war stockfinster.
Wir waren gerade am Einschlafen, als mein Mann hochschreckte und aus dem Fenster sah. „Hörst du das?“, flüsterte er. „Da kommt jemand über den Kies gelaufen …“ Ich lag still und horchte. Nichts. Kurz darauf meinte er wieder: „Hörst du das nicht?“ Ich musste laut lachen. Denn was er hörte, waren keine Schritte über Kies, sondern mein gleichmäßiges Kratzen an einer meiner trockenen Neurodermitisstellen.
Tatsächlich war die Situation sehr lustig. Und wir lachen auch noch heute darüber. Aber ich kann sie rückblickend als Wendepunkt meiner Neurodermitis ansehen, da mir in dieser Nacht klar wurde, wie sehr sie mich unbewusst vereinnahmte. Ich merkte ja nicht einmal mehr, dass ich mich kratzte. Mein Mann wachte nachts davon auf, während ich ahnungslos morgens mit blutig aufgekratzten Stellen aufstand.
Ich habe seit meinem 13. Lebensjahr Neurodermitis. Ich kann nicht mehr genau sagen, wann, wo und wie genau es begonnen hat. Aber was ich weiß ist, dass ich es schon an vielen Stellen hatte: auf einem meiner Augenlider, im Gehörgang, im Nacken, unter den Oberarmen, an den Innenseiten der Oberschenkel, am rechten Ellenbogen und in meiner linken Handinnenfläche. Im Laufe der Zeit sind verschiedene Stellen wieder weggegangen und neue hinzugekommen. Dabei habe ich viele Cremes ausprobiert. Mit Urea, mit Nachtkerzenöl, mit Cortison, mit Meersalz, mit Propolis … Dauerhaft hat aber leider nichts geholfen. Sobald ich die Creme für ein paar Tage nicht aufgetragen habe, kamen die Symptome zurück.
Irgendwann habe ich es aufgegeben und resigniert. Es war einfach so. Und ich war es leid, alles Mögliche auszuprobieren. Von jedem gut gemeinte Ratschläge zu hören und dazu das Gefühl zu bekommen, noch nicht alles getan zu haben. Doch in den letzten 5 Jahren hat sich viel verändert. Mein Leben, mein Bewusstsein, meine Achtsamkeit und somit auch meine Neurodermitis und ihre Symptome. Sie ist ein Teil meines Lebens. Doch sie bestimmt mein Leben nicht.
Ich möchte von meinen Erfahrungen und meinem Weg bis heute berichten und freue mich über euer Interesse an meinen kommenden Blogbeiträgen.
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
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