Ist es möglich ein Haus mit Neurodermitis zu sanieren, obwohl eine Baustelle so viele Trigger für die Haut bietet, wie Staub, Arbeitskleidung oder Stress?
Im Februar 2021 wurde für meinen Freund und mich der Traum vom Eigenheim war. Wir haben nicht danach gesucht – es war einfach vor unserer Nase. Mein Freund stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor seinem Referendariat für das Grundschullehramt. Da diese Zeit auch ohne Haussanierung schon sehr anstrengend ist und meine Haut sich gerade wieder von den letzten Strapazen erholt hatte, war die Entscheidung nicht leicht. Doch die Vorstellung, ein eigenes Reich zu besitzen, war für uns ein starkes Argument den Schritt zur Haussanierung zu wagen.
Diese spannende Zeit dauerte schlussendlich ein Jahr und neun Monate. Der Plan für das Haus aus dem Jahre 1870 bestand ursprünglich nur daraus, ein paar Kleinigkeiten selbst zu renovieren. Diese Idee wurde jedoch schnell über den Haufen geworfen und plötzlich standen wir vor einer Kernsanierung. Letztlich sind teilweise nicht mal mehr die Außenwände stehengeblieben.
Wir haben das Haus mit samt Möbeln und allerlei Krimskrams gekauft. Deshalb hieß es erstmal aussortieren, wegschmeißen, verschenken und verkaufen. Am Ende der Haussanierung zählten wir ca. 40 abtransportiere Container.
Nachdem sich langsam die Räume leerten, konnten wir in Eigenregie mit den Abrissarbeiten beginnen. Meine Haut machte das am Anfang sehr gut mit. Nur an den Handgelenken scheuerten die Arbeitshandschuhe, sodass dort kleine Ekzeme entstanden. An allen anderen Stellen blieb die Haut in Ordnung. Nach dem Entfernen von mehreren Schichten Tapeten, Putz, Decken und Estrich rissen wir die ersten Wände heraus. Bei solchen Arbeiten klebte der Baustellenstaub und -dreck am ganzen Körper. Das bedeutete für mich nach der Arbeit direkt unter die Dusche, den Schmutz abwaschen und die Haut anschließend eincremen.
Je öfter ich beim Haus war und je länger die Arbeiten gingen, desto schneller wurde die Haut gereizt. So musste ich Zwangspausen einlegen. Dann habe ich meistens den Essensservice übernommen. Ich weiß, dass diese Pausen notwendig waren. Jedoch hätte ich gern selbst den Schutt aus dem Haus getragen, anstatt nur dabei zuzusehen.
In den letzten Wochen und Monaten vor dem Einzug standen wir unter dem größten Druck: Die Kosten und der Arbeitsaufwand stiegen. Dazu kamen Probleme mit einem Unternehmen, die zu schlaflosen Nächten führten. Der Stress verschlechterte die Haut zunehmend. Neben dem Gesicht, dem Hals sowie dem Rücken, wurden auch meine Unterarme schlechter.
Ich arbeitete von 07:00 bis 16:30 Uhr und fuhr gleich nach Feierabend zum Haus. Dort habe ich meistens bis 22:00 Uhr weitergearbeitet. Dann nach Hause, schnell duschen und ab ins Bett. Samstags waren wir fast immer den ganzen Tag auf der Baustelle. Es gab noch so viel zu tun bis zum Einzug, dass jede Minute verplant war. Damit habe ich es übertrieben!
Zwei Wochen vor dem Einzug ging es mir extrem schlecht. Ich habe nur noch geweint, war am Ende meiner Kräfte und einfach erschöpft. Aber wir haben das Tempo bis zum Einzug durchgezogen. Schließlich hat meine Familie mit unseren Freunden den Umzug gemeistert.
Jetzt wohnen wir schon seit drei Monaten in unserem kernsanierten Haus. Seitdem haben wir keinen Hammer mehr in die Hand genommen. Endlich können wir abschalten, alles genießen und einfach nur noch stolz auf uns sein. Rückblickend kann ich kaum noch nachvollziehen, wie wir dieses Pensum ausgehalten haben.
Natürlich ist noch längst nicht alles fertig. Das Obergeschoss muss noch verspachtelt, gestrichen und der Boden verlegt werden. Die Hofeinfahrt und der Garten sind noch Schotter und Wiese – aber das läuft uns nicht weg.
Passt auf Euch auf! Vor allem bei größeren und langanhaltenden Projekten. Mein Freund und ich sind froh, jetzt die Ruhe im Eigenheim zu genießen. Es hat mich aber auch einen Großteil meiner Gesundheit gekostet.
Neurodermitis kann für Betroffene und Angehörige eine große Herausforderung sein. Zögere daher nicht, Deine/n Dermatolog/-in oder das Behandlungsteam anzusprechen.
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