Eine Grafik symbolisiert Ernährungstrigger bei Neurodermitis und die Erfahrungen einer Betroffenen
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Ernährung
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Meine Ernährungs-Reise bei Neurodermitis: Vom Verzicht zur ausgewogenen Ernährung

Genau so lange wie mich die Neurodermitis begleitet, spielt auch die Ernährung eine Rolle in meinem Leben. Bei manchen Menschen hat sie einen größeren Einfluss auf die Ausprägung der Neurodermitis, bei anderen weniger – so etwa bei mir. Und doch habe ich lange geglaubt, ich müsste nur meine Ernährung ändern und könnte damit die Symptome meiner Hauterkrankung beeinflussen. In diesem Beitrag möchte ich auf meine Ernährungs-Reise zurückblicken und mit Euch teilen, wie ich meinen Weg zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung gefunden habe.
Laura
Name: Laura
Geboren: 1995
Schreibt über: Den Alltag mit Neurodermitis

Meine Ernährungs-Reise bei Neurodermitis: Vom Verzicht zur ausgewogenen Ernährung

Laura
Name: Laura
Geboren: 1995
Schreibt über: Den Alltag mit Neurodermitis
Genau so lange wie mich die Neurodermitis begleitet, spielt auch die Ernährung eine Rolle in meinem Leben. Bei manchen Menschen hat sie einen größeren Einfluss auf die Ausprägung der Neurodermitis, bei anderen weniger – so etwa bei mir. Und doch habe ich lange geglaubt, ich müsste nur meine Ernährung ändern und könnte damit die Symptome meiner Hauterkrankung beeinflussen. In diesem Beitrag möchte ich auf meine Ernährungs-Reise zurückblicken und mit Euch teilen, wie ich meinen Weg zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung gefunden habe.

Meine Ernährung bei Neurodermitis: Ein Rückblick ins Jahr 2016

Es ist das Jahr 2016, ich befinde mich in der Ausbildung zur medizinisch-technischen Radiologieassistentin. Mein Alltag ist sehr stressig. Ich habe wenig Zeit und bin viel unterwegs. In dieser Zeit esse ich viel Fast Food.
Ich bekomme immer mehr Neurodermitis-Schübe. Die Ekzeme werden größer und verschwinden nicht mehr.
Von meinen Mitmenschen höre ich Sätze wie: „Du musst nur Deine Ernährung umstellen. Am besten verzichtest Du auf Weizenprodukte. Zucker solltest Du auch weglassen. Wie viel Fleisch isst Du in der Woche? Ich kenne ein tolles Nahrungsergänzungsmittel.“
Für mich klingen diese Sätze logisch. Ich ernähre mich wirklich nicht gut und es klingt so einfach. Ich muss nur ein paar Lebensmittel weglassen und ein paar Nahrungsergänzungsmittel kaufen und dann sollte die Neurodermitis besser werden.
Also versuche ich es und achte auf verschiedene mögliche Ernährungstrigger der Neurodermitis.
Ich gehe zu einem Heilpraktiker. Er empfiehlt mir, die Darmflora mit Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen und beim Kauf von Lebensmitteln auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker zu verzichten.
Das ist die erste von vielen Ernährungsumstellungen, die ich ausprobiere, um meine Neurodermitis-Schübe zu reduzieren.

Eine lange Liste von Veränderungen

Der nächste Tipp, den ich befolgte, war der Verzicht auf Weizen und glutenfreie Produkte. Und obwohl es damals schon viele Alternativprodukte gab, fand ich es sehr schwierig, gute und leckere Produkte zu finden. Die Alternativprodukte waren meistens sehr teuer und schmeckten mir nicht so gut wie Produkte aus Weizen- oder Dinkelmehl. Auch die Beschaffung war schwierig, da es die Produkte meist nur in speziellen Läden zu kaufen gab.

Trotz der Ernährungsumstellung blieben die Ekzeme und der Juckreiz.
Ich versuchte es weiter. Ich versuchte auf Zucker zu verzichten und reduzierte auch meinen Fleischkonsum – aber auch nach Monaten änderte sich nichts an meinem Hautbild.
Ich war sehr gestresst, denn in den Restaurants gab es meistens nur einen Salat, der alle meine Kriterien erfüllte. Zudem wurde die Frustration immer größer, dass die Haut nicht besser wurde, obwohl ich auf vieles verzichtete.

