Dekoratives Element Großes blaues N.
Ein Porträt von Julia.
Julia

KW 50, 14.12.2022

Dekoratives Element Illustration eines Druckers.
Neurodermitis im Alltag

Psychische Belastung, Stress und Quarantäne mit Neurodermitis

Nun sind es schon etwa drei Jahre, in denen wir uns in einer völlig veränderten Welt befinden. Lebensumstände und Regeln, die wir uns davor nicht im Traum hätten ausmalen können. Hätte man 2019 schon eine Dokumentation über das Jahr 2021 sehen können, man hätte es für völlig irreal gehalten. Dass wir so etwas tatsächlich erleben, ist unglaublich.

Mit der Pandemie haben bei jedem von uns Veränderungen stattgefunden und damit einhergehend ist in sehr vielen Fällen eine psychische Belastung entstanden, die nicht zu unterschätzen ist. Sei es im beruflichen Alltag, durch Homeoffice, neue Herausforderungen, das Familienmanagement und die Wohn-/Arbeitssituation neu zu gestalten, Kinder parallel zum Job zu betreuen, Existenzängste durch Kurzarbeit, Lebensmittelknappheit im Supermarkt, Ausgangssperren, Testpflichten, Impfempfehlungen, dadurch entstehende Meinungsverschiedenheiten und Konsequenzen, Streitigkeiten innerhalb der Familie, Angst um seine Liebsten, Einsamkeit, Todesfälle im engsten Kreise … Die Liste könnte noch lange fortgeführt werden.

Jeder wurde in den letzten Jahren immens durchgeschüttelt und musste sich der Situation neu anpassen und seinen Platz finden oder standhaft bei diesem bleiben.

Quarantäne mit Neurodermitis

Eine extreme Belastung stellten zusätzlich noch die Quarantänezeiten dar. Zu Beginn waren es 14 Tage, die man isoliert zuhause verbringen musste. Eine sehr lange Zeit, in der einem erst bewusst wird, wieviel Freiheit man normalerweise genießt, einfach entscheiden zu können, wann man raus darf und wohin man gehen oder fahren möchte!

Ich kann von Glück reden, dass wir erst zu einer Zeit betroffen waren, zu der die Quarantänezeit bereits auf fünf Tage reduziert war. Wir waren insgesamt acht Tage in Quarantäne. Mit zwei kleinen Kindern. Durch die Belastung kamen wir an Grenzen, die einen manchmal einfach nur schreien lassen wollten. Mein Mann und ich waren körperlich sehr schwach und haben uns mit der Betreuung der Kinder abgewechselt. Ich habe zu der Zeit unsere Jüngste noch gestillt, was meinem Körper noch mehr Energie abverlangt hat. Zu den Beschäftigungen, die wir uns für die Kinder ausdachten, kam hinzu, dass keiner von uns mal Zeit für sich allein hatte und richtig durchatmen konnte – bis auf ein paar Minuten, die man in ein anderes Zimmer ging und die Tür zumachte. Es war immer jemand um einen herum, auf einem Arm drauf, platt, weil sie selbst total schwach waren. Der psychische Stress war unglaublich hoch.

Mein Hautbild war in dieser Zeit sehr schlecht. Die Risse in meiner linken Hand waren blutig und an meinen Armen hatte ich knallrote Stellen, die extrem juckten. Der Stress, die psychische Belastung und die Notwendigkeit trotz Kraftlosigkeit funktionieren zu müssen, haben alle Energiereserven aufgebraucht. Anscheinend auch die meiner Haut.

Rückblick

Wenn ich diese Situationen heute mit zeitlichem Abstand betrachte, erscheint es mir natürlich nicht mehr so extrem. Weil ich nicht mehr drinstecke, weil ich wieder fit bin und den Alltag mit voller Energie meistern kann. Meine Haut ist wieder besser geworden und alle Nebenerscheinungen sind abgeklungen. Ich habe es aber erlebt und erinnere mich sehr gut daran, wie schwer es war und wie belastend die Zeit gewesen ist. Entsprechend kann ich die Situation von anderen Betroffenen, die unter anderem auch mit Neurodermitis zu kämpfen haben, sehr gut nachvollziehen.

Daher ein Appell an jeden von uns: Bewertet nichts und niemanden, in dessen Situation Ihr nicht selbst steckt! Jeder Mensch ist anders, jeder meistert sein Leben auf seine eigene Weise. Und jeder braucht die Wertschätzung, Akzeptanz und das Verständnis des anderen, um das Beste geben zu können!
Seid verständnisvoll und habt Nachsicht in Zeiten, die nicht einfach sind.
Es kommen wieder leichtere Zeiten. Versprochen.

Meine Tipps, für eine Quarantäne mit Neurodermitis:

  • Situation akzeptieren und annehmen
  • Bei seinem Bauchgefühl und Standpunkt bleiben, egal was andere denken
  • Augen zu und durch, denn alles wird wieder besser werden
  • Das Gute und Positive aus der Situation rausziehen
  • Verharre nicht in der Situation, sondern lege den Fokus auf die Zukunft
  • Gehe auf die Gefühlslage Deiner Mitmenschen ein
  • Teile anderen Betroffenen Dein Mitgefühl mit und biete Unterstützung an

 

MAT-DE-2204995-1.0-11/2022

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