Bereits als junges Mädchen mochte ich es, schönen Schmuck zu tragen und verschiedenste Anhänger und Farben miteinander zu kombinieren – sei es als Halskette, Armkette oder als Ohrring. Stundenlang beschäftigte ich mich damit, Kleider mit Schmuck zu kombinieren, trug die hohen Schuhe meiner Schwester und verkleidete mich regelrecht. Im Laufe der Jahre verwandelte sich das kindliche Verkleiden in eine Art Interesse für Schmuck, sowohl auf als auch in der Haut. Aus zwei Ohrlöchern wurden fünf und Piercings fand ich ebenfalls interessant.
Mit Neurodermitis und sämtlichen Allergien, vor allem einer Nickelallergie, ist das Stechen allerdings nicht ganz ungefährlich, denn die Haut kann sich bei einer Reizung entzünden und einen starken Juckreiz auslösen. Berichten zufolge ähneln die Symptome einer Nickelallergie zum Teil denen der Neurodermitis. Somit könnte das auch für die Nicht-Neurodermitis-Betroffenen unter Euch interessant sein.
Grundsätzlich gilt: Informiert Euch bei jedem Piercen im Vorfeld. Aus der Erfahrung mit meinen Ohrlöchern wusste ich, dass Modeschmuck eher weniger für mich und meine Haut geeignet ist, Gold- oder Silberschmuck hingegen lösten keine Reaktionen aus.
Das Stechen an sich war kurz und erträglich. Was allerdings danach kam, war der nicht ganz so schöne Teil des Ganzen. Die Wunden mussten verheilen. Eine mit Neurodermitis erkrankte Haut ist generell betroffen von einer geschädigten Hautbarriere und mit dem äußeren Einfluss des Stechens, den ich meinem Körper zufüge, zerstöre ich einen gesunden Teil der Haut. Der Heilungsprozess verläuft deshalb nicht immer ganz schmerzfrei. Besonders das auf der Seite liegen oder schlafen, das Tragen von Mützen, Schals und Jacken kann die frisch gestochenen Ohrlöcher reizen, was zu einer Entzündung führen kann. Die Ohrlöcher müssen täglich mehrfach mit Desinfektionsmittel eingesprüht und die Ohrringe im leichten gleichmäßigen Rhythmus bewegt werden, damit keine Krusten entstehen bzw. bereits entstandene sich lösen.
Nun kannte ich bereits den Heilungsprozess der Ohrlöcher und wollte zum ersten richtigen Piercing übergehen – dem Nasenpiercing. Für das Stechen des Piercings wurde eine „Pistole“ verwendet. Das medizinische Piercing, welches aus einer Eisenlegierung besteht und durch seine glatte Oberfläche nahezu keimfrei ist, wurde vom Piercer eingesetzt. Der Schmerz zog in die Augen, und da die Tränendrüsen ganz in der Nähe sitzen, wurden diese ausgelöst und Tränen flossen über meine Wangen. Der Heilungsprozess dieses Piercings bereitete mir jedoch am wenigsten Probleme, denn die Nase liegt frei im Gesicht und kam deshalb nicht ständig in Kontakt mit Textilien, welche zu Irritationen führen können. Lediglich die tägliche Desinfizierung der Wunde war unangenehm. Nur wenige Tage später war die Heilung fast abgeschlossen und das Piercing glänzte in voller Pracht in meinem Gesicht.
Später beschloss ich meinen lang ersehnten Wunsch eines Bauchnabelpiercings zu erfüllen.
Aber Obacht, das Bauchnabelpiercing ist an einer sehr empfindlichen Stelle. Hier reiben oft der Hosenbund und sämtliche andere Kleidungsstücke. Dadurch getriggert verlief die Heilung nicht sehr angenehm. Ständig war das Loch entzündet und große Mengen Desinfektionsmittel sowie Pflaster prägten den Heilungsprozess. Nach einiger Zeit wurde das Piercing vom Körper akzeptiert und ein schöner Schmuck hing an meinem Bauch.
Und dann wollte ich es noch einmal mehr wissen. Ich hatte die Idee sogenannte „Skin Diver“ in die Grübchen am Steißbein stechen zu lassen. Da hinter der Haut direkt das Steißbein sitzt, findet bei dieser Methode selbstverständlich kein „Pistolenschuss“ Anwendung, stattdessen wird die Haut mit einem Skalpell eingeritzt und das Plättchen des Piercings in die Haut eingesetzt. Eines kann ich Euch sagen: Es ist sehr unangenehm.
Wie auch bei einem Bauchnabelpiercing ist diese Stelle ständig in Kontakt mit dem Hosenbund sowie anderen Kleidungsstücken. Außerdem ist in den ersten Wochen die Bewegungsmöglichkeit erheblich eingeschränkt, denn jede Bewegung verursacht ein Ziehen, Stechen oder kleine Risse in der Wunde. Die Heilung verlief deshalb ziemlich unangenehm. Täglich mussten die Pflaster gewechselt und die Haut mit Desinfektionsmittel eingesprüht werden. Durch diesen Prozess kann die Haut ebenfalls Reizungen davontragen. Außerdem gab es Momente, in denen ich mit dem Fingernagel am Piercing hing und ihn beinahe rausriss. So stand für mich nach einiger Zeit fest, die Plättchen geben zwar ein schönes Bild ab, alltagstauglich sind sie allerdings nicht.
Von den aufgezählten Piercings sind heute nur noch die an den Ohren sowie das Bauchnabelpiercing vorhanden. Alle weiteren Piercings habe ich nach reiflicher Überlegung wieder entfernt bzw. entfernen lassen. Auf lange Sicht hatte ich keinen Spaß daran, meiner Haut noch mehr Schaden zuzufügen.
Aus diesem Grund habe ich nun 5 Tipps für den Umgang mit Piercings für Euch:
MAT-DE-2301163-1.0-03/2023
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
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