Ich musste eine neue Denkweise entwickeln. Weniger Perfektionismus. Mehr Gelassenheit. Kein Schalter, den ich einfach umlegen konnte, aber ein Prozess, der mich zu einem wesentlich leichteren Alltag gebracht hat.
Die Welt geht nicht unter, wenn drei frische, volle Wäschekörbe die Ecke im Wohnzimmer dekorieren. Textile Kunst eben.
Die chaotische Spielecke wird am nächsten Tag wieder bespielt und darf so lange einfach unter einer schönen Decke schlafen.
Die Spülmaschine ist ein sehr geduldiger Mitbewohner und nimmt es einem nicht übel, wenn man das dreckige Geschirr erstmal zwei Tage in der Spüle stapelt.
Mal den Kopf ausschalten bei der täglichen Frage „Was koche ich heute“ – einfach vier Tage lang Nudeln. Haben bisher alle überlebt. Gibt ja auch genügend Varianten.
Und die Badewanne? Die wird durch unsere Kleider warmgehalten, die jeden Abend voller Eifer über den Rand geschmissen werden und einen farbenfrohen Haufen bilden.
Es hat lange gebraucht, bis ich die Dinge, die mich belasteten, ins Positive wenden konnte. Das gelingt nicht immer, aber immer öfter.
Diese Strategie erlebte einen weiteren Aufschwung durch die Geburt unserer zweiten Tochter. Wir dachten „Wird mit dem Zweiten bestimmt einfacher, weil wir uns ja schon auskennen.“ Haha! Was wir bislang nicht wussten: ein Kind mehr = Next Level!
Nach fünf Jahren noch einmal zurück auf Anfang und erneut die eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Mehr denn je. Durch ein Mäuschen, das einen ganz anderen Charakter hat als unsere Große. Stillen, wickeln, Schlafbegleitung, Haushalt, Familientermine, Besorgungen … PLUS Beschäftigung mit dem großen Kind, Elternabende, Mitarbeit im Kindergarten, Fahrten zu Spielverabredungen und Turnen, Chaos einer 5-Jährigen, Gefühlsausbrüche und Eifersuchtsdramen der großen Schwester, Schlafbegleitung im Doppelpack … und und und …
Meine Strategie ist daher mit zwei Kindern noch wichtiger und wertvoller geworden. Nicht zuletzt durch die unermüdliche Unterstützung meines Mannes, der Meister darin ist, Dinge gelassener zu sehen.
Wenn Du noch mehr Unterstützung für den Familienalltag mit Neurodermitis suchst – insbesondere, wenn auch Deine Kinder betroffen sind – schau Dir gerne die
Empfehlungen und Tipps zum Umgang mit der Erkrankung im Alltag an.