Dr. Christian Lüdke ist approbierter Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut (Verhaltenstherapie) und Klinischer Hypnotherapeut.
Das Wechselspiel von Körper und Seele zeigt sich deutlich auf unserer Haut. Unsere Gefühle werden über unsere Haut kommuniziert. Die Psyche (Gefühle) wirkt auf die Haut und die Haut wirkt auf die Psyche (Gefühle). Chronische Hauterkrankungen führen zu emotionalem Stress, Ärger, innerer Unruhe, Anspannung und damit im schlimmsten Fall auch zu psychischen Belastungen wie Depression und Angst. Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Die Haut ist ein Spiegel der Seele“. Die Haut ist also unser zweites ICH. Stress in jeder Form kann auf die Haut entzündungsfördernd wirken. Befindet sich ein Mensch über einen längeren Zeitraum im Stressmodus, kann das nicht nur Schübe auslösen, sondern den Hautzustand verschlechtern. Sehr schnell können Betroffene hier in einen Teufelskreis geraten, denn auch eine Hauterkrankung kann sich dann wiederum negativ auf die seelische Befindlichkeit auswirken. Dadurch kann die Wundheilung verlangsamt werden. Aus meinem Fachgebiet ist es wichtig zu wissen, dass die Psyche jedoch nicht die Ursache für die chronisch-entzündliche Hauterkrankung ist.
Um aus dem Teufelskreis einen Engelkreis zu machen, ist es für die Betroffenen wichtig, Stressbewältigungsstrategien anzuwenden. Verhaltenstherapeutisch sprechen wir davon, zunächst sogenannte kognitive Schemata zu erkennen, also „immer wenn ... dann“. Immer wenn es juckt, dann kratze ich. Dann beginnt der Teufelskreislauf. Stressbewältigung beginnt damit, die Stressoren zu erkennen. Stress kann zu mehr Kratzen führen, auch unbewusst wie im Schlaf zum Beispiel. Das Kratzen bedingt dann jedoch eine stärkere Entzündung und die stärkere Entzündung führt dann wiederum zu mehr Juckreiz. Dann sind die Betroffenen im Teufelskreis gefangen.
Es gibt ganz unterschiedliche Techniken zur Stressbewältigung. Besonders hilfreich haben sich verschiedene Entspannungstechniken erwiesen: Yoga, Tai-Chi, Meditation, autogenes Training und natürlich allen voran die Hypnose, mit der ich seit vielen Jahren erfolgreich arbeite. Jede Hypnose ist immer auch eine Selbsthypnose und Betroffene können schnell die Techniken der Selbsthypnose erlernen, um sich zu entspannen. Hypnose hat zum Ziel, sich körperlich zu entspannen. Und wenn der Körper entspannt ist, entspannt sich auch die Haut und es können keine Symptome, auch kein Juckreiz, auftreten. Übrigens können auch Kinder schon früh Muskelentspannungstechniken erlernen. Jede Form von körperlicher Aktivität hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Stress abzubauen. Wenn die bewährten Stressbewältigungsmethoden und Tipps nicht zu dem gewünschten Erfolg führen, sollte man nicht zögern, einen Psychotherapeuten (Verhaltenstherapie) aufzusuchen. Gemeinsam mit dem Psychotherapeuten können dann ganz individuelle Coping Strategien (englisch für Bewältigungsstrategien) für den Stress entwickelt werden, mentale Robustheit, Emotionsregulation und Entspannungstechniken werden hier erfolgreich miteinander verbunden. Trainieren Sie ruhig auch Ihren Fragemuskel und sprechen Sie bitte mit Ihrer behandelnden Dermatologin oder Ihrem behandelnden Dermatologen.
Mein Tipp heißt Psychoedukation. Informationen geben Sicherheit und sind eine wichtige Voraussetzung für den Heilverlauf. Nehmen Sie an Neurodermitis-Schulungen, also Schulungen für Betroffene teil. Lernen Sie die Haut und die Situation zu akzeptieren. Gefühle sind immer richtig, nehmen Sie Ihre Gefühle an und lernen Sie mit ihnen umzugehen, sie zu regulieren und zu kontrollieren. Wer seine Gefühle kontrollieren kann, wird mental stärker und kann auch seine Haut besser kontrollieren. Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl und bekommen Sie ein Gespür für die jeweilige Situation. Wenn es ein Gift für die Psyche gibt, ist es Grübeln. Seien Sie freundlich zu sich selbst, Sie haben ein Recht so zu sein, wie Sie sind. Verfallen Sie nicht in Mitleid, sondern haben Sie den Mut, Veränderungen anzugehen. Wenn sich nichts ändert, ändert sich nichts! Führen Sie ein Dankestagebuch, notieren Sie Ihre persönlichen Erfolge und haben Sie immer etwas, worauf Sie sich in der nahen Zukunft freuen können. Ich sage meinen Patient*innen immer, dass wir auch kein Auto werden, wenn wir uns drei Wochen in die Garage stellen. Das heißt: Übernehmen Sie Selbstverantwortung und wenden Sie die Entspannungstechniken an, am besten täglich! Haben Sie den Mut, offen über Ihre Erkrankung zu sprechen, das baut Stress ab und hilft, mit der Erkrankung besser umzugehen. Außerdem werden Sie dann ernst genommen! Tauschen Sie sich auch mit anderen Betroffenen aus. Geteiltes Leid ist halbes Leid und ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit. Sprechen Sie mit Menschen, die Sie gut kennen und denen Sie vertrauen. Bitten Sie auch um psychotherapeutische Unterstützung. Verhaltenstherapeutinnen und Verhaltenstherapeuten können Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen kompetent helfen. In den therapeutischen Explorationsgesprächen kann zudem geklärt werden, ob die Neurodermitis durch psychische Belastungen wie Stress oder Konflikte verschlimmert werden kann. Werden Sie aktiv und bleiben Sie zuversichtlich, auch wenn Sie noch nicht die für Sie richtige Therapie gefunden haben. Erkundigen Sie sich z.B. auf seriösen Patienten-Webseiten.
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Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
Hast Du akut Fragen zu Therapieoptionen oder benötigst Tipps für den Alltag mit Neurodermitis, stehen Dir unsere medizinisch ausgebildeten Ansprechpartnerinnen Karin, Anna und Petra beratend zur Verfügung. Dieser Service ist für Dich kostenfrei.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) unterstützt Dich dabei, einen Hautarzt in Deiner Nähe zu finden.
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