Wer kennt es nicht: Schwitzen in der sommerlichen Hitze.
Was bei den meisten Menschen einfach nur lästig ist, kann bei Menschen, die von Neurodermitis betroffen sind, dramatische Auswirkungen haben: Oftmals ist die Haut vom Kratzen bereits angegriffen, und jede salzige Schweißperle provoziert Juckreiz, Schmerzen oder auch beides. Die Kleidung reibt auf der Haut; das wiederum kann Hautirritationen und -Entzündungen weiter befeuern. Wenn ich bei der Hautpflege eine zu fettige Creme erwische, staut sich leicht Hitze zwischen Haut und Creme. Dazu kommt der Stress, den man sich selbst macht: „Wie sehe ich denn jetzt wieder aus, so rot im Gesicht!“ Und dieser Stress entlädt sich in aller Regel bei mir durch Kratzen, wodurch ein Kreislauf entsteht.
Diese Eskalationsmechanismen kenne ich selbst nur allzu gut. Heiße Sommertage waren für mich selten verbunden mit Freude über das schöne Wetter und Baden im See, sondern meistens mit Schmerz und unerträglichem Juckreiz. Statt am See zu liegen oder den Abend nach einem schwitzigen Tag im Büro und einer erfrischenden Dusche zu genießen, schloss ich mich zu Hause in meine eigenen vier Wände ein. Rollläden runter, damit die Hitze draußen bleibt, abwechselnd duschen, cremen, kratzen, und ansonsten möglichst bewegungslos auf dem Sofa oder im Bett liegen, damit der Schmerz und der Juckreiz der geschundenen Haut erträglich bleiben.
Zuerst einmal: wartet nicht, bis die Hitze da ist. Wenn die Haut schon entzündet ist und Ihr in einem Schub seid – nicht zögern und möglichst schnell zum Facharzt oder zur Fachärztin gehen. Nehmt Euch und Eure Beschwerden ernst! Es ist wichtig, bereits dann zu handeln, wenn sich der Schub andeutet, denn dann kann man mit vergleichsweise wenig Behandlungsaufwand viel erreichen.
Unbedingt darauf achten, dass die Pflegecremes oder -lotionen vom Fettgehalt her zum Wetter passen! Ihr müsst probieren, was Euch guttut: Mir hilft an heißen Tagen eine leichtere Lotion, die gut einzieht und keine „Isolierschicht“ auf der Haut hinterlässt. Das richtige Verhältnis von Wasser und Öl in den sogenannten Wasser-in-Öl-Emulsionen ist aber sehr individuell und kann sich auch ändern! Die Haut sollte eben nicht zu fettig, aber auch nicht zu trocken sein – beides kann bei Hitze und übermäßigem Schwitzen zu Juckreiz führen.
Es macht Sinn, bei hochsommerlichen Temperaturen zwischendurch eine lauwarme (!) Dusche zu nehmen, damit der salzhaltige Schweiß abgewaschen wird. Wichtig dabei ist, möglichst wenig Duschzusätze zu verwenden und die Haut danach nur abzutupfen. Ich weiß, wie verlockend es ist, die Haut mit einem rauen Handtuch zu scheuern, aber das würde die Haut nur weiter irritieren. Es gilt, jede überflüssige Reizung zu vermeiden.
Gerade beim Schlafen gebe ich Euch den Tipp, Euch einen guten Ventilator zu besorgen. Es gibt inzwischen fast lautlose Geräte, die man gefahrlos auch die ganze Nacht hindurch laufen lassen kann. Den Luftstrom richte ich dabei schräg Richtung Decke, damit ich keinen Zug bekomme. Mit einem Leinentuch bedeckt, verspüre ich so einen ganz sanften Luftzug, der mich in den allermeisten heißen Nächten gut schlafen lässt.
Einen letzten, aber nichtsdestotrotz wichtigen Tipp habe ich: Macht Euch nicht verrückt! Die Leistungsfähigkeit ist bei Hitze nicht die gleiche wie bei anderen Temperaturen. Akzeptiert das und versucht, Ruhe zu bewahren. Seid gut zu Euch selbst und gönnt Euch Auszeiten!
In diesem Sinne: Genießt den Sommer!
MAT-DE-2302507-1.0-06/2023
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
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