Monika und Fritz am strand Dekoratives Element Großes blaues N.
Familie Hake
Monika und Fritz

KW 23, 07.06.23

Dekoratives Element Illustration eines Druckers.
Familie & Freunde

Familie mit Neurodermitis auf Reha

Fritz ist zwölf Jahre alt und geht auf ein Gymnasium in einer Kleinstadt im Sauerland, wo er mit seinen Eltern wohnt. Er hat seit seiner frühen Kindheit Neurodermitis und berichtet gemeinsam mit seiner Mutter Monika über ihren nicht immer einfachen Familienalltag mit der chronischen Hauterkrankung und ihrer gemeinsamen Reha-Erfahrung.

Monika, kannst Du uns erzählen, wie und wann Ihr herausgefunden habt, dass Euer Sohn Neurodermitis hat?

Fritz hatte nach der Geburt ein bisschen Milchschorf am Kopf, was jedoch relativ schnell auch vorbei war, sodass die ersten Jahre auch erstmal gar nichts zu sehen war. Mit drei Jahren fing es jedoch an, dass ich rote Stellen an seinem Körper entdeckt habe. Das war auch der Grund, warum wir Fritz beim Kinderarzt vorgestellt haben, um das abklären zu lassen. Wir wurden mit ein paar Cremes nach Hause geschickt und gebeten, uns beim Facharzt nochmal vorzustellen, um das weiter abklären zu lassen. Der Dermatologe hat dann auch damals die Diagnose – Neurodermitis – gestellt. Als Fritz etwa sieben Jahre alt war, hatte er viele offene Stellen und einen starken Juckreiz, sodass es dann sogar zu einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus kam.

Was habt Ihr gemacht, als die Neurodermitis schlimmer wurde?

Die Cremes, die wir vom Arzt bekommen hatten, enthielten schon Kortison. Da die Ärzte damals nichts weiter dazu gesagt haben, habe ich selbst angefangen bei „Dr. Google“ nach Informationen über Neurodermitis zu suchen. Das hat leider nicht viel gebracht. Ich brauchte aber Antworten auf meine Fragen, weshalb wir dann in eine Hautklinik gefahren sind. Dort sind wir dann auf einen Dermatologen gestoßen, der noch heute Fritz betreuender Arzt ist.

Habt Ihr vorher schon mal von der Möglichkeit einer Reha gehört, und wie habt Ihr auch darauf reagiert, als Euch die Reha vom Arzt vorgeschlagen wurde?

Ich hatte immer nur von einer Mutter-Kind-Kur gehört. Im ersten Arztgespräch in der Hautklinik fragte unser Dermatologe dann, ob wir uns vorstellen könnten, auch zu einer Reha zu fahren. Ich habe mir dann Fritz noch einmal angeguckt und direkt zugestimmt, weil die Haut wirklich so arg betroffen war.

Wie lief das bei Euch mit dem Reha-Antrag ab?

Ich hatte beim Ausfüllen des Antrags große Hilfe im Krankenhaus von dem sogenannten sozialen Dienst. Den Antrag habe ich gemeinsam mit dem Befundbericht vom Dermatologen abgeschickt. Wir mussten etwa zwei bis drei Wochen warten, bis die Zusage kam. Zu einem späteren Zeitpunkt haben wir dann mehr Informationen über den Termin, den Ort und die Anreise erhalten.

Und wie kann man sich dann die Reha vorstellen?

Wenn man ankommt, startet die Reha mit einem ausführlichen Arztgespräch, wo geschaut wird, wie die Haut aussieht und welche Ziele es gibt bzw. was in diesen vier Wochen vor Ort gemacht werden soll. Man spricht auch gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin über die möglichen Angebote der Therapien und dann bekommt sowohl die Mutter bzw. auch der Vater, der als Begleitperson dabei ist, und das Kind einen eigenen Plan mit den Terminen. Am nächsten Morgen geht es dann schon direkt los. Der Tag startet immer mit einem Frühstück und zum Beispiel einem medizinischen Bad oder mit einer Eincreme-Massage. Danach ist meistens auch schon das Mittagessen. Nachmittags finden meistens Sport- und Schwimmangebote statt und abends kann man nach dem Abendessen schauen, wie man den Abend ausklingen lassen möchte.

Fritz hat während seiner Reha auch eine „Kinderhaut-Schulung“ bekommen, ähnlich wie ich eine „Neurodermitis-Schulung“ erhalten habe. Er wurde, während ich Termine hatte, vom Klinik-Personal betreut. In der Zeit konnte er sich mit anderen Kindern anfreunden, spielen und basteln. Aber auch Zeit für Schulunterricht hatte Fritz während der Reha, um die Aufgaben bearbeiten zu können, die wir von seinen Lehrern zuhause mitbekommen haben. Wir haben jedoch auch viel Zeit am Strand und Meer verbracht, da man durchaus auch Pausen hat, um sich gut zu erholen.

Fritz, würdest Du die Reha anderen Kindern empfehlen?

Ja! Ich würde eine Reha bei Neurodermitis auf jeden Fall noch anderen Kindern empfehlen. Es lohnt sich eine Reha frühzeitig zu machen, damit man auch Neurodermitis oder eine andere Krankheit erkennt und dann auch schnell behandeln kann. Oder auch damit man schneller die passende Basispflege findet und man nicht zur Apotheke laufen muss und dann sagt, die Creme war es doch nicht.

Mein Tipp wäre daher: mal so eine Reha mitzumachen, weil es der Haut bestimmt gut tut, es Spaß macht und man bestimmt auch viele neue Freunde finden wird.

Reha beantragen – aber wie?

    ● Der Antrag wird bei der Renten- bzw. Krankenversicherung gestellt

    ● Erstantrag gemeinsam mit dem Dermatologen oder der Dermatologin ausfüllen

    ● Zweitanträge können auch gut online ausgefüllt werden oder die Dokumente bei der Renten- bzw. Krankenversicherung downloaden,
       ausfüllen und zusenden

    ● Weitere Unterlagen wie Fundberichte vom Dermatologen oder der Dermatologin erstellen lassen und zusammen mit dem Antrag einreichen

Du möchtest noch mehr über Monika und Fritz sowie ihre gemeinsame Reha-Erfahrung wissen? Dann höre in die Podcast-Folge rein: https://lebenmitneurodermitis.podigee.io/

MAT-DE-2301165-1.0-03/2023

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