Zwei nach oben geöffneten Hände haben ein Herz mit creme auf die Handfläche gemalt. Dekoratives Element Großes blaues N.
Ein Porträt von Julia.
Julia

KW 47, 16.-20.11.2020

Dekoratives Element Illustration eines Druckers.
Behandlung

Meine Reise durch den Dschungel der Inhaltsstoffe – Auf der Suche nach der richtigen Creme

Es ist Winter! Normalerweise merkt man das ab Ende Herbst daran, dass es draußen kalt wird und man mit dickeren Klamotten aus dem Haus muss. Woran merke ich es? Meine Haut juckt wieder.

Ich finde es paradox. Im Sommer juckt sie nicht so viel, weil durch die kurze Kleidung mehr Luft drankommt. Allerdings schwitzt man im Sommer mehr, was die Neurodermitis-Stellen wiederum aufblühen lässt. Hinzu kommt, dass sich bei kurzer Kleidung offensichtliche Stellen nur schwer verdecken lassen. Im Winter wäre es doch daher nur fair, wenn mal Ruhe reinkommt. Aber nein ... Da ist die Luft so trocken, dass die Haut an einigen Stellen aufplatzt und nach Pflege schreit. Nicht zu unterschätzen ist die trockene Heizungsluft in den Räumen.

Ich habe Einiges ausprobiert in all den Jahren seitdem ich Neurodermitis habe. Vieles hat auch Linderung geschaffen, aber leider nur temporär. Eine Zeit lang hatte ich eine kortisonhaltige Creme, die vom Arzt verschrieben und extra angerührt wurde. Die hat bisher am besten geholfen. Ich habe sie regelmäßig draufgeschmiert und hatte dann ein paar Tage Ruhe, bis meine Haut irgendwann anfing auszusehen, als ob die Stellen aus Papier wären, weil sie so dünn wurde. Inzwischen weiß ich, dass Kortison im ersten Moment wie eine Wunderwaffe wirkt, jedoch auf längere Sicht für mich keine Wahl ist, um meine Neurodermitis in den Griff zu bekommen, schon allein wegen der Nebenwirkungen.

Weiter ging es im Dschungel der Inhaltsstoffe

Propolis sollte das nächste Wundermittel werden. Eine von Bienen hergestellte Masse, die antibiotisch und antiviral wirkt. Probieren schadet nicht, dachte ich, hat aber auch nicht geholfen.

Verschiedene Pflegeprodukte in neutralen Packungen liegen geordnet nebeneinander.

Dann versuchte ich es mit Meersalzcreme. Da habe ich wirklich viel draufgesetzt, auch auf Duschlotionen mit Meersalz, da ich wusste, dass meine Haut im Urlaub am Meer immer ganz glücklich ist. Es half auch eine Weile. Zusätzliche Meersalzbäder ebenfalls. Aber irgendwann leider nicht mehr.

Nächster Versuch mit Urea. Der eigene Urin soll sogar bei Wunden helfen und in gewisser Weise desinfizieren. Also habe ich Urea-Cremes versucht. Ok, ich habe noch keine von mir selbst anrühren lassen, aber irgendwie widerstrebt mir das auch ein bisschen. Gibt es das überhaupt?

Ringelblumensalbe war mehr Sauerei als alles andere. Was mich vor allem stört, sind die Baumwollhandschuhe nachts. Da ich es in meiner Handinnenfläche habe, lässt sich das aber leider nicht vermeiden, wenn man sein Bett nicht vollgeschmiert haben will. Nachtkerzenöl war auch ein Versuch wert.

Was hat Linderung gebracht?

Wo ich das hier gerade alles so runtergeschrieben vor mir sehe, frage ich mich, ob ich vielleicht auch einfach noch geduldiger hätte sein müssen? Habe ich es am Ende vielleicht doch nicht lang genug probiert? Die Haut erneuert sich ungefähr alle 28 Tage (4 Wochen). Aber für eine Heilung oder längerfristige Linderung braucht es wesentlich länger.

Ein paar Hände sind mit der Handfläche nach oben gedreht. Ein Wasserstrahl trifft auf die Hände.

Ich nutze inzwischen seit Jahren kein Duschgel mehr, da es die Haut oftmals austrocknet. Was mir gut tut ist Duschöl, das ich für die tägliche Reinigung nutze. Ab und zu, wenn ich es nicht mehr sehen und riechen mag, lasse ich mich von den Massen an Pflegeprodukten in der Duschgel-Abteilung auch mal hinreißen und gönne mir eine der duftenden, designhochgestylten und allerlei Topeigenschaften enthaltenden Verpackungen. Danach oder zwischendurch komme ich aber immer wieder zu meinem Öl zurück.

Wenn man wie ich Neurodermitis an den Händen hat, stellt einen die aktuelle Zeit und das vergangene Jahr vor neue Herausforderungen. Überall prangern die Plakate und Sprüche, dass man die Hände regelmäßig waschen und desinfizieren soll. Natürlich mache ich das. Das steht außer Frage. Aber es ist unangenehm, wenn die Haut sowieso schon rissig und teilweise blutig ist. So ein günstiges Desinfektionsmittel am Supermarkteingang, das stärker nach Alkohol riecht als alles andere, ist da total klasse und brennt wie Feuer auf den offenen Stellen. Daher habe ich mir auch ziemlich fix ein eigenes zugelegt, das ich seitdem in der Handtasche habe.

Was mir persönlich sehr gut zur kurzfristigen Linderung hilft ist eine reine Fettcreme. Die mache ich drauf, wenn ich merke, dass die Haut droht bald zu reißen und sie dadurch geschmeidiger wird. Dort ist aber keinerlei Wirkstoff drin und es dient wirklich nur der Linderung des Spannungsgefühls. Es dämmt sogar den Juckreiz ein, da die Stellen nicht ständig aufspringen.

Und gegen die zu Anfang erwähnte trockene Heizungsluft hilft tatsächlich ein Luftbefeuchter. Oder zumindest eine Schale mit Wasser auf der Heizung, die regelmäßig wieder aufgefüllt wird. Das hat auch gleich mehrere positive Aspekte: neben der Haut trocknen auch die Schleimhäute nicht so schnell aus und sind weniger anfällig für Bakterien.

In diesem Sinne … bleibt gesund!

Anmerkung: All die oben genannten Inhaltsstoffe von Cremes kann jeder für sich selbst ausprobieren und sein persönliches Fazit ziehen. Die geschilderten Wirkungen sind meine eigenen Erfahrungen. Aber jeder Körper ist anders und reagiert entsprechend auch anders. Es würde mich sehr freuen, wenn der/die ein oder andere durch den Versuch Linderung erhält und das Hautbild sich verbessert!

MAT-DE-2004882 v1.0 (10/2022)

Dekoratives Element

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