Das Thema Ernährung ist aktueller denn je. Vor allem das Internet ist voll mit Ernährungstipps und verschiedenen Meinungen zu diversen Diät- und Kostformen. Natürlich stolpert man auch als Neurodermitiker im Netz über Erfahrungsberichte anderer Erkrankter, die es geschafft haben, ihre Neurodermitis mit Hilfe einer Ernährungsumstellung in den Griff zu bekommen. Doch ist da wirklich etwas dran? Und falls ja: Was hilft und was nicht?
Das Thema Ernährung ist aktueller denn je. Vor allem das Internet ist voll mit Ernährungstipps und verschiedenen Meinungen zu diversen Diät- und Kostformen. Natürlich stolpert man auch als Neurodermitiker im Netz über Erfahrungsberichte anderer Erkrankter, die es geschafft haben, ihre Neurodermitis mit Hilfe einer Ernährungsumstellung in den Griff zu bekommen. Doch ist da wirklich etwas dran? Und falls ja: Was hilft und was nicht?
Zu Beginn war ich dem Ganzen gegenüber eher kritisch eingestellt. Immerhin war meine Neurodermitis ja eine Hauterkrankung und keine Stoffwechselstörung. Zugegebenermaßen kannte ich mich aber auch überhaupt nicht mit medizinischen Themen, geschweige denn mit Ernährung aus. Das beschloss ich zu ändern und so begann ich im Internet zu den beiden Begriffen Neurodermitis und Ernährung zu recherchieren.
Es dauerte nicht lange und ich war begeistert von all den Informationen, die da auf mich hereinprasselten. Ich kippte förmlich in das Thema hinein, kaufte mir unzählige Bücher und verschlang eines nach dem anderen. Als ich das Gefühl hatte, einen guten Wissensüberblick über die Thematik zu haben, begann ich meine Ernährung umzustellen. Meine Neurodermitis verschwand zwar nicht komplett, aber sie wurde immer besser und besser. Doch damit nicht genug! Da mich das Thema so sehr interessierte und auch noch persönlich betraf, beschloss ich meine größte Schwäche zu meinem Weg zu machen – ich begann Diaetologie zu studieren. Nun habe ich bereits mein erstes Studienjahr absolviert und durfte mir in diesem Jahr eine enorme Ladung an Wissen aneignen.
Zunächst: Ich denke, dass jeder bzw. jede Neurodermitis-Betroffene bei seiner bzw. ihrer Ernährung vollkommen individuelle Bedürfnisse hat. Ich habe schon oft gehört, dass viele keine Tomaten, Zitrusfrüchte oder Milch vertragen. All das vertrage ich ohne jegliche Probleme. Ich habe all diese Lebensmittel über ein dreiviertel Jahr lang weggelassen und keine Veränderungen an meiner Haut gemerkt. Meine persönlichen Erzfeinde heißen Zucker und Alkohol.
Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich bei meiner Ernährung auf mein Bauchgefühl achten sollte! Ich versuche möglichst viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren in meinen Speiseplan zu integrieren, wie sie beispielsweise in Fisch oder pflanzlichen kaltgepressten Ölen vorkommen. Hier liebe ich es vor allem meine Salate mit Leindotter- oder Walnussöl zu marinieren.
Außerdem lege ich großen Wert darauf, meinen Proteinbedarf überwiegend über pflanzliche Lebensmittel, wie z. B. Linsen, Bohnen oder Erbsen, zu decken. Zwar esse ich auch gelegentlich Fleisch, doch beschränkt sich dies bei mir eher auf einzelne Ausnahmen an Wochenenden, an denen ich mit meiner Familie esse. Auch Käse esse ich gerne und ich merke auch, dass meine Neurodermitis dadurch weder besser noch schlechter wird.
Bei meiner Kohlenhydratzufuhr ist es mir sehr wichtig auf komplexe Kohlenhydrate zu achten, das heißt, ich konsumiere kaum zuckerhaltige Produkte. Ebenfalls versuche ich Weißmehlprodukte zu vermeiden und ziehe Vollkornbrot, Vollkornnudeln etc. vor.
Natürlich bin auch ich nicht perfekt. Manchmal hat man einfach Lust auch mal etwas zu essen, das vielleicht nicht zu 100 Prozent den eigenen Ernährungsvorstellungen entspricht. Auch das ist in Ordnung und gehört dazu. Essen sollte immer Spaß machen und nie zu einem Zwang werden und ich persönlich finde es wichtig, das nie aus den Augen zu verlieren!
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Ernährung bei mir einer der Hauptfaktoren ist, warum ich meine Neurodermitis heute so gut im Griff habe. Ich bin heilfroh, dass ich auf mein Bauchgefühl vertraut habe und für mich selbst herausfinden konnte, was mein Körper gut verträgt und wovon ich lieber die Finger lassen sollte. Eine gute Unterstützung kann hierbei auch ein Neurodermitis-Tagebuch bieten.
In diesem Zusammenhang kann ich jedem nur empfehlen sich professionellen Rat von Haus*ärztinnen oder Fachärzt*innen (z. B. Ernährungsmediziner*in, Dermatolog*in) sowie Diätassistent*innen (Diaetolog*innen) zu holen, wenn man den Verdacht hat, dass bestimmte Lebensmittel die Haut verschlechtern. Denn Neurodermitis-Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Nahrungsmittelallergien, daher ist es wichtig, dies von einem Experten oder einer Expertin prüfen zu lassen. Leider gibt es zahlreiche Personen, die Ernährungsberatungen durchführen, ohne tatsächlich eine medizinisch fundierte Ausbildung genossen zu haben. Neurodermitis ist eine hoch komplexe Erkrankung deren vollständige Ursachen leider noch immer nicht im Detail verstanden sind. Daher finde ich es wichtig sich von jemandem beraten zu lassen, der oder die genau weiß, wovon er bzw. sie spricht.
Zu guter Letzt möchte ich nun ein herbstliches und hautfreundliches Rezept von mir teilen. Viel Spaß beim Nachkochen!