Langsam wusste ich mir nicht mehr zu helfen. Also ging ich zum Dermatologen, denn ich wollte einen Allergietest machen lassen.
Mein Dermatologe hat dann auch einen Allergietest gemacht, jedoch nur auf Pollen, Tierhaare und Staub. Dabei wollte ich einen Test auf Nahrungsmittelallergien. Dieser wurde aber nicht gemacht, denn es gab keine Anzeichen für eine Lebensmittelallergie.

Neurodermitis: An der Ernährung liegt es nicht!

Es hat lange gedauert, bis ich aufgehört habe zu verzichten. Der Verzicht war immer mit der Hoffnung verbunden, keine Neurodermitis-Symptome mehr zu haben, ganz nach dem Motto „Ich lasse einfach den Zucker weg und dann geht es mir wieder gut“. Und dann habe ich mir Vorwürfe gemacht. Vielleicht habe ich es nicht richtig gemacht oder musste noch mehr weglassen, um wieder schubfrei zu werden? Die Aussagen von so vielen Menschen, die meinten, mit der richtigen Ernährung könne ich meine Neurodermitis verbessern, haben mir am Anfang so viel Hoffnung gegeben, aber nach vielen Monaten Verzicht war es am Ende einfach nur schlimm für mich. Denn jetzt weiß ich: Neurodermitis-Symptome kann man mit der Ernährung nicht verhindern oder behandeln. Die Suche nach der richtigen Ernährung hat mich sehr gestresst und dieser Stress war für mich und damit auch meine Haut noch viel schlimmer.
Am Ende habe ich es aufgegeben. Ich habe zwar nie wieder so gegessen wie früher, aber ich habe auch nicht so extrem verzichtet.

Das Hier und Jetzt

Heute ist meine Ernährung sehr abwechslungsreich. Ich versuche, mich ausgewogen zu ernähren. Eine Sache, die ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, ist, dass ich auch heute noch mit Dinkelmehl statt mit Weizenmehl backe. Auch wenn ich keinen direkten Einfluss auf meine Haut bemerke, habe ich mich einfach daran gewöhnt und es schmeckt mir mittlerweile am besten.
Und auch heute noch versuche ich den Zucker weiter zu reduzieren, da ich gemerkt habe, dass er meinen Juckreiz und meine Entzündungen verstärkt. Alkohol trinke ich auch nicht mehr, nur noch ein- bis zweimal im Jahr zu ganz besonderen Anlässen, und dann auch nur, wenn ich kein Ekzem habe.
2020 war ich zur Reha auf Borkum. Dort konnte ich mit einer Ernährungsberaterin sprechen. Sie hat mich darin bestärkt, dass eine ausgewogene Ernährung das Beste für mich ist.
Heute esse ich kein Fleisch mehr und versuche so wenig tierische Produkte wie möglich zu essen. Der Grund dafür ist aber nicht meine Neurodermitis, sondern dass ich in den letzten Jahren zu viele Reportagen zum Thema Tierwohl gesehen habe.
Ein Teller mit Lebensmitteln – Laura berichtet von ihren Erfahrungen mit Ernährungstriggern bei Neurodermitis
Mein Fazit: Ich bereue es nicht, dass ich viel beim Thema Ernährung ausprobiert habe. Denn dadurch habe ich herausgefunden und die Erfahrung gemacht, dass die Ernährung meine Neurodermitis nicht signifikant verbessern wird. Ich habe auf meiner Ernährungs-Reise gelernt, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung mir guttut, auch wenn meine Neurodermitis nicht unbedingt besser dadurch wird. Mir geht es besser, wenn ich mich gesund ernähre und es mir schmeckt – dann bin ich weniger gestresst und diese Stressreduktion hat wiederum einen positiven Einfluss auf meine Neurodermitis.

Du möchtest mehr zum Thema Ernährung bei Neurodermitis erfahren? Dann schau doch auch auf der Lernplattform vorbei, da gibt es ein Modul genau zu diesem Thema.
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Hör auf Deinen Körper, nicht die anderen!
Du kennst Deinen Körper am besten, also ernähre Dich so, wie es sich für Dich gut anfühlt und Dir schmeckt! Ernährung sollte kein Stressfaktor im Alltag sein.
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