Anjas Erfahrungen: Hochzeit mit sichtbarer Neurodermitis
Die Hochzeit – für viele der schönste Tag im Leben. Seit ich ein kleines Kind bin, habe ich mir oft vorgestellt, wie dieser besondere Tag wohl ablaufen, welches Kleid ich tragen und wer an meiner Seite stehen würde. Was ich allerdings nicht auf dem Schirm hatte – dass an unserem großen Tag auch die Neurodermitis eine prominente Rolle spielen würde. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen zu diesem Thema mit Euch teilen und berichten, was mir geholfen hat, um der Neurodermitis so viel Raum wie nötig, aber so wenig wie möglich zu geben.
Name: Anja
Geboren: 1998
Schreibt über: Ernährung und Erfahrung mit Neurodermitis
Anjas Erfahrungen: Hochzeit mit sichtbarer Neurodermitis
Name: Anja
Geboren: 1998
Schreibt über: Ernährung und Erfahrung mit Neurodermitis
Die Hochzeit – für viele der schönste Tag im Leben. Seit ich ein kleines Kind bin, habe ich mir oft vorgestellt, wie dieser besondere Tag wohl ablaufen, welches Kleid ich tragen und wer an meiner Seite stehen würde. Was ich allerdings nicht auf dem Schirm hatte – dass an unserem großen Tag auch die Neurodermitis eine prominente Rolle spielen würde. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen zu diesem Thema mit Euch teilen und berichten, was mir geholfen hat, um der Neurodermitis so viel Raum wie nötig, aber so wenig wie möglich zu geben.
Hautstress und Hochzeitsstress – eine explosive Mischung
Vor zwei Jahren fragte mein Freund mich, ob ich ihn heiraten möchte. Die Antwort war natürlich „JA!“ und so stürzten wir uns direkt Hals über Kopf in die Hochzeitsplanung. Schnell merkten wir, wie viel Arbeit mit der Planung einer Hochzeit verbunden war. Zudem stand zu dem Zeitpunkt eine berufliche Veränderung bei mir an, parallel planten wir unseren Hausbau. All das verursachte starken Stress und ich merkte, wie sich dieser auf meiner Haut niederschlug. Aus dem Plan, unsere Zeit als frisch verlobtes Paar zu genießen, schien also nichts zu werden. Das wollten wir so nicht auf uns sitzen lassen und so entschieden wir uns dazu, erst im übernächsten Jahr zu heiraten.
Diese Entscheidung ermöglichte es uns, die Hochzeit Schritt für Schritt zu planen und die To-dos über Monate und Jahre hinweg gut aufzuteilen. Zu keinem Zeitpunkt sah ich mich daher mit Aufgaben überfordert oder gestresst und auch meine Haut hat mir das sehr gedankt. Zusätzlich hatten wir ganz wundervolle Trauzeugen, die uns gemeinsam mit ihren Partnern und unseren Familien in der Planung und Umsetzung der Hochzeit unterstützt haben. Denn auch das Verteilen von Aufgaben hat mir enorm dabei geholfen, den Druck rauszunehmen.
Mein Brautkleid – schön, aber hautfreundlich
Im Alltag trage ich an schlechteren Haut-Tagen meist dieselben Kleidungsstücke. Das hat den Grund, dass viele Stoffe und Schnitte meine Haut reizen und Juckreiz sowie Rötungen fördern. Das macht natürlich auch die Suche nach dem perfekten Brautkleid deutlich schwieriger.
Für mich war von Beginn an klar, dass das Kleid keine langen Ärmel haben darf und auch im Bereich des Halses und der Achseln nicht einengen soll, da ich an diesen Stellen häufig mit Neurodermitis zu kämpfen habe. Auch die Träger durften mich nicht reizen, damit ich den Tag genießen konnte. So entschied ich mich schlussendlich für ein eng geschnittenes Kleid mit Spitze, zarten Trägern und V-Ausschnitt. Ich entschied mich bewusst dafür, meine geröteten Stellen am Körper nicht zu verstecken, sondern sie zu zeigen. Sie sind ein Teil von mir und für mich gibt es nichts Schöneres als die Tatsache, dass mein Ehemann mich trotz meiner Neurodermitis so liebt, wie ich bin.
