Medine besprüht ihren Hals mit einem Parfum. Großes gelbes D. Großes blaues N.
Medine

KW 42, 18.10.2023

Dekoratives Element Illustration eines Druckers.
Triggerfaktoren

Duftstoffe als Trigger der Neurodermitis

Wir alle lieben es, den frischen Duft eines Parfums zu riechen. Dabei schießen einem oft 1.000 Gedanken in den Kopf, weil uns dieser eine bestimmte Duft an etwas erinnert oder wir darüber nachdenken, welche Note dieser Duft enthält. Ist es eher ein holziger, ein blumiger oder doch eher ein frischer zitroniger Duft?

Mit Sicherheit hatten einige von Euch ebenfalls diese Erlebnisse. Doch an welcher Stelle des Körpers tragen die meisten Menschen ihr Parfum auf?

Ich trug beispielsweise meine Düfte am liebsten im Nacken auf, denn so rochen sowohl meine Kleidung als auch meine Haare nach diesem Duft. Eine leichte Bewegung des Kopfes und der Haare reichte aus, die Düfte entfalteten sich und ließen mich frisch und wohl fühlen.

Am effektivsten ist es, wenn man Parfum an den Körperstellen aufträgt, an denen das Blut pulsiert und damit eine wärmere Hautoberfläche bietet. Durch die Wärme wird der Duft intensiviert, wodurch das Parfum leichter sein volles Potenzial entfalten kann. Hautstellen an den Handgelenken, den Schläfen, im Dekolleté, am Hals oder den Kniekehlen gehören z.B. zu den wärmeren Körperbereichen.

Da meine Haut durch die Neurodermitis bereits vorbelastet ist, habe ich davon abgesehen, Parfum an den Handgelenken aufzutragen, da diese Stellen bei mir häufig betroffen sind. Bereiche wie das Dekolleté, den Hals oder die Schläfen habe ich bewusst gemieden, da ich sehr empfindlich auf zu langanhaltenden Duft reagiere, unter anderem mit Kopfschmerzen und Migräne. Da war es naheliegend, den Duft am Nacken aufzutragen, denn an dieser Körperstelle hatte ich bisher keinerlei Probleme.

Mir ist irgendwann aufgefallen, dass es mich immer häufiger im Nacken gejuckt hat. Zuerst bin ich davon ausgegangen, dass der Juckreiz durch die wärmeren Tage und die Haare entsteht, die den Nacken von frischer Luft abschotten.

Heute weiß ich, der Juckreiz am Nacken entstand nicht durch meine Haare, sondern durch mein Parfum, welches ich ständig an dieser Stelle auftrug.

 Nahaufnahme von Medines Nacken mit erkennbaren Rötungen.  Nahaufnahme von Medines Nacken mit erkennbaren Rötungen.

Und jetzt? Eine Lösung muss her

Aus meiner Erfahrung, die ich gemacht habe, habe ich für mich beschlossen, das Parfum direkt auf die Kleidung aufzutragen. So schone ich meine Haut und belaste sie nicht mit Duftstoffen. Gänzlich darauf verzichten möchte ich nicht, da mir der Geruch meines Parfums im allgemeinen Wohlbefinden beschert.

Duftstoffe – darauf sollten Neurodermitis-Betroffene achten

Nach Nickel sind Duftstoffe für viele Erwachsene der zweithäufigste Auslöser einer Kontaktallergie. Dabei entsteht die Allergie, wenn die Haut ständig in Kontakt mit diesen Allergenen kommt. Neurodermitis-Betroffene vertragen Duftstoffe durch ihre bereits angegriffene Hautbarriere noch viel schlechter.1

Duftstoffe begegnen uns überall im Alltag. Egal ob in Putzmittel, Shampoo, Seife, Raumerfrischer, in Lebensmitteln oder sogar Toilettenpapier, das es mit Duft zu kaufen gibt.

Für den Einsatz von Duftstoffen in kosmetischen Produkten existieren Verordnungen, die die vollumfängliche Deklaration der Inhaltsstoffe auf der Verpackung des Produkts vorschreiben. Duftstoffe jedoch werden in der Regel mit dem Sammelbegriff „Duft“ oder „Parfum“ gekennzeichnet, um die Zusammensetzung der Duftkomponente zu schützen.1

Durch den Informationsverbund der Dermatologischen Kliniken werden allerdings seit einigen Jahren die bekanntesten Duftstoffe ermittelt. Daraus ergaben sich 26 allergieauslösende Substanzen, die zum Schutz für Kontaktallergiker auf der Packung deklariert werden müssen, sofern eine bestimmte Konzentration im Produkt überschritten ist. Bei abspülbaren Kosmetika wie beispielsweise Shampoo liegt die Grenze bei über 0,01 % und bei Kosmetika, die auf der Haut aufgetragen werden, bei über 0,001 %. Selbst Produkte, die als „parfumfrei“ oder „duftstofffrei“ gekennzeichnet werden, können demnach ebenfalls Duftstoffe enthalten.1 Für Neurodermitis-Betroffene oder Duftstoffallergiker im Allgemeinen wird das ein schwieriges Unterfangen im Alltag. Ist man darauf angewiesen, Produkte ohne Duftstoffe zu verwenden, sollte man sich also nicht auf die Betitelung „parfumfrei“ berufen, sondern Produkte verwenden, die zum Beispiel mit dem DAAB-Logo (Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.) ausgezeichnet sind. Diese sind garantiert frei von Duftstoffen und allergenen Konservierungs- sowie Farbstoffen.

Die Neurodermitis verändert sich

Schon Jahrzehnte begleitet mich diese Krankheit durch den Alltag. Lebensumstände verändern sich ständig und damit ebenfalls die Triggerfaktoren. Während mich in meiner Jugend Themen wie Kleidung oder Basispflege sehr stark beschäftigt haben, sind es heutzutage Putzmittel, Waschmittel und Duftstoffe. Das will heißen, dass solange sich die Lebensumstände ändern, man älter wird, Interesse an anderen, neuen Dingen findet, verändert sich damit ebenfalls die Neurodermitis. Und heute weiß ich, dass mich die Neurodermitis in einem Jahr sicherlich durch andere Themen begleiten wird, da sich das Leben immer weiterentwickelt. Man lernt selbst als Betroffene nie aus und muss sich mit neuen Lebensumständen darauf einstellen, dass sich ebenfalls das Bild der eigenen Neurodermitis ändert.

MAT-DE-2304278-1.0-10/2023

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