Der Blick in den Spiegel ist für mich als Neurodermitis-Betroffene häufig ernüchternd. Die roten Stellen am Körper fallen mir sofort ins Auge – besonders im Gesicht. Obwohl ich grundsätzlich kein Problem damit habe, meine Erkrankung öffentlich zu zeigen, passt die Krankheit in manchen Situationen einfach nicht in mein Leben. Da ist die Hochzeitsfeier, bei der ich mich aufhübschen und schön fühlen möchte, oder der Disco-Abend, an dem ich ein stärkeres Make-up tragen möchte. Deshalb hat sich mir die Frage gestellt, ob kosmetische Produkte überhaupt mit meiner Neurodermitis-Erkrankung vereinbar sind. Meine Tipps und Erfahrungen möchte ich im Folgenden teilen.
Greife ich lieber zu Produkten aus der Apotheke oder finde ich die für meine Haut passenden Produkte auch in der Drogerie? Während ich in der Apotheke die Beratung schätze und auch mal Probiergrößen zur Verfügung gestellt bekomme, ist die Auswahl an Produkten in der Drogerie vielfältiger und vergleichsweise kostengünstiger. Für mich galt es in der Vergangenheit, Produkte auszuprobieren und langfristig auf ihre Verträglichkeit, das Tragegefühl und die Werbeversprechen zu testen. So habe ich sowohl in der Apotheke auch als in der Drogerie Produkte gefunden, die für meine Haut funktionieren und mir ein gutes Ergebnis liefern.
Beispielsweise habe ich in der Apotheke die für mich passende Augen- sowie Gesichtscreme gefunden. In der Drogerie hingegen kaufe ich lieber Produkte für die Körperpflege und dekorative Kosmetik.
Die Haut um die Augen, insbesondere Ober- und Unterlid, die Lidfalte und der innere Augenwinkel, sind bei mir häufig trocken und gerötet. An Tagen, an denen die Ekzeme an den Augen auch jucken, verzichte ich auf Lidschatten, Eyeliner und Co. und setze den Fokus meines Make-ups lieber auf meine Lippen. Meine Lippen betone ich am liebsten mit einem Pflegestift, der auch gleichzeitig Farbe abgibt.
Bei einer ruhigen Phase der Haut ist das Schminken der Augen für mich gut möglich. Die gerötete Haut um die Augen lässt sich sogar sehr gut in ein alltagstaugliches Augen-Make-up integrieren. Dazu eine kurze Anleitung:
Die gerötete Haut auf dem Augenlid, die einen rosafarbenen Unterton hat, stellt bei meinem Look die erste Lidschatten-Schicht dar und ist somit die „Base“ des Looks. Ich beginne mit einem dunkleren rosafarbenen Ton und betone den äußeren Winkel der beweglichen Lidfalte bis zum Wimpernrand. Danach nutze ich einen braunen Lidschatten, den ich v-förmig mit dem Rosa-Ton in der Lidfalte verblende. Den gleichen Braun-Ton trage ich auch auf meinem unteren Wimpernkranz auf. Als Nächstes schminke ich die Mitte des beweglichen Lids mit einem hellen, schimmernden Farbton. Um das Auge optisch zu vergrößern, nutze ich diesen auch gerne im inneren Augenwinkel. Anschließend wähle ich einen schwarzen Lidschatten und zeichne den oberen Wimpernkranz mit einem entsprechenden Kosmetikpinsel leicht nach. Zuletzt trage ich die Wimperntusche auf. Zusätzlich kann die gerötete Haut am Unterlid, sofern die Haut vorher mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wurde, mit einem Concealer oder einer Foundation kaschiert werden. Fertig ist ein dezentes Augen-Make-Up, mit dem ich mich im Alltag wohlfühle.
Wer einen Blick auf die Körperpflege-Abteilung im Drogeriemarkt wirft, trifft auf eine große und vielfältige Auswahl an Produkten. Duschgels in verschiedenen Duftrichtungen, mit Glitzer- und Peeling-Partikeln oder ansprechenden Verpackungen sehen auf den ersten Blick vielversprechend aus. Viele dieser Produkte enthalten jedoch Duftstoffe und Alkohole, die empfindliche Neurodermitis-Haut irritieren und zusätzlich austrocknen können.
Daher sollte auf „Schnickschnack“ verzichtet werden. Ich greife aus diesem Grund gerne zu Produkten aus der Baby- und Kinderabteilung, da man dort häufiger Produkte mit milden Tensiden, ohne Parfümierung und mit einem hautfreundlichen pH-Wert findet.
Grundsätzlich lohnt sich also eine Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen der Kosmetikprodukte oder einen Allergietest zu machen, um zu wissen, was man nicht verträgt. Wer einen Blick dafür entwickelt und Duftstoffe sowie für die Haut schädliche Alkohole identifizieren kann, kann zusätzliche Reizungen der Haut verhindern. Bei näherer Betrachtung sieht man also, dass gute Produkte nicht immer teuer sein müssen.
Allen voran steht jedoch, dass jeder Einzelne seine Haut am besten kennt und durch eigene Erfahrungen die Verträglichkeit einzuschätzen weiß. Neurodermitis und (dekorative) Kosmetik können also für einige Betroffene vereinbar sein und auch ohne Probleme funktionieren.
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