Das Kleid entpuppte sich im Verlauf des Tages als perfekte Entscheidung. Ich konnte mich den ganzen Abend wohlfühlen und bis in die frühen Morgenstunden tanzen. Zur Sicherheit hatte ich am Tag der Hochzeit Wechselkleidung dabei, falls mich das Kleid zu sehr kratzen würde – rückblickend wäre das gar nicht nötig gewesen, da ich mich pudelwohl gefühlt habe.
Hochzeits-Make-up bei Neurodermitis – weniger ist mehr
Vor der Hochzeit grübelte ich lange, wie ich das Thema Make-up angehen sollte. Mit dem Engagieren einer Visagistin fühlte ich mich nicht so wohl, da ich in der Vergangenheit bereits häufiger negative Erfahrungen in Bezug auf meine besonderen Hautbedürfnisse gemacht hatte. Außerdem schminke ich meine Haut im Alltag nur sehr selten, ich wollte daher auch vermeiden mich am Tag meiner Hochzeit „verkleidet“ zu fühlen.
So entschied ich mich dazu, meiner Schwester diese Aufgabe zu übertragen. Sie kennt meine Haut schon seit vielen Jahren und weiß genau, was mir gefällt. Da ich von der Verlobung bis zur Hochzeit auch ausreichend Zeit hatte, testete ich mich wild durch diverse Drogerien und Produkte. So konnte ich langsam herausfinden, welche Produkte auf meiner Haut am besten funktionieren und die wenigsten Reizungen verursachen. Auch das würde ich rückblickend immer wieder so machen. Ich wusste am Tag der Hochzeit genau, dass ich mich auf die Produkte verlassen konnte.
Der Hochzeitstag – in meiner Haut wohlfühlen
Am Abend vor der Hochzeit legte ich nochmal meine liebste Tuchmaske auf, auch auf diese vertraue ich seit Jahren. Als ich am Hochzeitstag aufwachte und in den Spiegel sah, war ich überglücklich zu sehen, dass meine Haut in einem sehr guten Zustand war. Auch die Stellen am Hals und an den Achseln waren nur leicht gerötet – ich fühlte mich bereit für unseren großen Tag.
Beim Fertigmachen zwickte und drückte nichts, auch das Make-up brannte nicht auf meiner Haut. Das Wetter war sonnig, aber nicht heiß – das Glück war also auf unserer Seite! Beim Anziehen des Kleides flossen das erste Mal die Tränen und ich konnte meine Emotionen nicht mehr verstecken. Auch das hat meine Haut aber gut weggesteckt, mit Thermalspray beruhigte ich meine Haut, um mich für das Hochzeits-Shooting wieder frisch zu fühlen. Schlussendlich verbrachten wir einen wunderschönen Tag und ich war überglücklich, dass alles glattgelaufen ist.
Meine Tipps:
- Plane genug Zeit für Dich ein: nicht alles muss perfekt sein, aber Du solltest Dich wohlfühlen – körperlich und emotional.
- Teste alles vorher – vom Make-up bis zum Haarspray und den Schuhen.
- Hab einen Plan B: ein Extra-Outfit, einen Rückzugsort, Deine Pflegeprodukte – Sicherheit ist Gold wert.
- Lass Dir nichts einreden – Dein Tag, Dein Körper, Deine Regeln.
Fazit: Auch mit Neurodermitis darf man sich schön fühlen
Ich habe getanzt, gelacht, gefeiert – und mich in meiner Haut wohlgefühlt. Nicht, weil sie perfekt war, sondern weil ich sie als Teil von mir akzeptiert habe.
Wenn Du selbst betroffen bist und gerade mitten in der Planung steckst: Du bist nicht allein! Und Du wirst Deinen Weg finden – ganz individuell und genau richtig für Dich.
Die Neurodermitis gehört zu mir – auch am Hochzeitstag
Ich entschied mich bewusst dafür, meine geröteten Stellen am Körper nicht zu verstecken, sondern sie zu zeigen – denn sie sind ein Teil von mir.
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