Wenn es um das Thema „Ernährung und Neurodermitis“ geht, gibt es eine breite Palette an Vorschlägen, auf die man im Rahmen einer Internetrecherche stößt: Vegane Ernährung, glutenfreie Ernährung, histaminarme Kost und und und. Die Möglichkeiten dabei scheinen grenzenlos. Man könnte fast meinen, je strenger die Ernährungsweise, umso effektiver sei sie. Zumindest wird in den sozialen Medien häufig ein solcher Eindruck vermittelt. Warum ich nichts von einer zu strengen Ernährungsform halte und wie man die Ernährung dennoch mit einfachen Schritten gesünder umgestalten kann, möchte ich in diesem Blog-Beitrag behandeln.
Für mich besteht gesunde Ernährung allgemein aus zwei großen Aspekten: der eine ist, seinem Körper im Rahmen einer optimierten Nahrungsmittelzufuhr all die Dinge zu geben, die er braucht, und auf schädliche Substanzen so gut es geht zu verzichten. Gesunde Ernährung beinhaltet aber auch einen anderen, für mich ganz wichtigen Aspekt und das ist der gesunde Zugang zur eigenen Ernährung. Darunter verstehe ich, dass Essen immer Spaß machen muss und niemals zum Zwang werden darf. Essen sollte niemals mit Schuldgefühlen verbunden werden. Meines Erachtens wird diesem Aspekt häufig viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Für mich ist es also wichtig, mich nicht nur gut zu ernähren, sondern mir auch zu genehmigen, worauf ich Lust habe. Wenn ich mir gewisse Lebensmittelgruppen pauschal verbiete, mache ich mir selbst Druck und Stress und gerade diesen möchte ich ja eigentlich vermeiden, um meine Neurodermitis nicht zu triggern.
Vorab finde ich es unheimlich wichtig zu erwähnen: Es gibt keine Ernährungsweise, die allen Neurodermitis-Betroffenen eine Verbesserung ihrer Symptome verschafft. Jeder Körper ist anders und darauf sollte man immer Rücksicht nehmen. Ich habe festgestellt, dass mir eine zu strikte Ernährung nicht sehr guttut. Ich setze mich dabei einfach zu sehr unter Druck und kann mir vorstellen, dass dies auch ganz vielen anderen Menschen so geht. Ich möchte mich ja auch nicht den Rest meines Lebens eingeschränkt in meiner Lebensmittelauswahl fühlen.
Mein Lösungsansatz war es daher, eine Ernährungsform zu finden, die ich auch langfristig praktikabel finde und die sich bis an mein Lebensende fortsetzen lässt, ohne, dass ich mich auch nur eine Sekunde eingeschränkt oder unglücklich damit fühle. In meinem konkreten Fall bedeutet das: KEINE Verbote. Ich erlaube mir grundsätzlich alles zu essen. Dennoch achte ich immer auf die Menge und rufe mir ins Gewissen, wie dankbar mir mein Körper für den Konsum gesunder Lebensmittel ist.
In meiner Ernährung ist es mir vor allem wichtig, meinen Darmbakterien ausreichend gutes „Futter“ zu geben. Damit meine ich vor allem Ballaststoffe. Diese finden sich vor allem in unverarbeitetem Obst und Gemüse, aber beispielsweise auch in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Ich habe gemerkt, dass sich mein Hautbild verbessert, wenn es meinen Darmbakterien gutgeht.
Was den Fettkonsum anbelangt, achte ich persönlich darauf vor allem den Konsum an entzündungsfördernden Fettsäuren möglichst gering zu halten. Diese finden sich vor allem in Fleisch, aber auch in gewissen anderen Lebensmitteln tierischen Ursprungs wie etwa fettigen Milchprodukten und Eiern.
Wichtig ist mir aber auch die andere Säule einer gesunden Ernährung, wie ich oben schon kurz angemerkt habe. Dies ist auch der Grund, weshalb ich mich nicht dazu zwinge, jeden Tag Unmengen an Ballaststoffen oder absolut keine tierischen Lebensmittel zuzuführen. Ich esse auch Käse und ab und zu Fleisch. Das löst bei mir keinen Schub aus und nimmt für mich den Druck aus der Situation. Wenn ich es mir nicht strikt verbiete, fällt es mir viel leichter weniger davon zu essen. Mit kontinuierlicher Reduktion gelingt es am Ende auch leichter womöglich gar nichts mehr von einem bestimmten Lebensmittel, wie etwa Fleisch, zu essen.
Was kann ich zusammenfassend also sagen: für die Umstellung der eigenen Ernährung ist es unerlässlich, sich keinen Druck zu machen. Gerade am Anfang können Verbote genau das Gegenteil bewirken, nämlich, dass man erst recht Lust auf die „unerlaubten“ Lebensmittel bekommt. Es ist also kontraproduktiv sich ständig selbst auf die Finger zu klopfen.
Was ich auch besonders wichtig finde ist, dass man versucht, eine Ernährungsweise für sich zu finden, mit der man guten Gewissens den Rest seines Lebens verbringen kann. Kann man sich an diesen Gedanken nicht gewöhnen, ist es meines Erachtens noch nicht die richtige Ernährungsform.
Als Drittes möchte ich anmerken, dass auch die Art der Umstellung von enormer Bedeutung ist. Wenn man von heute auf morgen eine gesamte Gruppe an Nahrungsmitteln vom eigenen Teller verbannt, wird die Umstellung bestimmt schwerer fallen, als sich über Jahre hinweg immer weniger davon zu nehmen, bis es schließlich kaum noch auffällt, dass etwas fehlt.
Dennoch gilt für mich stets die Devise: Essen soll Spaß machen und nie mit Zwang verbunden sein!
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