Eine Brille liegt direkt auf der Haut an – an der Nase, hinter den Ohren, an den Schläfen. Genau dort ist meine Haut besonders empfindlich und ich habe daher oft mit gereizten Stellen zu tun.

Was hilft mir?

1. Leichte Brillengestelle aus hautfreundlichen Materialien wie Titan oder Acetat
2. Weiche, allergiefreundliche Nasenpads
3. Eine gute Passform, damit nichts scheuert oder drückt
4. Regelmäßiges Reinigen, um Hautfett und Reizstoffe zu entfernen

Die Stellen, wo die Brille aufliegt, pflege ich immer gut – zum Beispiel mit einer milden, fettenden Creme. Wenn man dann aus Versehen mit den fettigen Fingern aufs Brillenglas fasst, ist das zwar blöd, aber immer noch das kleinere Übel :-)

Ich trage seit Jahren formstabile Kontaktlinsen, also harte Linsen. Für meine Form der Sehschwäche hat sich das als gutes Hilfsmittel herausgestellt. Anders als bei Brillen habe ich mit den Linsen keine Druckstellen und Hautreizungen am Nasenrücken und am Ohr werden vermieden. Aber das Tragen von Kontaktlinsen kann auch tricky sein!

Denn:

• Neurodermitis betrifft oft auch die Augen – mit Symptomen wie Trockenheit, Juckreiz oder geschwollenen Lidern.
• Kontaktlinsen können das Auge zusätzlich reizen, vor allem bei Pollenallergie oder Ekzemen im Gesicht.
• Und: Bei gereizter Haut rund ums Auge wird das Einsetzen der Linsen zur echten Herausforderung.

Meine Tipps zum Tragen von Kontaktlinsen:

1. Immer mit sauberen Händen einsetzen – so gelangen keine Reste von Cremes oder Salben ins Auge.
2. Bei der Reinigung und Aufbewahrung der Linsen unbedingt auf allergiefreundliche Mittel achten!
3. Bei Reizungen am Auge die Tragezeit kürzer halten - mir hilft es zum Beispiel, die Linsen zwischendurch rauszunehmen, mit Kochsalzlösung abspülen und wieder einzusetzen.
4. Wenn das Auge selbst entzündet ist: Bitte von einem Augenarzt oder einer Augenärztin checken lassen. Es könnte eine Bindehautentzündung sein, die unbedingt behandelt werden muss.

Auch beim Hörgerät gilt: Die Haut am Ohr ist bei Neurodermitis oft sensibel.

Was bei mir häufig vorkommt: Juckreiz, Rötungen, schuppende Haut oder sogar offene Stellen – besonders hinter dem Ohr oder im Gehörgang.

Was hilft mir?

• Hautfreundliche Gehäusematerialien und allergieneutrale Otoplastiken – am besten mit dem Akustiker oder der Akustikerin vertrauensvoll besprechen
• Unbedingt an eine regelmäßige Reinigung der Geräte und Otoplastiken denken

Und: Wenn möglich, die Tragedauer temporär reduzieren – Pausen tun der Haut gut. Im Arbeitsumfeld kann es helfen, vertrauensvoll mit Euren Vorgesetzten zu sprechen, dass ihr zeitweise telefonisch nicht erreichbar seid. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Brille, Hörgerät und Neurodermitis? Da schauen manche doppelt hin – und nicht immer nett.
Ich habe selbst erlebt, wie man als „anders“ wahrgenommen wird. Kommentare wie „Was hast Du denn alles im Gesicht?“ tun weh – gerade in der Schule, im Job oder in der Öffentlichkeit.

Was kann helfen?

1. Selbstsicher auftreten – Du hast nichts zu verbergen!
2. Kurz erklären, dass Du zum Beispiel gerade einen Schub hast und deswegen Deine Hörgeräte nur eingeschränkt tragen kannst.
3. Austausch suchen – in Foren, Gruppen oder mit anderen Betroffenen
4. Und wenn's zu viel wird – professionelle Hilfe annehmen, das ist völlig okay! Sprich am besten mit Deinem Dermatologen oder Deiner Dermatologin darüber – besonders wenn Du gerade einen Schub hast. Sie können Dich zusätzlich unterstützen oder weitere Schritte empfehlen.

Neurodermitis macht viele Dinge im Alltag komplizierter – vor allem, wenn Hilfsmittel dazukommen. Aber: Es gibt Wege, besser damit umzugehen.
Ob Brille, Kontaktlinsen oder Hörgerät – mit der richtigen Pflege, passenden Materialien und etwas Geduld klappt’s meistens ganz gut.